約 5,276,695 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1577.html
I. Szene Am Rande eines Waldes. Mondhelle Straßen und Felder; der Wald hoch und dunkel. Nur die ersten Stämme und der Anfang des breiten Weges noch hell. (Eine Frau kommt; zart, weiß gekleidet. Teilweise entblätterte rote Rosen am Kleid. Schmuck.) (Zögernd ) Hier hinein? … Man sieht den Weg nicht … Wie silbern die Stämme schimmern … wie Birken (vertieft zu Boden schauend.) Oh! Unser Garten … Die Blumen für ihn sind sicher verwelkt … Die Nacht ist so warm. (In plötzlicher Angst ) Ich fürchte mich … (Horcht in den Wald, beklommen ) Was für schwere Luft herausschlägt … wie ein Sturm, der steht … (Ringt die Hände, sieht zurück ) So grauenvoll ruhig und leer … Aber hier ist es wenigstens hell … (Sieht hinauf ) Der Mond war früher so hell … (Kauert nieder, lauscht, sieht vor sich hin ) Oh! Noch immer die Grille mit ihrem Liebeslied … Nicht sprechen … es ist so süß bei dir … Der Mond ist in der Dämmerung … (Auffahrend. Wendet sich gegen den Wald, zögert wieder, dann heftig ) Feig bist du … willst ihn nicht suchen? So stirb doch hier (Leise ) Wie drohend die Stille ist … (Sieht sich scheu um ) Der Mond ist voll Entsetzen … Sieht der hinein? (Angstvoll ) Ich allein … in den dumpfen Schatten (Mut fassend, geht rasch in den Wald hinein ) Ich will singen, dann hört er mich … II. Szene Tiefstes Dunkel, breiter Weg, hohe, dichte Bäume. Sie tastet vorwärts. (Noch hinter der Szene ) Ist das noch der Weg? … (Bückt sich, greift mit den Händen ) Hier ist es eben … (aufschreiend ) Was? … Laß los! (Zitternd auf, versucht ihre Hand zu betrachten) Eingeklemmt? … Nein, es ist was gekrochen … (Wild, greift sich ins Gesicht ) Und hier auch … Wer rührt mich an? … Fort … (Schlägt mit den Händen um sich ) Fort, nur weiter … um Gotteswillen … (Geht weiter, mit vorgestreckten Armen ) So, der Weg ist breit … (Ruhig, nachdenklich ) Es war so still hinter den Mauern des Gartens … (sehr ruhig ) Keine Sensen mehr … kein Rufen und Gehn … Und die Stadt in hellem Nebel … so sehnsüchtig schaute ich hinüber … Und der Himmel so unermeßlich tief über dem Weg, den du immer zu mir gehst … noch durchsichtiger und ferner … die Abendfarben … (Traurig ) Aber du bist nicht gekommen. (Stehenbleibend ) Wer weint da? (Rufend, sehr ängstlich ) Ist hier jemand? (Wartet. Lauter ) Ist hier jemand? (Wieder lauschend ) Nichts … aber das war doch … (Horcht wieder ) Jetzt rauscht es oben … Es schlägt von Ast zu Ast … (Voll Entsetzen seitwärts flüchtend ) Es kommt auf mich zu … (Schrei des Nachtvogels.) (Tobend ) Nicht her! Laß mich … Herrgott, hilf mir … (Stille. Hastig ) Es war nichts … Nur schnell, nur schnell … (Beginnt zu laufen, fällt nieder. Schon hinter der Szene ) Oh, oh, was ist das? … Ein Körper … Nein, nur ein Stamm … III. Szene Weg noch immer im Dunkel. Seitlich vom Wege ein breiter heller Streifen. Das Mondlicht fällt auf eine Baumlichtung. Dort hohe Gräser, Farne, große gelbe Pilze. Die Frau kommt aus dem Dunkel. Da kommt ein Licht! (Atmet auf ) Ach! nur der Mond … Wie gut … (Wieder halb ängstlich ) Dort tanzt etwas Schwarzes … hundert Hände … (Sofort beherrscht ) Sei nicht dumm … es ist der Schatten … (Zärtlich nachdenkend ) Oh! wie dein Schatten auf die weißen Wände fällt … Aber so bald mußt du fort. (Rauschen. Sie hält an, sieht um sich und lauscht einen Augenblick ) Rufst du? … (wieder träumend ) Und bis zum Abend ist es so lang … (Leichter Windstoß. Sie sieht wieder hin ) Aber der Schatten kriecht doch! … Gelbe, breite Augen … (Laut des Schauderns) So vorquellend … wie an Stielen … Wie es glotzt … (Knarren im Gras. Entsetzt ) Kein Tier, lieber Gott, kein Tier … Ich habe solche Angst … Liebster, mein Liebster, hilf mir … (sie läuft weiter.) IV. Szene Mondbeschienene, breite Straße, rechts aus dem Walde kommend. Wiesen und Felder (gelbe und grüne Streifen abwechselnd). Etwas nach links verliert sich die Straße wieder im Dunkel hoher Baumgruppen. Erst ganz links sieht man die Straße frei liegen. Dort mündet auch ein Weg, der von einem Hause herunterführt. In diesem alle Fenster mit dunklen Läden geschlossen. Ein Balkon aus weißem Stein. (Die Frau kommt langsam, erschöpft. Das Gewand ist zerrissen, die Haare verwirrt. Blutige Risse an Gesicht und Händen. Umschauend ) Er ist auch nicht da … Auf der ganzen, langen Straße nichts Lebendiges … und kein Laut … (Schauer; lauschend ) Die weiten blassen Felder sind ohne Atem, wie erstorben … kein Halm rührt sich … (Sieht die Straße entlang ) Noch immer die Stadt … Und dieser fahle Mond … Keine Wolke, nicht der Flügelschatten eines Nachtvogels am Himmel … diese grenzenlose Totenblässe … (Sie bleibt schwankend stehen ) Ich kann kaum weiter … Und dort läßt man mich nicht ein … Die fremde Frau wird mich fort jagen! … Wenn er krank ist … (Sie hat sich in die Nähe der Baumgruppen geschleppt, unter denen es vollständig dunkel ist ) Eine Bank … ich muß ausruhen … (Müde, unentschlossen, sehnsüchtig ) Aber so lang hab ich ihn nicht gesehen … (Sie kommt unter die Bäume, stößt mit den Füßen an etwas ) Nein, das ist nicht der Schatten der Bank (mit dem Fuß tastend, erschrocken ) Da ist jemand … (Beugt sich nieder, horcht ) Er atmet nicht … (Sie tastet hinunter ) Feucht … hier fließt etwas … (Sie tritt aus dem Schatten ins Mondlicht ) Es glänzt rot … Ach, meine Hände sind wund gerissen … Nein, es ist noch naß, es ist von dort … (Versucht mit entsetzlicher Anstrengung den Gegenstand hervorzuzerren ) Ich kann nicht. (Bückt sich. Mit furchtbarem Schrei ) Das ist er (sie sinkt nieder.) (Nach einigen Augenblicken erhebt sie sich halb, so daß ihr Gesicht den Bäumen zugewendet ist. Verwirrt ) Das Mondlicht … nein dort … Da ist der schreckliche Kopf … das Gespenst … (Sieht unverwandt hin ) Wenn es nur endlich verschwände … wie das im Wald … Ein Baumschatten, ein lächerlicher Zweig … Der Mond ist tückisch … weil er blutleer ist, malt er rotes Blut … (Mit ausgestreckten Fingern hinweisend, flüsternd ) Aber es wird gleich zerfließen … Nicht hinsehen … Nicht darauf achten … Es zergeht sicher … wie das im Wald … (Sie wendet sich mit gezwungener Ruhe ab, gegen die Straße zu ) Ich will fort … ich muß ihn finden … Es muß schon spät sein … (Schweigen. Unbeweglichkeit. Sie wendet sich jäh um, aber nicht vollständig. Fast jauchzend ) Es ist nicht mehr da … Ich wußte … (Sie hat sich weiter gewendet, erblickt plötzlich wieder den Gegenstand ) Es ist noch da … Herrgott im Himmel … (Ihr Oberkörper fällt nach vorne, sie scheint zusammenzusinken. Aber sie kriecht mit gesenktem Haupt hin ) Es ist lebendig (tastet ) Es hat Haut … Augen … Haar … (Sie beugt sich ganz zur Seite, als wollte sie ihm ins Gesicht sehen ) Seine Augen … es hat seinen Mund … Du … du … bist du es … Ich habe dich so lang gesucht … Im Wald und … (an ihm zerrend ) Hörst du? Sprich doch … Sieh mich an … (Entsetzt, beugt sich ganz. Atemlos ) Herrgott, was ist … (schreiend, rennt ein Stück fort ) Hilfe … (Von ferne zum Hause hinauf ) Um Gotteswillen! … rasch! … hört mich denn niemand? … er liegt da … (schaut verzweifelt um sich.) (Eilig zurück unter die Bäume ) Wach auf … wach doch auf … (flehend ) Nicht tot sein … mein Liebster … Nur nicht tot sein … ich liebe dich so. (Zärtlich, eindringlich ) Unser Zimmer ist halbhell … alles wartet … die Blumen duften so stark … (Die Hände faltend, verzweifelnd ) Was soll ich tun … Was soll ich nur tun, daß er aufwacht? … (Sie greift ins Dunkel hinein, faßt seine Hand ) Deine liebe Hand … (zusammenzuckend, fragend ) So kalt? … (Sie zieht die Hand an sich, küßt sie. Schüchtern schmeichelnd ) Wird sie nicht warm an meiner Brust? (Sie öffnet das Gewand ) Mein Herz ist so heiß vom Warten … (Flehend, leise ) Die Nacht ist bald vorbei … Du wolltest doch bei mir sein diese Nacht. (Ausbrechend ) Oh! es ist heller Tag … Bleibst du am Tage bei mir? … Die Sonne glüht auf uns … deine Hände liegen auf mir … deine Küsse … mein bist du … du … Sieh mich doch an, Liebster, ich liege neben dir … So sieh mich doch an … (Sie erhebt sich, sieht ihn an, erwachend ) Ah! wie starr … Wie fürchterlich deine Augen sind … (Laut aufweinend ) Drei Tage warst du nicht bei mir … Aber heute … so sicher … Der Abend war so voll Frieden … Ich schaute und wartete … (ganz versunken ) Über die Gartenmauer dir entgegen … So niedrig ist sie … Und dann winken wir beide … (Aufschreiend ) Nein, nein … es ist nicht wahr … Wie kannst du tot sein? … Überall lebtest du … Eben noch im Wald … deine Stimme so nah an meinem Ohr … immer, immer warst du bei mir … dein Hauch auf meiner Wange … deine Hand auf meinem Haar … (Angstvoll ) Nicht wahr … es ist nicht wahr? Dein Mund bog sich doch eben noch unter meinen Küssen … (wartend ) Dein Blut tropft noch jetzt mit leisem Schlag … Dein Blut ist noch lebendig … (Sie beugt sich tief über ihn ) Oh! der breite rote Streif … Das Herz haben sie getroffen … (Fast unhörbar ) Ich will es küssen … mit dem letzten Atem … dich nie mehr loslassen … (richtet sich halb auf ) In deine Augen sehn … Alles Licht kam ja aus deinen Augen … mir schwindelte, wenn ich dich ansah … (In der Erinnerung lächelnd, geheimnisvoll, zärtlich ) Nun küss ich mich an dir zu Tode. (Tiefes Schweigen. Sie sieht ihn unverwandt an. Nach einer Pause plötzlich ) Aber so seltsam ist dein Auge … (verwundert ) Wohin schaust du? (Heftiger ) Was suchst du denn? (Sieht sich um; nach dem Balkon ) Steht dort jemand? (Wieder zurück, die Hand an der Stirn ) Wie war das nur das letzte Mal? … (immer vertiefter ) War das damals nicht auch in deinem Blick? (Angestrengt in der Erinnerung suchend ) Nein, nur so zerstreut … oder … und plötzlich bezwangst du dich … (Immer klarer werdend ) Und drei Tage warst du nicht bei mir … keine Zeit … So oft hast du keine Zeit gehabt in diesen letzten Monaten … (Jammernd, wie abwehrend ) Nein, das ist doch nicht möglich … das ist doch … (in blitzartiger Erinnerung ) Ah, jetzt erinnere ich mich … der Seufzer im Halbschlaf … wie ein Name … du hast mir die Frage von den Lippen geküßt … (Grübelnd ) Aber warum versprach er mir, heute zu kommen? … (In rasender Angst ) Ich will das nicht … nein ich will nicht … (Aufspringend, sich umwendend ) Warum hat man dich getötet? … Hier vor dem Hause … Hat dich jemand entdeckt? … (Aufschreiend, wie sich anklammernd ) Nein, nein … mein einzig Geliebter … das nicht … (Zitternd ) Oh, der Mond schwankt … ich kann nicht sehen … Schau mich doch an … (rast plötzlich ) Du siehst wieder dort hin? … (Nach dem Balkon ) Wo ist sie denn … die Hexe, die Dirne … die Frau mit den weißen Armen … (höhnisch ) Oh, du liebst sie ja die weißen Arme … wie du sie rot küßt … (Mit geballten Fäusten ) Oh, du … du … du Elender, du Lügner … du … Wie deine Augen mir ausweichen! … Krümmst du dich vor Scham? … (Stößt mit dem Fuß gegen ihn ) Hast sie umarmt … Ja? … (von Ekel geschüttelt ) so zärtlich und gierig … und ich wartete … Wo ist sie hingelaufen, als du im Blut lagst? … Ich will sie an den weißen Armen herschleifen … so (Gebärde; zusammenbrechend ) Für mich ist kein Platz da … (schluchzt auf ) Oh! nicht einmal die Gnade, mit dir sterben zu dürfen … (Sinkt nieder, weinend ) Wie lieb, wie lieb ich dich gehabt hab’ … Allen Dingen ferne lebte ich … allem fremd … (in Träumerei versinkend ) Ich wußte nichts als dich … dieses ganze Jahr … seit du zum ersten Mal meine Hand nahmst … oh, so warm … nie früher liebte ich jemanden so … Dein Lächeln und dein Reden … ich hatte dich so lieb … (Stille und Schluchzen. Dann leise, sich aufrichtend ) Mein Lieber … mein einziger Liebling … hast du sie oft geküßt? … während ich vor Sehnsucht verging … (Flüsternd ) Hast du sie sehr geliebt? (Flehend ) Sag nicht ja … Du lächelst schmerzlich … Vielleicht hast du auch gelitten … vielleicht rief dein Herz nach ihr … (Stiller, warm ) Was kannst du dafür? … Oh, ich fluchte dir … Aber dein Mitleid machte mich glücklich … Ich glaubte, war im Glück … (Stille. Dämmerung links im Osten. Tief am Himmel Wolken, von schwachem Schein durchleuchtet, gelblich schimmernd wie Kerzenlicht. Sie steht auf ) Liebster, Liebster, der Morgen kommt … Was soll ich allein hier tun? … In diesem endlosen Leben … in diesem Traum ohne Grenzen und Farben … denn meine Grenze war der Ort, an dem du warst … und alle Farben der Welt brachen aus deinen Augen … Das Licht wird für alle kommen … aber ich allein in meiner Nacht? … Der Morgen trennt uns … immer der Morgen … So schwer küßt du zum Abschied … wieder ein ewiger Tag des Wartens … Oh du erwachst ja nicht mehr … Tausend Menschen ziehn vorüber … ich erkenne dich nicht … Alle leben, ihre Augen flammen … Wo bist du? … (Leiser ) Es ist dunkel … dein Kuß wie ein Flammenzeichen in meiner Nacht … meine Lippen brennen und leuchten … dir entgegen … (in Entzücken aufschreiend ) Oh, bist du da … (irgend etwas entgegen ) ich suchte … I. Szene Am Rande eines Waldes. Mondhelle Straßen und Felder; der Wald hoch und dunkel. Nur die ersten Stämme und der Anfang des breiten Weges noch hell. (Eine Frau kommt; zart, weiß gekleidet. Teilweise entblätterte rote Rosen am Kleid. Schmuck.) (Zögernd ) Hier hinein? … Man sieht den Weg nicht … Wie silbern die Stämme schimmern … wie Birken (vertieft zu Boden schauend.) Oh! Unser Garten … Die Blumen für ihn sind sicher verwelkt … Die Nacht ist so warm. (In plötzlicher Angst ) Ich fürchte mich … (Horcht in den Wald, beklommen ) Was für schwere Luft herausschlägt … wie ein Sturm, der steht … (Ringt die Hände, sieht zurück ) So grauenvoll ruhig und leer … Aber hier ist es wenigstens hell … (Sieht hinauf ) Der Mond war früher so hell … (Kauert nieder, lauscht, sieht vor sich hin ) Oh! Noch immer die Grille mit ihrem Liebeslied … Nicht sprechen … es ist so süß bei dir … Der Mond ist in der Dämmerung … (Auffahrend. Wendet sich gegen den Wald, zögert wieder, dann heftig ) Feig bist du … willst ihn nicht suchen? So stirb doch hier (Leise ) Wie drohend die Stille ist … (Sieht sich scheu um ) Der Mond ist voll Entsetzen … Sieht der hinein? (Angstvoll ) Ich allein … in den dumpfen Schatten (Mut fassend, geht rasch in den Wald hinein ) Ich will singen, dann hört er mich … II. Szene Tiefstes Dunkel, breiter Weg, hohe, dichte Bäume. Sie tastet vorwärts. (Noch hinter der Szene ) Ist das noch der Weg? … (Bückt sich, greift mit den Händen ) Hier ist es eben … (aufschreiend ) Was? … Laß los! (Zitternd auf, versucht ihre Hand zu betrachten) Eingeklemmt? … Nein, es ist was gekrochen … (Wild, greift sich ins Gesicht ) Und hier auch … Wer rührt mich an? … Fort … (Schlägt mit den Händen um sich ) Fort, nur weiter … um Gotteswillen … (Geht weiter, mit vorgestreckten Armen ) So, der Weg ist breit … (Ruhig, nachdenklich ) Es war so still hinter den Mauern des Gartens … (sehr ruhig ) Keine Sensen mehr … kein Rufen und Gehn … Und die Stadt in hellem Nebel … so sehnsüchtig schaute ich hinüber … Und der Himmel so unermeßlich tief über dem Weg, den du immer zu mir gehst … noch durchsichtiger und ferner … die Abendfarben … (Traurig ) Aber du bist nicht gekommen. (Stehenbleibend ) Wer weint da? (Rufend, sehr ängstlich ) Ist hier jemand? (Wartet. Lauter ) Ist hier jemand? (Wieder lauschend ) Nichts … aber das war doch … (Horcht wieder ) Jetzt rauscht es oben … Es schlägt von Ast zu Ast … (Voll Entsetzen seitwärts flüchtend ) Es kommt auf mich zu … (Schrei des Nachtvogels.) (Tobend ) Nicht her! Laß mich … Herrgott, hilf mir … (Stille. Hastig ) Es war nichts … Nur schnell, nur schnell … (Beginnt zu laufen, fällt nieder. Schon hinter der Szene ) Oh, oh, was ist das? … Ein Körper … Nein, nur ein Stamm … III. Szene Weg noch immer im Dunkel. Seitlich vom Wege ein breiter heller Streifen. Das Mondlicht fällt auf eine Baumlichtung. Dort hohe Gräser, Farne, große gelbe Pilze. Die Frau kommt aus dem Dunkel. Da kommt ein Licht! (Atmet auf ) Ach! nur der Mond … Wie gut … (Wieder halb ängstlich ) Dort tanzt etwas Schwarzes … hundert Hände … (Sofort beherrscht ) Sei nicht dumm … es ist der Schatten … (Zärtlich nachdenkend ) Oh! wie dein Schatten auf die weißen Wände fällt … Aber so bald mußt du fort. (Rauschen. Sie hält an, sieht um sich und lauscht einen Augenblick ) Rufst du? … (wieder träumend ) Und bis zum Abend ist es so lang … (Leichter Windstoß. Sie sieht wieder hin ) Aber der Schatten kriecht doch! … Gelbe, breite Augen … (Laut des Schauderns) So vorquellend … wie an Stielen … Wie es glotzt … (Knarren im Gras. Entsetzt ) Kein Tier, lieber Gott, kein Tier … Ich habe solche Angst … Liebster, mein Liebster, hilf mir … (sie läuft weiter.) IV. Szene Mondbeschienene, breite Straße, rechts aus dem Walde kommend. Wiesen und Felder (gelbe und grüne Streifen abwechselnd). Etwas nach links verliert sich die Straße wieder im Dunkel hoher Baumgruppen. Erst ganz links sieht man die Straße frei liegen. Dort mündet auch ein Weg, der von einem Hause herunterführt. In diesem alle Fenster mit dunklen Läden geschlossen. Ein Balkon aus weißem Stein. (Die Frau kommt langsam, erschöpft. Das Gewand ist zerrissen, die Haare verwirrt. Blutige Risse an Gesicht und Händen. Umschauend ) Er ist auch nicht da … Auf der ganzen, langen Straße nichts Lebendiges … und kein Laut … (Schauer; lauschend ) Die weiten blassen Felder sind ohne Atem, wie erstorben … kein Halm rührt sich … (Sieht die Straße entlang ) Noch immer die Stadt … Und dieser fahle Mond … Keine Wolke, nicht der Flügelschatten eines Nachtvogels am Himmel … diese grenzenlose Totenblässe … (Sie bleibt schwankend stehen ) Ich kann kaum weiter … Und dort läßt man mich nicht ein … Die fremde Frau wird mich fort jagen! … Wenn er krank ist … (Sie hat sich in die Nähe der Baumgruppen geschleppt, unter denen es vollständig dunkel ist ) Eine Bank … ich muß ausruhen … (Müde, unentschlossen, sehnsüchtig ) Aber so lang hab ich ihn nicht gesehen … (Sie kommt unter die Bäume, stößt mit den Füßen an etwas ) Nein, das ist nicht der Schatten der Bank (mit dem Fuß tastend, erschrocken ) Da ist jemand … (Beugt sich nieder, horcht ) Er atmet nicht … (Sie tastet hinunter ) Feucht … hier fließt etwas … (Sie tritt aus dem Schatten ins Mondlicht ) Es glänzt rot … Ach, meine Hände sind wund gerissen … Nein, es ist noch naß, es ist von dort … (Versucht mit entsetzlicher Anstrengung den Gegenstand hervorzuzerren ) Ich kann nicht. (Bückt sich. Mit furchtbarem Schrei ) Das ist er (sie sinkt nieder.) (Nach einigen Augenblicken erhebt sie sich halb, so daß ihr Gesicht den Bäumen zugewendet ist. Verwirrt ) Das Mondlicht … nein dort … Da ist der schreckliche Kopf … das Gespenst … (Sieht unverwandt hin ) Wenn es nur endlich verschwände … wie das im Wald … Ein Baumschatten, ein lächerlicher Zweig … Der Mond ist tückisch … weil er blutleer ist, malt er rotes Blut … (Mit ausgestreckten Fingern hinweisend, flüsternd ) Aber es wird gleich zerfließen … Nicht hinsehen … Nicht darauf achten … Es zergeht sicher … wie das im Wald … (Sie wendet sich mit gezwungener Ruhe ab, gegen die Straße zu ) Ich will fort … ich muß ihn finden … Es muß schon spät sein … (Schweigen. Unbeweglichkeit. Sie wendet sich jäh um, aber nicht vollständig. Fast jauchzend ) Es ist nicht mehr da … Ich wußte … (Sie hat sich weiter gewendet, erblickt plötzlich wieder den Gegenstand ) Es ist noch da … Herrgott im Himmel … (Ihr Oberkörper fällt nach vorne, sie scheint zusammenzusinken. Aber sie kriecht mit gesenktem Haupt hin ) Es ist lebendig (tastet ) Es hat Haut … Augen … Haar … (Sie beugt sich ganz zur Seite, als wollte sie ihm ins Gesicht sehen ) Seine Augen … es hat seinen Mund … Du … du … bist du es … Ich habe dich so lang gesucht … Im Wald und … (an ihm zerrend ) Hörst du? Sprich doch … Sieh mich an … (Entsetzt, beugt sich ganz. Atemlos ) Herrgott, was ist … (schreiend, rennt ein Stück fort ) Hilfe … (Von ferne zum Hause hinauf ) Um Gotteswillen! … rasch! … hört mich denn niemand? … er liegt da … (schaut verzweifelt um sich.) (Eilig zurück unter die Bäume ) Wach auf … wach doch auf … (flehend ) Nicht tot sein … mein Liebster … Nur nicht tot sein … ich liebe dich so. (Zärtlich, eindringlich ) Unser Zimmer ist halbhell … alles wartet … die Blumen duften so stark … (Die Hände faltend, verzweifelnd ) Was soll ich tun … Was soll ich nur tun, daß er aufwacht? … (Sie greift ins Dunkel hinein, faßt seine Hand ) Deine liebe Hand … (zusammenzuckend, fragend ) So kalt? … (Sie zieht die Hand an sich, küßt sie. Schüchtern schmeichelnd ) Wird sie nicht warm an meiner Brust? (Sie öffnet das Gewand ) Mein Herz ist so heiß vom Warten … (Flehend, leise ) Die Nacht ist bald vorbei … Du wolltest doch bei mir sein diese Nacht. (Ausbrechend ) Oh! es ist heller Tag … Bleibst du am Tage bei mir? … Die Sonne glüht auf uns … deine Hände liegen auf mir … deine Küsse … mein bist du … du … Sieh mich doch an, Liebster, ich liege neben dir … So sieh mich doch an … (Sie erhebt sich, sieht ihn an, erwachend ) Ah! wie starr … Wie fürchterlich deine Augen sind … (Laut aufweinend ) Drei Tage warst du nicht bei mir … Aber heute … so sicher … Der Abend war so voll Frieden … Ich schaute und wartete … (ganz versunken ) Über die Gartenmauer dir entgegen … So niedrig ist sie … Und dann winken wir beide … (Aufschreiend ) Nein, nein … es ist nicht wahr … Wie kannst du tot sein? … Überall lebtest du … Eben noch im Wald … deine Stimme so nah an meinem Ohr … immer, immer warst du bei mir … dein Hauch auf meiner Wange … deine Hand auf meinem Haar … (Angstvoll ) Nicht wahr … es ist nicht wahr? Dein Mund bog sich doch eben noch unter meinen Küssen … (wartend ) Dein Blut tropft noch jetzt mit leisem Schlag … Dein Blut ist noch lebendig … (Sie beugt sich tief über ihn ) Oh! der breite rote Streif … Das Herz haben sie getroffen … (Fast unhörbar ) Ich will es küssen … mit dem letzten Atem … dich nie mehr loslassen … (richtet sich halb auf ) In deine Augen sehn … Alles Licht kam ja aus deinen Augen … mir schwindelte, wenn ich dich ansah … (In der Erinnerung lächelnd, geheimnisvoll, zärtlich ) Nun küss ich mich an dir zu Tode. (Tiefes Schweigen. Sie sieht ihn unverwandt an. Nach einer Pause plötzlich ) Aber so seltsam ist dein Auge … (verwundert ) Wohin schaust du? (Heftiger ) Was suchst du denn? (Sieht sich um; nach dem Balkon ) Steht dort jemand? (Wieder zurück, die Hand an der Stirn ) Wie war das nur das letzte Mal? … (immer vertiefter ) War das damals nicht auch in deinem Blick? (Angestrengt in der Erinnerung suchend ) Nein, nur so zerstreut … oder … und plötzlich bezwangst du dich … (Immer klarer werdend ) Und drei Tage warst du nicht bei mir … keine Zeit … So oft hast du keine Zeit gehabt in diesen letzten Monaten … (Jammernd, wie abwehrend ) Nein, das ist doch nicht möglich … das ist doch … (in blitzartiger Erinnerung ) Ah, jetzt erinnere ich mich … der Seufzer im Halbschlaf … wie ein Name … du hast mir die Frage von den Lippen geküßt … (Grübelnd ) Aber warum versprach er mir, heute zu kommen? … (In rasender Angst ) Ich will das nicht … nein ich will nicht … (Aufspringend, sich umwendend ) Warum hat man dich getötet? … Hier vor dem Hause … Hat dich jemand entdeckt? … (Aufschreiend, wie sich anklammernd ) Nein, nein … mein einzig Geliebter … das nicht … (Zitternd ) Oh, der Mond schwankt … ich kann nicht sehen … Schau mich doch an … (rast plötzlich ) Du siehst wieder dort hin? … (Nach dem Balkon ) Wo ist sie denn … die Hexe, die Dirne … die Frau mit den weißen Armen … (höhnisch ) Oh, du liebst sie ja die weißen Arme … wie du sie rot küßt … (Mit geballten Fäusten ) Oh, du … du … du Elender, du Lügner … du … Wie deine Augen mir ausweichen! … Krümmst du dich vor Scham? … (Stößt mit dem Fuß gegen ihn ) Hast sie umarmt … Ja? … (von Ekel geschüttelt ) so zärtlich und gierig … und ich wartete … Wo ist sie hingelaufen, als du im Blut lagst? … Ich will sie an den weißen Armen herschleifen … so (Gebärde; zusammenbrechend ) Für mich ist kein Platz da … (schluchzt auf ) Oh! nicht einmal die Gnade, mit dir sterben zu dürfen … (Sinkt nieder, weinend ) Wie lieb, wie lieb ich dich gehabt hab’ … Allen Dingen ferne lebte ich … allem fremd … (in Träumerei versinkend ) Ich wußte nichts als dich … dieses ganze Jahr … seit du zum ersten Mal meine Hand nahmst … oh, so warm … nie früher liebte ich jemanden so … Dein Lächeln und dein Reden … ich hatte dich so lieb … (Stille und Schluchzen. Dann leise, sich aufrichtend ) Mein Lieber … mein einziger Liebling … hast du sie oft geküßt? … während ich vor Sehnsucht verging … (Flüsternd ) Hast du sie sehr geliebt? (Flehend ) Sag nicht ja … Du lächelst schmerzlich … Vielleicht hast du auch gelitten … vielleicht rief dein Herz nach ihr … (Stiller, warm ) Was kannst du dafür? … Oh, ich fluchte dir … Aber dein Mitleid machte mich glücklich … Ich glaubte, war im Glück … (Stille. Dämmerung links im Osten. Tief am Himmel Wolken, von schwachem Schein durchleuchtet, gelblich schimmernd wie Kerzenlicht. Sie steht auf ) Liebster, Liebster, der Morgen kommt … Was soll ich allein hier tun? … In diesem endlosen Leben … in diesem Traum ohne Grenzen und Farben … denn meine Grenze war der Ort, an dem du warst … und alle Farben der Welt brachen aus deinen Augen … Das Licht wird für alle kommen … aber ich allein in meiner Nacht? … Der Morgen trennt uns … immer der Morgen … So schwer küßt du zum Abschied … wieder ein ewiger Tag des Wartens … Oh du erwachst ja nicht mehr … Tausend Menschen ziehn vorüber … ich erkenne dich nicht … Alle leben, ihre Augen flammen … Wo bist du? … (Leiser ) Es ist dunkel … dein Kuß wie ein Flammenzeichen in meiner Nacht … meine Lippen brennen und leuchten … dir entgegen … (in Entzücken aufschreiend ) Oh, bist du da … (irgend etwas entgegen ) ich suchte … Schönberg,Arnold/Erwartung
https://w.atwiki.jp/mainichi-matome/pages/3375.html
WaiWaiの記事を転載した英語サイト: [A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M|N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z|数字] JREF 関連ページ JREF http //www.jref.com/shoukai/ Japan Reference (JREF)は、日本の殆ど全ての側面における、いかなる情報をも発掘し、信頼性の高い検索結果を提供することを目的としています。 Virtual Nampa - Online Dating http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-112.html "Gal-hunting guys sweeten to male bonding" Fast food sends schoolgirls into sexual feeding frenzy http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-401.html "Fast food sends schoolgirls into sexual feeding frenzy" Fat a** dolls http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-489.html "Fat ass dolls --just like the girl next door" Enjo Kosai (or teenage prostitution) http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-530.html "Schoolgirl prostitution gets fresh facelift" Suicide in Japan 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-535.html "Paying for suicide costs more than the ultimate price" Who wouldn't want one of these? http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-683.html "New vibrating condom unlocks the power of ki" Gobbling girls 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1206.html "Gobbling girls scoff at traditional train ethos" J-Sex Report 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1298.html "Sex-mad Japan all talk, no action" Sex as weapon 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1320.html "Know your rights when sex goes horribly wrong" Ero Sushi-ya 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1384.html "Erotic sushi bar serves up tantalizing treats" Japanese Jails 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1645.html "Hell hole 39 years of solitary confinement" Bodyguards boom 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1689.html "Pyongyang problems prompt boom in bodyguard business" Hokkaido a hemp land? 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1709.html "Roll up for the marijuana mystery tour" Night clubs underground banks http //www.jref.com/forum/showthread.php?t=1724 "Yakuza turf turns ugly as underworld overrun by aliens" Mr. Body Fat 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-1921.html "Latest superheroes reveal cracks of the trade" Rustic Town, WaiWai 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-2741.html "Lack of lusty pinup girl leaves rustic town in a tiff" Pot of gold from crock of crap? I'll drink to that! http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-7139.html "Pot of gold from crock of crap? I'll drink to that!" Brainiac bath brothel savior http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-7177.html "Brainiac bath brothel savior blowing more than bubbles" Porno prima ballerina stretches more than the imagination http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-7211.html "Porno prima ballerina stretches more than the imagination" Early blossoms pop cherry-loving fun http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-7629.html "Early blossoms pop cherry-loving fun" The kabuki actor, his politician wife, the rock star and their geisha http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-7851.html "The kabuki actor, his politician wife, the rock star and their geisha" Uh, free oral sex? 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-12764.html "Angel of mercy gives homeless men a hand" Hairy Chinese soy sauce? http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-13146.html "Chinese soy sauce from human hair leaves fatal aftertaste in Japan" The Official Yousuke Kubozuka Thread http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-16030.html "Kubozuka's popularity takes dive after nine-story fall" Randy young couples play scrub-a-dub at rural hot springs http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-19790.html "Randy young couples play scrub-a-dub at rural hot springs" Nukudonarudo v McDonalds 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-27505.html "Buzz on handy gPod a poison apple for US giant" Iku Iku Byo - http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-28151.html "Deadly iku iku byo reaches a climax" The myth about foreign crimes in japan 部分転載:http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-28416.html "Author dismisses government's fear mongering myth of crime wave by foreigners" Japanese Housewives Flock To Thailand for Sex http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-29117.html "Japanese Housewives Flock To Thailand for Sex" Trainer recommends don't bother teaching old dog any tricks http //www.jref.com/forum/archive/index.php/t-30174.html "Trainer recommends don't bother teaching old dog any tricks" 関連ページ Angel of mercy gives homeless men a hand Buzz on handy gPod a poison apple for US giant Chinese soy sauce from human hair leaves fatal aftertaste in Japan Deadly 'iku iku byo' reaches a climax Erotic sushi' bar serves up tantalizing treats Fast food sends schoolgirls into sexual feeding frenzy New vibrating condom unlocks the power of ki Randy young couples play scrub-a-dub at rural hot springs Schoolgirl prostitution gets fresh facelift WaiWaiの記事を転載した英語サイト:J
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3009.html
ERSTER AUFZUG Ein Zimmer in Nureddins Hause Rechts und links Seitentüren. Rechts ein Ruhebett, zu dessen Seiten ein Tisch mit Medizinflaschen. Links ein zweiter Tisch nebst Stuhl. Es ist Morgendämmerung und wird während der ersten Szene allmählich Tag. Nureddin ruht auf dem Bett, seine Diener umgeben ihn mit Mienen voll Niedergeschlagenheit als einen Sterbenden. ERSTER AUFTRITT Nureddin. Diener Nureddins DIENER NUREDDINS Sanfter Schlummer Wiegt ihn ein, Lindert milde Jede Pein. Leise drum! Still und stumm! Weinet nicht! Weckt ihn nicht! Bald, ach bald verglimmt sein Lebenslicht. Weinet nicht! Weckt ihn nicht! NUREDDIN träumend Margiana! CHOR DER DIENER Horch, er spricht! NUREDDIN zart gesteigert Margiana! CHOR DER DIENER Weckt ihn nicht! NUREDDIN Margiana! CHOR DER DIENER Ihn umschwebt ein Traumgesicht. NUREDDIN Komm, deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Bleib ewig mir verschlossen Edens Tor, Will sich dein Herz nur mir erschliessen, o Margiana! CHOR DER DIENER O hört ihn reden Vom Garten Eden! Ach! bald, ach! Bald hat er ausgelitten, Bald hat sein Fuss beschritten Die Brücke des Gerichts. In Strömen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land; An der Glückseligen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In ewigen Liebestraum. Dort ahnt er kaum, Versenkt in Entzücken und Freuen, Die Tränen seiner Getreuen. NUREDDIN Komm , deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Margiana! Margiana! Margiana! CHOR In Strahlen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land. In der Glücksel gen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In seligen Traum. Weckt ihn nicht, still! Weckt ihn nicht! Bald verglimmt sein Lebenslicht. Der Chor zieht sich während der letzten Worte leise zurück. ZWEITER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN fährt vom Lager empor, erhebt sich und tritt in den Vordergrund So leb ich noch? So hat noch nicht Der Liebe Feuer mich zerstört? Margiana, der mein Herz gehört, Margiana, meiner Seele Licht, Muss ich vergehn in meiner Pein? Kein Arzt kann Hilfe mir verleihn, Umsonst erprobt ward alle Kunst; Mich rettet einzig Liebesgunst. Bostana kennet meinen Schmerz; Sie sprach „Noch blüht vielleicht dein Glück! Erforschen will ich bald ihr Herz, Und Kunde bring ich dir zurück.“ Erscheinen will sie heute hier. Tod oder Leben bringt sie mir. Vor deinem Fenster die Blumen Versengte der Sonne Strahl, Du tränktest aus goldener Schale Die Schmachtenden allzumal. Doch als du die Blumen tränktest, Ergriff mich heissglühende Pein, Für die keinen Tau du mir schenktest Der tauenden Lippen dein. Nun prangen die Blumen und blühen, Doch hoffnungslos muss ich erglühen, Verwelken stumm und allein. Und ist denn mein Herz keine Blume, Und schmachtet es nicht nach dir? O hege die Blume am Herzen, Sie sei deine schönste Zier. Von deinen Blicken getroffen Im Innersten liebeswund - Genesung kann es nur hoffen Durch Labe von deinem Mund. O lass es nicht welkend verderben, O lass es nicht sinken und sterben, O mache mein Herz gesund! Er geht zum Tisch, setzt sich nieder und stützt den Kopf in die Hand, bis Bostana ihn anredet. Bostana tritt durch die Seitentür links ein, alt aussehend und in etwas groteskem Kostüm. DRITTER AUFTRITT Bostana. Nureddin. BOSTANA im Ausdruck bald salbungsvoll, bald geschwätzig Sei Allahs Frieden über dir, mein Sohn. Sei Allahs Frieden, Allahs Frieden Über dir, mein Sohn! - Und denke an ein gut Geschenk für mich, Ich komme eben von Margiana her. NUREDDIN Kommst du, ein Dämon, von dem Berge Kâf Und führst du mich zum Garten des Entzückens? Wie, oder harret mein der Qualen Abgrund, Wo mir dass Hirn von ew gem Feuer siedet? BOSTANA Beruh ge dich, dass Wonne dich nicht töte, Und denke an ein gut Geschenk für mich. Ich bringe gute Botschaft. NUREDDIN Gute Botschaft! So bist die Taube du, die nach der Sturmflut Herniederfliegt zur Arche meines Herzens, In dem des Grames Riesenschlange zischt, Darin Verzweiflung wie ein Schakal wimmert Und wilde Eifersucht, ein Tiger, heult Und, ach, die Nachtigall der Sehnsucht flötet. BOSTANA So höre denn Margiana will dich heilen, Dich laben, ihren Lieblingsblumen gleich. NUREDDIN O sprich! Darf ich sie sehn? BOSTANA Heute noch! Nun merke wohl auf alles, was ich sage, Dass richtig du zum Stelldichein erscheinst. BOSTANA UND NUREDDIN letzterer Bostanas Worte wiederholend Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten, Dann sei bereit, Ich bin bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Harre auf mich, Ich harr auf dich, Ich leite dich, Du leitest mich, An ihren Blicken darfst du dann dich / darf ich dann mich sonnen Von aller Pein Dich / Mich zu befrein, Wird süsse Liebe dir gewähren / spenden hohe Wonnen! NUREDDIN O fort! Zu ihren Füssen mich zu stürzen. Bostana, komm, es muss schon Mittag sein. BOSTANA Wo denkst du hin, es ist noch früh am Tag, Und du kannst doch nicht so vor ihr erscheinen, Die schwere Krankheit hat dich ganz entstellt, Du hast noch Zeit, ein stärkend Bad zu nehmen. NUREDDIN Nein! Versäumen könnt ich sonst die Stunde ... Weisst du vielleicht, wo ein Barbier zu finden? BOSTANA O ja, ich habe einen alten Freund, Ein Heros jeder Wissenschaft und Kunst Und im Barbieren auch ein Virtuos, Den Abul Hassan Ali Ebn Bekar. NUREDDIN Wie? Abul Hassan Ali Ebn Bekar? ... So sende eilig ihn hierher zu mir Und harre pünktlich um die rechte Stunde. BOSTANA So hast du alles richtig auch verstanden? NUREDDIN O, jedes Wort ist mir ins Herz geprägt! NUREDDIN UND BOSTANA die jetzt wiederholt Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten. Ich bin bereit, Du bist bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Ich harr auf dich, Harre auf mich, Ich leite dich. Du leitest mich. BOSTANA Tönet Muezzinruf, halte dich nah, Denn die Stunde der Wonn ist da. NUREDDIN Tönet Muezzinruf, bin ich schon da, Wenn die Stunde der Wonne nah! Begleitet Bostana bis zur Tür und verabschiedet sie; lebhaftes Gebärdenspiel von beiden Seiten. BOSTANA steckt den Kopf nochmals zur Tür herein Und denk auch an ein gut Geschenk für mich! NUREDDIN macht mit enthusiastisch abfertigender Bewegung der Tür hinter ihr wieder zu, reisst sie aber sogleich wieder auf und ruft ihr nach. Vergiss den Barbier nicht! VIERTER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN in leidenschaftlicher Bewegung mit entzückten Gebärden auf und ab schreitend Ach, das Leid hab ich getragen, Wie ertrag ich nun sein Glück? Liebe, nimm dein Wort zurück, Sieh mich beben, sieh mich zagen! Lass mir all die sel ge Trauer, All den tödlich süssen Schmerz Der Erfüllung Wonneschauer Überwältigt mir das Herz! Doch dies ist ja nur ein Träumen, Schon der Welt bin ich entflohn, Pflücke ird schen Leides Lohn Dort in Paradieses Räumen. Tragen muss ich Himmelswonnen Wie der Erde Leid und Schmerz Leuchtet hell ihr Glückessonnen, Überwältigt mir das Herz! Er bleibt zu Ende des Gesanges in verzückter Stellung im Vordergrunde stehen Abul tritt ein; in orientalischer Barbiertracht, ein buntes Damasttuch hängt ihm vom Gürtel hernieder, auf der ändern Seite ein metallnes Becken und ein kleiner Handspiegel, sowie ein Astrolabium. Er trägt einen kleinen Kasten mit Utensilien unter dem Arm. Aussehen steinalt, sehr bleich, fast gelb, langer, weisser Bart. FÜNFTER AUFTRITT Nureddin. Abul Hassan Ali Ebn Bekar ABUL verbeugt sich NUREDDIN kehrt ihm noch den Rücken ABUL verbeugt sich wieder und räuspert sich laut NUREDDIN bemerkt ihn immer noch nicht ABUL nähert sich Nureddin und klopft ihn auf die Schulter; als dieser sich umwendet und ihn bemerkt, macht Abul nochmals eine tiefe Verbeugung NUREDDIN erwidert mit Kopfnicken seinen Gruss und gibt ihm einen Wink, sein Werk zu beginnen. ABUL Mein Sohn, sei Allahs Frieden hier Auf Erden stets beschieden dir. Heil dir, du Krankgewesener, Du glücklich Neugenesener, Du Übelüberwindender, Dich wieder Wohlbefindender, Dem Tode froh Entschlüpfender, Durchs Leben rüstig Hüpfender, Du jüngst noch Heiltrank Schlürfender, Nun meiner Kunst Bedürfender, Schwer unter Haarlast Ächzender, Nach meinem Messer Lechzender! setzt sich nieder Ich komm in aller Eiligkeit Und wünsche dir Gedeihlichkeit, Gesundheit, Glück und Überfluss Und langer Jahre Hochgenuss, Dir blühe stets - NUREDDIN Ich danke dir! Nur sei recht eilig! Mich ruft ein dringendes Geschäft. Mach schnell! ABUL Ich habe dir dein Horoskop gestellt; Vernimm durch mich den Spruch der Sternenwelt Du hast gewählt die beste Zeit auf Erden, Die man nur wählen kann, rasiert zu werden. Er zeigt Nureddin das Horoskop. Nureddin macht eine abwehrende Handbewegung. Dies Spiel wiederholt sich noch zweimal. Abul verfolgt Nureddin damit. Nureddin wird ungeduldig und weist ihn gebieterisch ab. ABUL zuckt die Achseln Mars und Merkur Schauen auf dich, Wag es drum nur, Baue auf mich; Doch droht Gefahr Von goldner Schar! Sei auf der Hut Vor Sonnenglut! Wenn Venus lacht, Nimm dich in acht! Geh nicht hinaus! Bleib fein zu Haus! NUREDDIN Was kümmern die Sterne dich nur? Mach schnell! Danach frage ich nicht, Beginne sogleich deine Schur, Gesell! Eilig tu deine Pflicht. Fasle nicht weiter von der Sterne Schar, Was du da schwatzest, ist ja doch nicht wahr. Lasse das! Dämme deiner Worte hohe Flut, Zu vieles Reden ist nicht gut. Nicht so lang bedacht, Schnell voran gemacht, Eilig packe aus, Sonst werf ich dich zur Tür hinaus! Sogleich ans Werk, sonst geh hinaus! ABUL Im Hause alles magst du heute wagen, Doch bleib zu Haus, sonst geht dir s an den Kragen. NUREDDIN Nicht will ich Rat von dir und Prophezeiung Dein Werk vollende schnell und weiter nichts. Drum kein Geschwätz - sonst ruf ich einen andern. für sich Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL O wüsstest du, Verehrter, Was ich für ein Gelehrter, Du wärst erstaunt darob Und sprächest nicht so grob. So höre denn, du Tröpfchen, Du ungeschornes Köpfchen, Was ich für ein Barbier, Und freue dich mit mir. Bin Akademiker Doktor und Chemiker, Bin Mathematiker Und Arithmetiker, Bin auch Grammatiker, Sowie Ästhetiker, Ferner Rhetoriker, Grosser Historiker, Astrolog, Philolog, Physiker, Geolog, Geograph, Korograph, Topograph, Kosmograph, Linguist und Jurist Und Tourist und Purist. Maler und Plastiker, Fechter, Gymnastiker. NUREDDIN Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL Tänzer und Mimiker, Dichter und Musiker, Grosser Dramatiker, Epigrammatiker, Scharfer Satiriker, Epiker, Lyriker, Dabei ein Sokrates Und Aristoteles. Bin Dialektiker, Sophist, Eklektiker, Zyniker, Ethiker, Peripathetiker. Bin ein athletisches, Tief theoretisches, Musterhaft praktisches, Autodidaktisches Gesamtgenie, Ja, ein Gesamtgenie! NUREDDIN mit Humor Nun sag einmal, du unverschämter Schwätzer, Wann endest du? Und wann beginnest du? ABUL O wie du mich verkennest, Dass du mich Schwätzer nennest! Ja, meine Brüder selig, Die schwatzten unausstehlich. Unausstehlich! Bakbak, der Einäugige, Bakbarah, der Dickbäuchige, Alkuz, der Vielbräuchige, Alnaschar, der Weinschläuchige, Bukbuk, der Spatzenscheuchige, Schakkabak, der Hustenkeuchige; Doch ich, der jüngste der Familie, Bin still und unschuldvoll wie eine Lilie. NUREDDIN geht ausser sich vor Ungeduld erst einige Schritte durch das Zimmer, dann fasst er einen Entschluss, geht zur Tür, reisst sie auf und ruft seinen Dienern. He! Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Werft ihn hinaus! Die Diener treten schon auf den ersten Ruf einzeln nacheinander ein, sind also bei den Worten „Werft ihn hinaus“ schon alle auf der Szene. Es ist wünschenswert, dass der zuletzt erscheinende Motawackel eine besonders auffällige Figur sei. Entweder sehr kolossal und dick, einen guten halben Kopf höher als die übrigen, oder, im Fall eine solche Persönlichkeit fehlt, ein sehr kleiner Knabe, der als Zwerg ausstaffiert wird, eine Art Ausläufer, Lakai. SECHSTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener CHOR DER DIENER Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Schelm, du Wicht, Du Galgengesicht! Du Narr, du Schwätzer, Du Messerwetzer, Du Beckenträger, Du Haarabsäger! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus. Du Hungerleider! Du Pflasterschneider! Du Pulverreiber! Du Giftverschreiber! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Haarseilwinder, Du Leuteschinder, Du Gurgelschwenker, Du Armverrenker! Hinaus! Hinaus! Du Salbenwischer, Du Pillenmischer, Du Wundenstecher, Du Beinzerbrecher! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Pulsbefasser, Du Aderlasser, Lanzettenritter Und Leichenbitter! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Zähneauszwacker, Du Placker, du Racker, Du Sternbegucker, Du Schlucker, du Mucker! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Hinaus! Hinaus! Während des Nachspiels drängen die Diener den Barbier in den Hintergrund bis an die Tür, dort macht er sich aber los, eilt in den Vordergrund, zieht ein Barbiermesser hervor und schwingt es drohend. ABUL Wehe! Wehe! Wehe! Wie bin ich empört, Zertreten, zerstört, Beschimpft unerhört! CHOR DER DIENER Hast du nicht gehört?! ABUL Verwünscht! Verrucht! Verdammt! Verflucht! Hab ich dich gesucht? CHOR DER DIENER Ergreife die Flucht! ABUL Du wolltest mich schier, Du sandtest nach mir, So bin ich nun hier! CHOR DER DIENER Was willst du noch hier? ABUL Du aber vernimm Des Gütigen Stimm . Nicht reize den Grimm Des Abul Hassan Ali Ebn Bekar! CHOR DER DIENER Nun geht es dir schlimm! ABUL Auf Muselmanns Wort. Nicht wehren den Ort Die Elenden dort! CHOR DER DIENER Nun packe dich fort! ABUL Und zittert die Welt Und wankt und fällt Und bricht und zerschellt - CHOR DER DIENER Nun räume das Feld! ABUL Du hast keine Wahl, Es glättet mein Stahl Den Kopf dir kahl! CHOR DER DIENER Hinaus aus dem Saal! ABUL Drum Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Packt euch hinaus! Nureddin gibt den Dienern einen Wink, sich zu entfernen Sobald Abul sieht, dass er gewonnenes Spiel hat, behandelt er die Diener als Sieger und trägt mehreres zu ihrer Hinausbeförderung bei. Besonders lässt er Motawackel seinen Zorn fühlen. SIEBENTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN beiseite Ich seh , durch Strenge werd ich ihn nicht los, Versuch ich denn, durch Schmeicheln ihn zu kirren. zu Abul Erhabner Freund, du Krone der Barbiere, Du Bruder Bakbaks, Bukbuks, Bakbarahs Und Alkuz , Alnaschars und Schakkabaks, Du Alleswisser und du Alleskönner, Mich ruft ein dringendes Geschäft von hinnen; Du würdest ganz unendlich mich verbinden, Wenn du nun endlich so geneigt sein wolltest - ABUL. O wie die Rede süss vom Mund dir träuft! Nun sitze nieder; sanft wie Zephirhauch Soll meine Klinge übers Haupt dir streifen. Er wendet sich schon während der letzten Worte zum Tisch, breitet seine Utensilien aus, nimmt sein Becken vom Gürtel und schlägt Schaum NUREDDIN setzt sich während der folgenden Worte auf einen Stuhl in die Mitte der Bühne Heil mir, so wird er endlich nun beginnen; Das wird ein Stelldichein mit Abenteuern! Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL nimmt das Damasttuch von seinem Gürtel, hängt es Nureddin um und singt dabei halblaut in den Bart brummend Margiana, o Margiana, du mein Alles? Haha! Ich merk , er ist verliebt. Nun wart ! Noch eh du glatt geschoren, weiss ich alles. Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, o Margiana!“ NUREDDIN emporspringend Margiana!? ABUL Was willst du denn? Ich sing ein Liebeslied, Das ich dereinst in meinen jungen Jahren Gedichtet und auch in Musik gesetzt. NUREDDIN setzt sich wieder So singe nur, doch mache, dass du endest! ABUL Nureddins Kopf einseifend Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana!“ NUREDDIN jedesmal wiederholend O Margiana! ABUL im Rasieren „An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Auf deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana! O Margiana!“ NUREDDIN einstimmend O Margiana! Wonnen der Liebe - o Margiana! Die Welt versinkt - o Margiana! Abul vertieft sich in die Kadenz des Liedes; er hat bis darin Nureddins Kopf halb rasiert, während der Kadenz aber vergisst er das Geschäft vollständig. Er tritt mit Messer und Becken in den Vordergrund und vertieft sich ganz in die Erfindung der Rouladen, freut sich mit sichtbarem Wohlgefallen seiner Stimme. Zuletzt als Nureddin ihn beim Arm packt, ist er ganz wie aus den Wolken gefallen, schrickt sichtbar zusammen. NUREDDIN begleitet die Kadenz mit den Gebärden der bittersten Verzweiflung; ihn unterbrechend, in der höchsten fieberhaften Aufregung Mein teurer Abul! Deiner Stimme Klang, Voll bebenden Gedenkens einst ger Zeit, Verrät mir, dass auch du einmal geliebt! So höre denn und lass dein Herz bewegen. Ich liebe! Und Margiana heisst auch sie! Zum Stelldichein liess mich Margiana laden, Wenn Mittag ist und die Muezzin rufen. Die Stunde naht, und ich versäume sie. Drum, wenn ein Funke menschlichen Gefühls, Wenn je ein Hauch von Liebe dich durchdrungen, Auf meinen Knieen hier beschwör ich dich Rasiere mich!! Er sagt diese Worte in flehender ergebenster Stellung, als mache er Anstalten, wirklich niederzuknien. Bei den Worten „Rasiere mich“ verliert er die Besinnung und fällt in Abuls Arme. ABUL feierlich, gerührt, väterlich zärtlich Du liebst?! Du liebst!? O fühl an diesem Herzen, Dem neunzigjähr gen, ob auch ich geliebt!? Bei diesen Worten zieht Abul Nureddin ans Herz. Kurze Pause einer enthusiastischen Umarmung NUREDDIN UND ABUL mit jubelnder Begeisterung O Liebe! Liebe! Seligstes Gefühl! Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana! An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Von deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana!“ Während des Nachspiels eilt Nureddin wieder zum Stuhl ABUL während er eifrig rasiert Und sprich, wo wohnet sie? Wer ist ihr Vater? NUREDDIN Der Kadi Baba Mustapha. ABUL Nicht möglich! Der Schurk ! Ich hass ihn tödlich! NUREDDIN Und warum? ABUL Mög Allah ihn verderben! NUREDDIN Und weshalb? ABUL Die Pest auf den Barbaren! NUREDDIN Sprich, weswegen? ABUL Ei denk dir nur - der Kerl rasiert sich selber! NUREDDIN Ha ha ha ha! ABUL O lache nicht! Nimm dich in acht vor ihm. NUREDDIN Was kümmert mich der Vater denn? Er geht In die Moschee - ich zu Margiana. ABUL Herrlich. Doch denke an die drohende Gefahr! Ich werde dich geleiten, dich beschützen. NUREDDIN Mein teurer Abul, nein, ich geh allein! ABUL O Nureddin, misstraue deinem Stern. NUREDDIN Mein Stern ist Liebe, sie wird mich beschützen. ABUL ist fertig; er verbeugt sich, nimmt den Spiegel von seinem Gürtel und hält ihn Nureddin vor Nun bist du fertig. Schone dieses Haupts, Das neu verherrlicht ist durch meine Kunst. NUREDDIN Nimm meinen Dank. Ich gehe, mich zu kleiden, Du aber geh zu deinen andern Kunden. Wenn ihrer viele auf dich warten, Wird auch der Tage längster, fürcht ich, dir zu kurz. Er eilt in das Nebengemach ACHTER AUFTRITT Abul allein ABUL So schwärmet Jugend, achtet nicht Gefahr, Ja nicht den Tod, wenn nur die Liebe winkt. Ach meine Brüder! Eurer denk ich weinend, Auch euch hat Liebe in den Tod geführt. Was hat euch, Brüder, in den Tod getrieben? Lieben! Was ist der Grund, dass keiner mir geblieben? Lieben! Dass Bakbaks Busen musst in Staub zerstieben? Lieben! Dass Bakbarah erlag so vielen Hieben? Lieben! Dass Alnaschar sich Rattengift verschrieben? Lieben! Dass Alkuz ward gehängt mit andern Dieben? Lieben! Dass Schakkabak der Husten aufgerieben? Lieben! Was half dich, Bukbuk, in die Grube schieben? Lieben! Was quält auch mich, den jüngsten von den Sieben? Lieben! - O! Nureddin tritt in prächtigem Anzuge auf, geht mit raschen Schritten quer über die Szene in den Vordergrund, dann erst wendet er sich nach rechts und erblickt Abul. NEUNTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN So hat der Satan dich noch immer hier? ABUL Ich bin dein Engel, Freund, ich folge dir! NUREDDIN Wirst du nun gehn? Soll ich zum Ärgsten schreiten? ABUL Wirst du nun gehn? Ich will dich treu begleiten! NUREDDIN Ich rate dir, nicht hemme meinen Schritt! ABUL Ich rate dir, o Jüngling, nimm mich mit. NUREDDIN Der Alte ist toll, Ich rase, ich wüte! Er weicht keinen Zoll, Wie sehr ich mich mühte. Voll liebender Glut Versprach ich mir Wonnen, Die teuflische Brut Nun hält mich umsponnen! Wie wend ich die Not? Wie halt ich ihn ferne? O, lag er doch tot In tiefer Zisterne! Nicht weiss ich fürwahr Vor Wut mich zu fassen O Narr, der ich war, Mich scheren zu lassen! ABUL Ich bin ja so voll Von Liebe und Güte, Ich hege nicht Groll In meinem Gemüte. Ich bin dir so gut, So freundlich gesonnen, Da hast du mit Wut Und Ärger begonnen. Dich haben bedroht Die tückischen Sterne; Mein Freundesgebot, Erfüll es doch gerne! Doch lohnst du sogar Mein Lieben mit Hassen, Ich darf in Gefahr Dich nimmer verlassen! NUREDDIN Doch halt! Mich zu befrein, ällt mir ein Mittel ein Diener, herbei, herein! Er hat die letzten Worte zur Mitteltür hinausgerufen DIE DIENER erscheinen, Motawackel beschliesst den Zug ABUL Aha, nun lenkst du ein, Du willst vernünftig sein? Was aber soll das Schrein? Was willst du denn? ZEHNTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener NUREDDIN zu den Dienern, auf Abul deutend O sehet den Armen, Wie bleich zum Erbarmen! Sein Leben vergehet, Sein Atem verwehet, Das Fieber ihn schüttelt Und ziehet und rüttelt; O sehet ihn wanken Und beben und schwanken. O eilt, ihn zu retten, Ihn wohlig zu betten, Die Diener umringen den Barbier, der während des Folgenden vergebliche Anstrengungen macht, sich von ihnen loszumachen Ihn nieder zu strecken, Mit Kissen zu decken. Ihn müssen Arzneien Vom Übel befreien. O gebt von den Flaschen Dem Armen zu naschen, Mit Tränken und Pillen Das Übel zu stillen, Mit Salben und Säften Zu helfen nach Kräften. Und mag er nicht nehmen, Er muss sich bequemen, Man kann zum Verschlingen Mit Schlägen ihn zwingen. Man rufe Doktoren, Noch eh er verloren, Herbei mit dem Bader, Er lass ihm zur Ader; Ertränkt den Patienten In Medikamenten! Er eilt ab, Abul reisst sich los, will ihm nach CHOR DER DIENER Abul zurückhaltend und umringend So lasset uns eilen, Den Kranken zu heilen, Die starrenden Glieder, O strecket sie nieder! Abul will entfliehen, eine entgegenstehende Gruppe fängt ihn auf CHOR DER DIENER Wir brauen die besten Arzneien aus Resten Und wollen dazwischen Die Pillen dir mischen. Nimm ein ohne Schrecken, Es möge dir schmecken; Nicht mucken und zucken! Nur ducken und schlucken! ABUL sucht aufs neue zu entfliehen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Wir wehen dir Kühle, Zu lindern die Schwüle; Doch Frost wir vertreiben Durch heftiges Reiben. Abul sucht wieder nach einer andern Seite zu entrinnen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Lasst spanische Fliegen Am Halse ihm liegen Und Pflaster ihm prangen Auf Stirne und Wangen. Neuer Fluchtversuch, Abul wird festgehalten und in den Vordergrund gezogen CHOR DER DIENER Bringt Wasser in Menge, Dass man ihn besprenge, Und Opium Pfunde, Damit er gesunde. Dein Bart ist im Wege, Wir holen die Säge. Motawackel eilt ab Hier deine Lanzetten, Sie müssen dich retten. Wir lassen, o Bader, Dir selber zu Ader! Eine Gruppe von Dienern hat Abul zum Ruhebett hingezogen. Er wird ausgestreckt und so in Kissen gehüllt, dass man nur noch Mütze und Bart sieht. Einige Diener halten Abul fest, andere bewaffnen sich mit Lanzetten und Rasiermessern; einer bürstet ihm die Füsse mit einer grossen Bürste; einer weht Kühle mit einem grossen Tuche; einer schüttet den Rest der Medizinflaschen in ein grosses Glas und macht Miene, ihm einen Löffel voll einzuzwängen. Bei den Worten „Zofar, Dschafar“ bekommt er ein grosses schwarzes Pflaster auf Stirn und Nase gesetzt, und bei dem Rufe „Motawackel“ ist dieser schon mit einer Handsäge wiedergekehrt, fasst den Bart beim Ende an und will ihn in der Nähe des Kinnes durchsägen. ABUL spricht dumpf stöhnend aus der dichten Hülle von Kissen und Decken hervor Ali, Sadi, habt Erbarmen! Abbas, Achmet, lasst mich Armen! Mustein! Hussein! Muss Verdruss sein? Zofar, Dschafar, Motawackel, Ihr tötet mich! CHOR DER DIENER Abul Hassan Ali Ebn Bekar, Wir retten dich! Während sich alle an ihre verschiedenen Funktionen begeben, fällt der Vorhang. ERSTER AUFZUG Ein Zimmer in Nureddins Hause Rechts und links Seitentüren. Rechts ein Ruhebett, zu dessen Seiten ein Tisch mit Medizinflaschen. Links ein zweiter Tisch nebst Stuhl. Es ist Morgendämmerung und wird während der ersten Szene allmählich Tag. Nureddin ruht auf dem Bett, seine Diener umgeben ihn mit Mienen voll Niedergeschlagenheit als einen Sterbenden. ERSTER AUFTRITT Nureddin. Diener Nureddins DIENER NUREDDINS Sanfter Schlummer Wiegt ihn ein, Lindert milde Jede Pein. Leise drum! Still und stumm! Weinet nicht! Weckt ihn nicht! Bald, ach bald verglimmt sein Lebenslicht. Weinet nicht! Weckt ihn nicht! NUREDDIN träumend Margiana! CHOR DER DIENER Horch, er spricht! NUREDDIN zart gesteigert Margiana! CHOR DER DIENER Weckt ihn nicht! NUREDDIN Margiana! CHOR DER DIENER Ihn umschwebt ein Traumgesicht. NUREDDIN Komm, deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Bleib ewig mir verschlossen Edens Tor, Will sich dein Herz nur mir erschliessen, o Margiana! CHOR DER DIENER O hört ihn reden Vom Garten Eden! Ach! bald, ach! Bald hat er ausgelitten, Bald hat sein Fuss beschritten Die Brücke des Gerichts. In Strömen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land; An der Glückseligen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In ewigen Liebestraum. Dort ahnt er kaum, Versenkt in Entzücken und Freuen, Die Tränen seiner Getreuen. NUREDDIN Komm , deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Margiana! Margiana! Margiana! CHOR In Strahlen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land. In der Glücksel gen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In seligen Traum. Weckt ihn nicht, still! Weckt ihn nicht! Bald verglimmt sein Lebenslicht. Der Chor zieht sich während der letzten Worte leise zurück. ZWEITER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN fährt vom Lager empor, erhebt sich und tritt in den Vordergrund So leb ich noch? So hat noch nicht Der Liebe Feuer mich zerstört? Margiana, der mein Herz gehört, Margiana, meiner Seele Licht, Muss ich vergehn in meiner Pein? Kein Arzt kann Hilfe mir verleihn, Umsonst erprobt ward alle Kunst; Mich rettet einzig Liebesgunst. Bostana kennet meinen Schmerz; Sie sprach „Noch blüht vielleicht dein Glück! Erforschen will ich bald ihr Herz, Und Kunde bring ich dir zurück.“ Erscheinen will sie heute hier. Tod oder Leben bringt sie mir. Vor deinem Fenster die Blumen Versengte der Sonne Strahl, Du tränktest aus goldener Schale Die Schmachtenden allzumal. Doch als du die Blumen tränktest, Ergriff mich heissglühende Pein, Für die keinen Tau du mir schenktest Der tauenden Lippen dein. Nun prangen die Blumen und blühen, Doch hoffnungslos muss ich erglühen, Verwelken stumm und allein. Und ist denn mein Herz keine Blume, Und schmachtet es nicht nach dir? O hege die Blume am Herzen, Sie sei deine schönste Zier. Von deinen Blicken getroffen Im Innersten liebeswund - Genesung kann es nur hoffen Durch Labe von deinem Mund. O lass es nicht welkend verderben, O lass es nicht sinken und sterben, O mache mein Herz gesund! Er geht zum Tisch, setzt sich nieder und stützt den Kopf in die Hand, bis Bostana ihn anredet. Bostana tritt durch die Seitentür links ein, alt aussehend und in etwas groteskem Kostüm. DRITTER AUFTRITT Bostana. Nureddin. BOSTANA im Ausdruck bald salbungsvoll, bald geschwätzig Sei Allahs Frieden über dir, mein Sohn. Sei Allahs Frieden, Allahs Frieden Über dir, mein Sohn! - Und denke an ein gut Geschenk für mich, Ich komme eben von Margiana her. NUREDDIN Kommst du, ein Dämon, von dem Berge Kâf Und führst du mich zum Garten des Entzückens? Wie, oder harret mein der Qualen Abgrund, Wo mir dass Hirn von ew gem Feuer siedet? BOSTANA Beruh ge dich, dass Wonne dich nicht töte, Und denke an ein gut Geschenk für mich. Ich bringe gute Botschaft. NUREDDIN Gute Botschaft! So bist die Taube du, die nach der Sturmflut Herniederfliegt zur Arche meines Herzens, In dem des Grames Riesenschlange zischt, Darin Verzweiflung wie ein Schakal wimmert Und wilde Eifersucht, ein Tiger, heult Und, ach, die Nachtigall der Sehnsucht flötet. BOSTANA So höre denn Margiana will dich heilen, Dich laben, ihren Lieblingsblumen gleich. NUREDDIN O sprich! Darf ich sie sehn? BOSTANA Heute noch! Nun merke wohl auf alles, was ich sage, Dass richtig du zum Stelldichein erscheinst. BOSTANA UND NUREDDIN letzterer Bostanas Worte wiederholend Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten, Dann sei bereit, Ich bin bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Harre auf mich, Ich harr auf dich, Ich leite dich, Du leitest mich, An ihren Blicken darfst du dann dich / darf ich dann mich sonnen Von aller Pein Dich / Mich zu befrein, Wird süsse Liebe dir gewähren / spenden hohe Wonnen! NUREDDIN O fort! Zu ihren Füssen mich zu stürzen. Bostana, komm, es muss schon Mittag sein. BOSTANA Wo denkst du hin, es ist noch früh am Tag, Und du kannst doch nicht so vor ihr erscheinen, Die schwere Krankheit hat dich ganz entstellt, Du hast noch Zeit, ein stärkend Bad zu nehmen. NUREDDIN Nein! Versäumen könnt ich sonst die Stunde ... Weisst du vielleicht, wo ein Barbier zu finden? BOSTANA O ja, ich habe einen alten Freund, Ein Heros jeder Wissenschaft und Kunst Und im Barbieren auch ein Virtuos, Den Abul Hassan Ali Ebn Bekar. NUREDDIN Wie? Abul Hassan Ali Ebn Bekar? ... So sende eilig ihn hierher zu mir Und harre pünktlich um die rechte Stunde. BOSTANA So hast du alles richtig auch verstanden? NUREDDIN O, jedes Wort ist mir ins Herz geprägt! NUREDDIN UND BOSTANA die jetzt wiederholt Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten. Ich bin bereit, Du bist bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Ich harr auf dich, Harre auf mich, Ich leite dich. Du leitest mich. BOSTANA Tönet Muezzinruf, halte dich nah, Denn die Stunde der Wonn ist da. NUREDDIN Tönet Muezzinruf, bin ich schon da, Wenn die Stunde der Wonne nah! Begleitet Bostana bis zur Tür und verabschiedet sie; lebhaftes Gebärdenspiel von beiden Seiten. BOSTANA steckt den Kopf nochmals zur Tür herein Und denk auch an ein gut Geschenk für mich! NUREDDIN macht mit enthusiastisch abfertigender Bewegung der Tür hinter ihr wieder zu, reisst sie aber sogleich wieder auf und ruft ihr nach. Vergiss den Barbier nicht! VIERTER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN in leidenschaftlicher Bewegung mit entzückten Gebärden auf und ab schreitend Ach, das Leid hab ich getragen, Wie ertrag ich nun sein Glück? Liebe, nimm dein Wort zurück, Sieh mich beben, sieh mich zagen! Lass mir all die sel ge Trauer, All den tödlich süssen Schmerz Der Erfüllung Wonneschauer Überwältigt mir das Herz! Doch dies ist ja nur ein Träumen, Schon der Welt bin ich entflohn, Pflücke ird schen Leides Lohn Dort in Paradieses Räumen. Tragen muss ich Himmelswonnen Wie der Erde Leid und Schmerz Leuchtet hell ihr Glückessonnen, Überwältigt mir das Herz! Er bleibt zu Ende des Gesanges in verzückter Stellung im Vordergrunde stehen Abul tritt ein; in orientalischer Barbiertracht, ein buntes Damasttuch hängt ihm vom Gürtel hernieder, auf der ändern Seite ein metallnes Becken und ein kleiner Handspiegel, sowie ein Astrolabium. Er trägt einen kleinen Kasten mit Utensilien unter dem Arm. Aussehen steinalt, sehr bleich, fast gelb, langer, weisser Bart. FÜNFTER AUFTRITT Nureddin. Abul Hassan Ali Ebn Bekar ABUL verbeugt sich NUREDDIN kehrt ihm noch den Rücken ABUL verbeugt sich wieder und räuspert sich laut NUREDDIN bemerkt ihn immer noch nicht ABUL nähert sich Nureddin und klopft ihn auf die Schulter; als dieser sich umwendet und ihn bemerkt, macht Abul nochmals eine tiefe Verbeugung NUREDDIN erwidert mit Kopfnicken seinen Gruss und gibt ihm einen Wink, sein Werk zu beginnen. ABUL Mein Sohn, sei Allahs Frieden hier Auf Erden stets beschieden dir. Heil dir, du Krankgewesener, Du glücklich Neugenesener, Du Übelüberwindender, Dich wieder Wohlbefindender, Dem Tode froh Entschlüpfender, Durchs Leben rüstig Hüpfender, Du jüngst noch Heiltrank Schlürfender, Nun meiner Kunst Bedürfender, Schwer unter Haarlast Ächzender, Nach meinem Messer Lechzender! setzt sich nieder Ich komm in aller Eiligkeit Und wünsche dir Gedeihlichkeit, Gesundheit, Glück und Überfluss Und langer Jahre Hochgenuss, Dir blühe stets - NUREDDIN Ich danke dir! Nur sei recht eilig! Mich ruft ein dringendes Geschäft. Mach schnell! ABUL Ich habe dir dein Horoskop gestellt; Vernimm durch mich den Spruch der Sternenwelt Du hast gewählt die beste Zeit auf Erden, Die man nur wählen kann, rasiert zu werden. Er zeigt Nureddin das Horoskop. Nureddin macht eine abwehrende Handbewegung. Dies Spiel wiederholt sich noch zweimal. Abul verfolgt Nureddin damit. Nureddin wird ungeduldig und weist ihn gebieterisch ab. ABUL zuckt die Achseln Mars und Merkur Schauen auf dich, Wag es drum nur, Baue auf mich; Doch droht Gefahr Von goldner Schar! Sei auf der Hut Vor Sonnenglut! Wenn Venus lacht, Nimm dich in acht! Geh nicht hinaus! Bleib fein zu Haus! NUREDDIN Was kümmern die Sterne dich nur? Mach schnell! Danach frage ich nicht, Beginne sogleich deine Schur, Gesell! Eilig tu deine Pflicht. Fasle nicht weiter von der Sterne Schar, Was du da schwatzest, ist ja doch nicht wahr. Lasse das! Dämme deiner Worte hohe Flut, Zu vieles Reden ist nicht gut. Nicht so lang bedacht, Schnell voran gemacht, Eilig packe aus, Sonst werf ich dich zur Tür hinaus! Sogleich ans Werk, sonst geh hinaus! ABUL Im Hause alles magst du heute wagen, Doch bleib zu Haus, sonst geht dir s an den Kragen. NUREDDIN Nicht will ich Rat von dir und Prophezeiung Dein Werk vollende schnell und weiter nichts. Drum kein Geschwätz - sonst ruf ich einen andern. für sich Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL O wüsstest du, Verehrter, Was ich für ein Gelehrter, Du wärst erstaunt darob Und sprächest nicht so grob. So höre denn, du Tröpfchen, Du ungeschornes Köpfchen, Was ich für ein Barbier, Und freue dich mit mir. Bin Akademiker Doktor und Chemiker, Bin Mathematiker Und Arithmetiker, Bin auch Grammatiker, Sowie Ästhetiker, Ferner Rhetoriker, Grosser Historiker, Astrolog, Philolog, Physiker, Geolog, Geograph, Korograph, Topograph, Kosmograph, Linguist und Jurist Und Tourist und Purist. Maler und Plastiker, Fechter, Gymnastiker. NUREDDIN Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL Tänzer und Mimiker, Dichter und Musiker, Grosser Dramatiker, Epigrammatiker, Scharfer Satiriker, Epiker, Lyriker, Dabei ein Sokrates Und Aristoteles. Bin Dialektiker, Sophist, Eklektiker, Zyniker, Ethiker, Peripathetiker. Bin ein athletisches, Tief theoretisches, Musterhaft praktisches, Autodidaktisches Gesamtgenie, Ja, ein Gesamtgenie! NUREDDIN mit Humor Nun sag einmal, du unverschämter Schwätzer, Wann endest du? Und wann beginnest du? ABUL O wie du mich verkennest, Dass du mich Schwätzer nennest! Ja, meine Brüder selig, Die schwatzten unausstehlich. Unausstehlich! Bakbak, der Einäugige, Bakbarah, der Dickbäuchige, Alkuz, der Vielbräuchige, Alnaschar, der Weinschläuchige, Bukbuk, der Spatzenscheuchige, Schakkabak, der Hustenkeuchige; Doch ich, der jüngste der Familie, Bin still und unschuldvoll wie eine Lilie. NUREDDIN geht ausser sich vor Ungeduld erst einige Schritte durch das Zimmer, dann fasst er einen Entschluss, geht zur Tür, reisst sie auf und ruft seinen Dienern. He! Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Werft ihn hinaus! Die Diener treten schon auf den ersten Ruf einzeln nacheinander ein, sind also bei den Worten „Werft ihn hinaus“ schon alle auf der Szene. Es ist wünschenswert, dass der zuletzt erscheinende Motawackel eine besonders auffällige Figur sei. Entweder sehr kolossal und dick, einen guten halben Kopf höher als die übrigen, oder, im Fall eine solche Persönlichkeit fehlt, ein sehr kleiner Knabe, der als Zwerg ausstaffiert wird, eine Art Ausläufer, Lakai. SECHSTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener CHOR DER DIENER Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Schelm, du Wicht, Du Galgengesicht! Du Narr, du Schwätzer, Du Messerwetzer, Du Beckenträger, Du Haarabsäger! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus. Du Hungerleider! Du Pflasterschneider! Du Pulverreiber! Du Giftverschreiber! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Haarseilwinder, Du Leuteschinder, Du Gurgelschwenker, Du Armverrenker! Hinaus! Hinaus! Du Salbenwischer, Du Pillenmischer, Du Wundenstecher, Du Beinzerbrecher! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Pulsbefasser, Du Aderlasser, Lanzettenritter Und Leichenbitter! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Zähneauszwacker, Du Placker, du Racker, Du Sternbegucker, Du Schlucker, du Mucker! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Hinaus! Hinaus! Während des Nachspiels drängen die Diener den Barbier in den Hintergrund bis an die Tür, dort macht er sich aber los, eilt in den Vordergrund, zieht ein Barbiermesser hervor und schwingt es drohend. ABUL Wehe! Wehe! Wehe! Wie bin ich empört, Zertreten, zerstört, Beschimpft unerhört! CHOR DER DIENER Hast du nicht gehört?! ABUL Verwünscht! Verrucht! Verdammt! Verflucht! Hab ich dich gesucht? CHOR DER DIENER Ergreife die Flucht! ABUL Du wolltest mich schier, Du sandtest nach mir, So bin ich nun hier! CHOR DER DIENER Was willst du noch hier? ABUL Du aber vernimm Des Gütigen Stimm . Nicht reize den Grimm Des Abul Hassan Ali Ebn Bekar! CHOR DER DIENER Nun geht es dir schlimm! ABUL Auf Muselmanns Wort. Nicht wehren den Ort Die Elenden dort! CHOR DER DIENER Nun packe dich fort! ABUL Und zittert die Welt Und wankt und fällt Und bricht und zerschellt - CHOR DER DIENER Nun räume das Feld! ABUL Du hast keine Wahl, Es glättet mein Stahl Den Kopf dir kahl! CHOR DER DIENER Hinaus aus dem Saal! ABUL Drum Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Packt euch hinaus! Nureddin gibt den Dienern einen Wink, sich zu entfernen Sobald Abul sieht, dass er gewonnenes Spiel hat, behandelt er die Diener als Sieger und trägt mehreres zu ihrer Hinausbeförderung bei. Besonders lässt er Motawackel seinen Zorn fühlen. SIEBENTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN beiseite Ich seh , durch Strenge werd ich ihn nicht los, Versuch ich denn, durch Schmeicheln ihn zu kirren. zu Abul Erhabner Freund, du Krone der Barbiere, Du Bruder Bakbaks, Bukbuks, Bakbarahs Und Alkuz , Alnaschars und Schakkabaks, Du Alleswisser und du Alleskönner, Mich ruft ein dringendes Geschäft von hinnen; Du würdest ganz unendlich mich verbinden, Wenn du nun endlich so geneigt sein wolltest - ABUL. O wie die Rede süss vom Mund dir träuft! Nun sitze nieder; sanft wie Zephirhauch Soll meine Klinge übers Haupt dir streifen. Er wendet sich schon während der letzten Worte zum Tisch, breitet seine Utensilien aus, nimmt sein Becken vom Gürtel und schlägt Schaum NUREDDIN setzt sich während der folgenden Worte auf einen Stuhl in die Mitte der Bühne Heil mir, so wird er endlich nun beginnen; Das wird ein Stelldichein mit Abenteuern! Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL nimmt das Damasttuch von seinem Gürtel, hängt es Nureddin um und singt dabei halblaut in den Bart brummend Margiana, o Margiana, du mein Alles? Haha! Ich merk , er ist verliebt. Nun wart ! Noch eh du glatt geschoren, weiss ich alles. Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, o Margiana!“ NUREDDIN emporspringend Margiana!? ABUL Was willst du denn? Ich sing ein Liebeslied, Das ich dereinst in meinen jungen Jahren Gedichtet und auch in Musik gesetzt. NUREDDIN setzt sich wieder So singe nur, doch mache, dass du endest! ABUL Nureddins Kopf einseifend Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana!“ NUREDDIN jedesmal wiederholend O Margiana! ABUL im Rasieren „An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Auf deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana! O Margiana!“ NUREDDIN einstimmend O Margiana! Wonnen der Liebe - o Margiana! Die Welt versinkt - o Margiana! Abul vertieft sich in die Kadenz des Liedes; er hat bis darin Nureddins Kopf halb rasiert, während der Kadenz aber vergisst er das Geschäft vollständig. Er tritt mit Messer und Becken in den Vordergrund und vertieft sich ganz in die Erfindung der Rouladen, freut sich mit sichtbarem Wohlgefallen seiner Stimme. Zuletzt als Nureddin ihn beim Arm packt, ist er ganz wie aus den Wolken gefallen, schrickt sichtbar zusammen. NUREDDIN begleitet die Kadenz mit den Gebärden der bittersten Verzweiflung; ihn unterbrechend, in der höchsten fieberhaften Aufregung Mein teurer Abul! Deiner Stimme Klang, Voll bebenden Gedenkens einst ger Zeit, Verrät mir, dass auch du einmal geliebt! So höre denn und lass dein Herz bewegen. Ich liebe! Und Margiana heisst auch sie! Zum Stelldichein liess mich Margiana laden, Wenn Mittag ist und die Muezzin rufen. Die Stunde naht, und ich versäume sie. Drum, wenn ein Funke menschlichen Gefühls, Wenn je ein Hauch von Liebe dich durchdrungen, Auf meinen Knieen hier beschwör ich dich Rasiere mich!! Er sagt diese Worte in flehender ergebenster Stellung, als mache er Anstalten, wirklich niederzuknien. Bei den Worten „Rasiere mich“ verliert er die Besinnung und fällt in Abuls Arme. ABUL feierlich, gerührt, väterlich zärtlich Du liebst?! Du liebst!? O fühl an diesem Herzen, Dem neunzigjähr gen, ob auch ich geliebt!? Bei diesen Worten zieht Abul Nureddin ans Herz. Kurze Pause einer enthusiastischen Umarmung NUREDDIN UND ABUL mit jubelnder Begeisterung O Liebe! Liebe! Seligstes Gefühl! Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana! An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Von deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana!“ Während des Nachspiels eilt Nureddin wieder zum Stuhl ABUL während er eifrig rasiert Und sprich, wo wohnet sie? Wer ist ihr Vater? NUREDDIN Der Kadi Baba Mustapha. ABUL Nicht möglich! Der Schurk ! Ich hass ihn tödlich! NUREDDIN Und warum? ABUL Mög Allah ihn verderben! NUREDDIN Und weshalb? ABUL Die Pest auf den Barbaren! NUREDDIN Sprich, weswegen? ABUL Ei denk dir nur - der Kerl rasiert sich selber! NUREDDIN Ha ha ha ha! ABUL O lache nicht! Nimm dich in acht vor ihm. NUREDDIN Was kümmert mich der Vater denn? Er geht In die Moschee - ich zu Margiana. ABUL Herrlich. Doch denke an die drohende Gefahr! Ich werde dich geleiten, dich beschützen. NUREDDIN Mein teurer Abul, nein, ich geh allein! ABUL O Nureddin, misstraue deinem Stern. NUREDDIN Mein Stern ist Liebe, sie wird mich beschützen. ABUL ist fertig; er verbeugt sich, nimmt den Spiegel von seinem Gürtel und hält ihn Nureddin vor Nun bist du fertig. Schone dieses Haupts, Das neu verherrlicht ist durch meine Kunst. NUREDDIN Nimm meinen Dank. Ich gehe, mich zu kleiden, Du aber geh zu deinen andern Kunden. Wenn ihrer viele auf dich warten, Wird auch der Tage längster, fürcht ich, dir zu kurz. Er eilt in das Nebengemach ACHTER AUFTRITT Abul allein ABUL So schwärmet Jugend, achtet nicht Gefahr, Ja nicht den Tod, wenn nur die Liebe winkt. Ach meine Brüder! Eurer denk ich weinend, Auch euch hat Liebe in den Tod geführt. Was hat euch, Brüder, in den Tod getrieben? Lieben! Was ist der Grund, dass keiner mir geblieben? Lieben! Dass Bakbaks Busen musst in Staub zerstieben? Lieben! Dass Bakbarah erlag so vielen Hieben? Lieben! Dass Alnaschar sich Rattengift verschrieben? Lieben! Dass Alkuz ward gehängt mit andern Dieben? Lieben! Dass Schakkabak der Husten aufgerieben? Lieben! Was half dich, Bukbuk, in die Grube schieben? Lieben! Was quält auch mich, den jüngsten von den Sieben? Lieben! - O! Nureddin tritt in prächtigem Anzuge auf, geht mit raschen Schritten quer über die Szene in den Vordergrund, dann erst wendet er sich nach rechts und erblickt Abul. NEUNTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN So hat der Satan dich noch immer hier? ABUL Ich bin dein Engel, Freund, ich folge dir! NUREDDIN Wirst du nun gehn? Soll ich zum Ärgsten schreiten? ABUL Wirst du nun gehn? Ich will dich treu begleiten! NUREDDIN Ich rate dir, nicht hemme meinen Schritt! ABUL Ich rate dir, o Jüngling, nimm mich mit. NUREDDIN Der Alte ist toll, Ich rase, ich wüte! Er weicht keinen Zoll, Wie sehr ich mich mühte. Voll liebender Glut Versprach ich mir Wonnen, Die teuflische Brut Nun hält mich umsponnen! Wie wend ich die Not? Wie halt ich ihn ferne? O, lag er doch tot In tiefer Zisterne! Nicht weiss ich fürwahr Vor Wut mich zu fassen O Narr, der ich war, Mich scheren zu lassen! ABUL Ich bin ja so voll Von Liebe und Güte, Ich hege nicht Groll In meinem Gemüte. Ich bin dir so gut, So freundlich gesonnen, Da hast du mit Wut Und Ärger begonnen. Dich haben bedroht Die tückischen Sterne; Mein Freundesgebot, Erfüll es doch gerne! Doch lohnst du sogar Mein Lieben mit Hassen, Ich darf in Gefahr Dich nimmer verlassen! NUREDDIN Doch halt! Mich zu befrein, ällt mir ein Mittel ein Diener, herbei, herein! Er hat die letzten Worte zur Mitteltür hinausgerufen DIE DIENER erscheinen, Motawackel beschliesst den Zug ABUL Aha, nun lenkst du ein, Du willst vernünftig sein? Was aber soll das Schrein? Was willst du denn? ZEHNTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener NUREDDIN zu den Dienern, auf Abul deutend O sehet den Armen, Wie bleich zum Erbarmen! Sein Leben vergehet, Sein Atem verwehet, Das Fieber ihn schüttelt Und ziehet und rüttelt; O sehet ihn wanken Und beben und schwanken. O eilt, ihn zu retten, Ihn wohlig zu betten, Die Diener umringen den Barbier, der während des Folgenden vergebliche Anstrengungen macht, sich von ihnen loszumachen Ihn nieder zu strecken, Mit Kissen zu decken. Ihn müssen Arzneien Vom Übel befreien. O gebt von den Flaschen Dem Armen zu naschen, Mit Tränken und Pillen Das Übel zu stillen, Mit Salben und Säften Zu helfen nach Kräften. Und mag er nicht nehmen, Er muss sich bequemen, Man kann zum Verschlingen Mit Schlägen ihn zwingen. Man rufe Doktoren, Noch eh er verloren, Herbei mit dem Bader, Er lass ihm zur Ader; Ertränkt den Patienten In Medikamenten! Er eilt ab, Abul reisst sich los, will ihm nach CHOR DER DIENER Abul zurückhaltend und umringend So lasset uns eilen, Den Kranken zu heilen, Die starrenden Glieder, O strecket sie nieder! Abul will entfliehen, eine entgegenstehende Gruppe fängt ihn auf CHOR DER DIENER Wir brauen die besten Arzneien aus Resten Und wollen dazwischen Die Pillen dir mischen. Nimm ein ohne Schrecken, Es möge dir schmecken; Nicht mucken und zucken! Nur ducken und schlucken! ABUL sucht aufs neue zu entfliehen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Wir wehen dir Kühle, Zu lindern die Schwüle; Doch Frost wir vertreiben Durch heftiges Reiben. Abul sucht wieder nach einer andern Seite zu entrinnen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Lasst spanische Fliegen Am Halse ihm liegen Und Pflaster ihm prangen Auf Stirne und Wangen. Neuer Fluchtversuch, Abul wird festgehalten und in den Vordergrund gezogen CHOR DER DIENER Bringt Wasser in Menge, Dass man ihn besprenge, Und Opium Pfunde, Damit er gesunde. Dein Bart ist im Wege, Wir holen die Säge. Motawackel eilt ab Hier deine Lanzetten, Sie müssen dich retten. Wir lassen, o Bader, Dir selber zu Ader! Eine Gruppe von Dienern hat Abul zum Ruhebett hingezogen. Er wird ausgestreckt und so in Kissen gehüllt, dass man nur noch Mütze und Bart sieht. Einige Diener halten Abul fest, andere bewaffnen sich mit Lanzetten und Rasiermessern; einer bürstet ihm die Füsse mit einer grossen Bürste; einer weht Kühle mit einem grossen Tuche; einer schüttet den Rest der Medizinflaschen in ein grosses Glas und macht Miene, ihm einen Löffel voll einzuzwängen. Bei den Worten „Zofar, Dschafar“ bekommt er ein grosses schwarzes Pflaster auf Stirn und Nase gesetzt, und bei dem Rufe „Motawackel“ ist dieser schon mit einer Handsäge wiedergekehrt, fasst den Bart beim Ende an und will ihn in der Nähe des Kinnes durchsägen. ABUL spricht dumpf stöhnend aus der dichten Hülle von Kissen und Decken hervor Ali, Sadi, habt Erbarmen! Abbas, Achmet, lasst mich Armen! Mustein! Hussein! Muss Verdruss sein? Zofar, Dschafar, Motawackel, Ihr tötet mich! CHOR DER DIENER Abul Hassan Ali Ebn Bekar, Wir retten dich! Während sich alle an ihre verschiedenen Funktionen begeben, fällt der Vorhang. Cornelius,Peter/Der Barbier von Bagdad/II
https://w.atwiki.jp/futoyama/pages/69.html
httperfは、HP社(の系列会社?)で作成されたWebサーバーの負荷テストツールです。 現在はsourceforgeで管理されているようです。 http //sourceforge.net/projects/httperf/ インストール ubuntu10.10ではすでにパッケージになっており、以下でインストールできます。 $ sudo apt-get install httperf 使い方 コマンドの書式は以下のとおり。 $ httperf --help Usage httperf [-hdvV] [--add-header S] [--burst-length N] [--client N/N] [--close-with-reset] [--debug N] [--failure-status N] [--help] [--hog] [--http-version S] [--max-connections N] [--max-piped-calls N] [--method S] [--no-host-hdr] [--num-calls N] [--num-conns N] [--period [d|u|e]T1[,T2]] [--port N] [--print-reply [header|body]] [--print-request [header|body]] [--rate X] [--recv-buffer N] [--retry-on-failure] [--send-buffer N] [--server S] [--server-name S] [--session-cookies] [--ssl] [--ssl-ciphers L] [--ssl-no-reuse] [--think-timeout X] [--timeout X] [--uri S] [--verbose] [--version] [--wlog y|n,file] [--wsess N,N,X] [--wsesslog N,X,file] [--wset N,X] 詳細はmanをみてもらうとして、簡単には以下のように指定すると実行できます。 $ httperf --server localhost --port 8080 --uri /tmp/testfile --rate 10 --num-conn 100 --num-call 3 –server サーバのホスト指定 –port ポート番号を指定 –uri ドキュメントのパスを指定 –rate 1秒間に生成するコネクション数 –num-conn ベンチマークを終了するコネクション数。 –num-call KeepAliveを設定している場合、1コネクションに含めるリクエスト数を指定 上記のオプションだと、1秒間に10コネクションずつ生成し、1つのコネクションで3回「http //localhost 8080/tmp/testfile」に対し、GETメソッドを実行します。少しして生成したコネクション数が100になると、ベンチマークが終了します。 実行例 $ httperf --server 127.0.0.1 --port 8080 --uri /tmp/testfile --rate 10 --num-conn 100 --num-call 3 httperf --client=0/1 --server=127.0.0.1 --port=8080 --uri=/tmp/testfile --rate=10 --send-buffer=4096 --recv-buffer=16384 --num-conns=100 --num-calls=3 Maximum connect burst length 1 Total connections 100 requests 300 replies 300 test-duration 9.998 s Connection rate 10.0 conn/s (100.0 ms/conn, =2 concurrent connections) Connection time [ms] min 73.5 avg 84.2 max 125.0 median 81.5 stddev 6.8 Connection time [ms] connect 0.1 Connection length [replies/conn] 3.000 Request rate 30.0 req/s (33.3 ms/req) Request size [B] 74.0 Reply rate [replies/s] min 30.0 avg 30.0 max 30.0 stddev 0.0 (1 samples) Reply time [ms] response 1.9 transfer 26.2 Reply size [B] header 110.0 content 48.0 footer 2.0 (total 160.0) Reply status 1xx=0 2xx=300 3xx=0 4xx=0 5xx=0 CPU time [s] user 0.96 system 4.57 (user 9.6% system 45.7% total 55.3%) Net I/O 6.8 KB/s (0.1*10^6 bps) Errors total 0 client-timo 0 socket-timo 0 connrefused 0 connreset 0 Errors fd-unavail 0 addrunavail 0 ftab-full 0 other 0 名前 コメント
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2206.html
ZWEITER AKT (Das Innere von Plumketts Pächterwohnung) Nr. 7 - Entre-Akt und Quartettino ▼PLUMKETT UND LYONEL▲ Nur näher, schöne Mädchen, Wir sind an unserm Ziel ! ▼LADY UND NANCY▲ O weh, wir armen Mädchen, Wir büssen unser Spiel. ▼PLUMKETT UND LYONEL▲ Ihr seid in unserm Hause. Jetzt ruht getrost euch aus! ▼LADY UND NANCY▲ Wir sind in ihrem Hause! Ach, wären wir hinaus! ▼PLUMKETT UND LYONEL▲ Früh auf, wohl auf, Dann schafft die Arbeit schon! ▼LADY UND NANCY▲ O weh! O weh! Wer hilft uns nun davon? Wie können wir entgehen Den Ängsten, die uns drohn? ▼PLUMKETT UND LYONEL▲ Dann soll euch nicht entgehen Der allerbeste Lohn. ▼LADY UND NANCY▲ Wie können wir entgehen Den Ängsten, die uns drohn? ▼PLUMKETT▲ Mädels, dort ist eure Kammer. ▼LADY UND NANCY▲ (wollen gehen) Gute Nacht! ▼PLUMKETT▲ Oho! Gefehlt! Erst die Wirtschaft noch bestellt! ▼LADY UND NANCY▲ Ach! Wer hilft in unserm Jammer? ▼LYONEL▲ Sie sind müde, lass sie schlafen. Willst du sie verziehen gleich? ▼NANCY▲ (beiseite) Muss der Scherz so hart sich strafen? ▼PLUMKETT▲ Halt! Noch eins, wie nennt ihr euch? ▼LADY UND NANCY▲ Wir? ▼PLUMKETT▲ Nun freilich! Dumme Frage. ▼LADY▲ Martha heiss' ich. ▼LYONEL▲ (zärtlich) Martha? ▼LADY▲ Ja. ▼PLUMKETT▲ (zu Nancy) Na, und du? ▼NANCY▲ Was ich nur sage? ▼PLUMKETT▲ Weisst du's selbst nicht? ▼NANCY▲ (zögernd) Ju-Ii-a! ▼PLUMKETT▲ Julia? Welch stolzer Name! Julia, lass dich herab, Julia, du grosse Dame, Nimm mir Hut und Mantel ab. (Er gibt ihr beides.) ▼NANCY▲ (wirft beides zu Boden) Tut Ihr's selbst! ▼PLUMKETT▲ (wütend) Ha! Alle Tausend! ▼LYONEL▲ Nicht so heftig, nicht so brausend! Sprich doch sanft und mild wie ich, Martha, nimm, ich bitte dich. (Er versucht, ihr den Hut zu geben, sie sieht ihn stolz an, er weicht erschrocken zurück.) ▼LADY▲ Nein! ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Was soll ich dazu sagen? Wie ist mir denn geschehn? Nie hat man solch Betragen Von einer Magd gesehn. ▼NANCY▲ Er weiss nicht, was zu sagen Und bleibt verwundert stehn; Hier gilt es nicht verzagen, Sonst ist's um uns geschehn. ▼LADY▲ Er weiss nicht, was zu sagen Und bleibt verwundert stehn; Macht ihn mein Anblick zagen? Erkennt er sein Vergehn? (Die Männer hängen die Mäntel an die Wand.) ▼PLUMKETT▲ Na! Jetzt hurtig ohne Zaudern, Holt das Spinnrad! ▼LADY▲ Spinnen, spinnen ▼NANCY▲ Spinnen wir ▼LYONEL▲ Nun ja, freilich! ▼PLUMKETT▲ Dienet ihr In der Wirtschaft nur zum Plaudern? ▼LADY▲ (lachend) Hahahaha! Spinnen! ▼NANCY▲ (ebenso) Hahahaha! Spinnen! ▼PLUMKETT▲ (nachahmend) Hahahaha! Spinnen! - Ei zum Blitz, Seid ihr denn zu gar nichts nütz Und wollt doch den Lohn gewinnen? (derb) Her die Räder! ▼LADY UND NANCY▲ (eingeschüchtert) Ja, nur stille! (Sie holen die Spinnräder.) ▼LYONEL▲ Sei doch sanft! - Du schreckst sie ja! ▼PLUMKETT▲ Schweig! - Jetzt spinnt! Es ist mein Wille! ▼LADY▲ Kann's nicht! ▼NANCY▲ Kann's nicht! ▼LYONEL▲ (verwundert) Wie? ▼PLUMKETT▲ (verblüfft) Was? Ah! (derb) Setzt euch! ▼LADY UND NANCY▲ (erschrocken) Jadoch! (Sie setzen sich.) ▼PLUMKETT▲ Dreht das Rädchen! Schnurr, schnurr! ▼LADY UND NANCY▲ Will sich nicht drehn. ▼LYONEL▲ Zieht vom Flachs ein dünnes Fädchen! Nur recht fein. ▼LADY UND NANCY▲ Es will nicht gehn. ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Drehet! ▼LADY UND NANCY▲ ' s dreht nicht! ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Zieht! ▼LADY UND NANCY▲ Es geht nicht. ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Tretet! ▼LADY UND NANCY▲ Kann nicht! ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Geht's nicht? ▼LADY UND NANCY▲ Nein. ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ (belehrend) So! So! ▼LADY UND NANCY▲ Versteh's nicht. ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Ihr versteht's nicht? ▼LADY UND NANCY▲ Macht's uns vor! ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ So muss es sein! (Sie setzen sich an die Spinnräder.) Immer munter dreht das Rädchen, Auf und runter lasst das Brett. Fein, ihr Mädchen, zieht das Fädchen, Dass das Rädchen schnurrend dreht! Schnurr, schnurr! ▼LADY UND NANCY▲ Nein, zu lustig, wie am Rädchen Herkules bewegt das Brett. Wie er zierlich zieht die Fädchen, Dass im Schnurren fein sich's dreht. ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Seht ihr, seht ihr? ▼LADY UND NANCY▲ (lachend) Ja doch, ja! ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Und versteht ihr? ▼LADY UND NANCY▲ Und versteht ihr? ▼ALLE VIER▲ (lachend) Hahahaha! ▼LADY UND NANCY▲ Nein, zu lustig, wie am Rädchen … (usw.) ▼LYONEL UND PLUMKETT▲ Immer munter dreht das Rädchen … (usw.) (Nancy wirft lachend Plumketts Spinnrad zu Boden; Plumkett springt drohend auf. Nancy läuft erschrocken hinaus, Plumkett folgt ihr.) Nr. 8 - Duett und Volkslied ▼LADY▲ (Nancy nacheilend) Nancy! Julia! Verweile! Wie? Sie lässt mich hier allein? ▼LYONEL▲ Bleib doch, Martha, so, in Eile? Ist dir bang? ▼LADY▲ Vor Euch? O nein! (beiseite) Blickt sein Auge doch so ehrlich, Sein Betragen war so fein, Dennoch scheint es mir gefährlich, Hier mit ihm so ganz allein. ▼LYONEL▲ Mein' ich's doch so treu und ehrlich, Lauter ist mein Herz und rein. Dennoch klopft es unaufhörlich, Bin ich mit ihr, mit ihr allein. Nun! Ich will auch nimmer schelten, Will nicht streng und herrisch sein. Ja, dein Wille soll mir gelten. ▼LADY▲ (sich umsehend) Ach, sie lässt mich hier allein. ▼LYONEL▲ Martha, lass mich dir's gestehen, Seit dem ersten Augenblick, Da ich, Holde, dich gesehen … ▼LADY▲ Und sie kommt auch nicht zurück. ▼LYONEL▲ Martha! Martha! ▼LADY▲ Er wird dreister. ▼LYONEL▲ Brav und redlich ist mein Sinn. ▼LADY▲ Ja, Ihr seid zu gut als Meister, Ich zu schlecht zur Dienerin. ▼LYONEL▲ Du zu schlecht? ▼LADY▲ Nur müssig stehen, Gaffen, singen mag ich gern. Lasst die träge Magd drum gehen! ▼LYONEL▲ Nein, ich trüg's nicht, wärst du fern! ▼LADY▲ Herr! ▼LYONEL▲ Nein, nicht soll dich Arbeit quälen Singen sollst du, fröhlich sein, Und zum Werk soll uns beseelen Dein Gesang, so fromm und rein. (bittend) Sing ein Liedchen. ▼LADY▲ Ich weiss keins. ▼LYONEL▲ So ein Volkslied, recht für's Herz. ▼LADY▲ Kann's nicht! ▼LYONEL▲ (nimmt ihr den Strauss von der Brust) Deinen Strauss, du Spröde, Für ein Lied! ▼LADY▲ So lasst den Scherz! ▼LYONEL▲ Nein! Ich will's! ▼LADY▲ Ihr wollt? ▼LYONEL▲ Ich bitte! ▼LADY▲ Nun - gehorchen ist ja Sitte! Irisches Volkslied ▼LADY▲ Letzte Rose, Wie magst du so einsam hier blühn? Deine freundlichen Schwestern Sind längst schon, längst dahin. Keine Blüte haucht Balsam Mit labendem Duft, Keine Blättchen mehr flattern In stürmischer Luft. Warum blühst du so traurig Im Garten allein? Sollst im Tod mit den Schwestern Vereinigt sein. Drum pflück ich, o Rose, Vom Stamme dich ab, Sollst ruhn mir am Herzen Und mit mir im Grab. ▼BEIDE▲ Sollst ruhn mir am Herzen Und mit mir im Grab. ▼LYONEL▲ Martha! ▼LADY▲ Herr! ▼LYONEL▲ Lass mich dir sagen, Was mit Zaubers Allgewalt Vor dem Aug' ich sehe tagen, Dass es bis zum Herzen strahlt! Marthal ▼LADY▲ Lasst mich! ▼LYONEL▲ Seit der Stunde, Da ich dich sah … ▼LADY▲ Lasst mich! ▼LYONEL▲ Martha! ▼LADY▲ Fort! ▼LYONEL▲ O bleib! Ach Martha, nimm zum frommen Bunde Meine Hand. O sei mein Weib! ▼LADY▲ (beiseite) Grosse Götter! ▼LYONEL▲ Dir zu Füssen! ▼LADY▲ (beiseite) Fassung! Wie? Ihr kniet ja. Herr! - Ach, da werd' ich lachen müssen! - Ach, verzeiht! - Hahahaha! ▼LYONEL▲ Ich will dich zu mir erheben, Will vergessen deinen Stand. ▼LADY▲ Mich erheben? Das ist's eben, Was ich gar so lustig fand. ▼LYONEL▲ Sie lacht zu meinen Leiden, Verhöhnt mein treues Herz. Ihr Blick scheint sich zu weiden An meinem heissen Schmerz. Mein Los mit mir zu teilen, Verschmäht ihr spröder Sinn. Nichts kann die Wunde heilen - Fahr hin, mein Glück, fahr hin! ▼LADY▲ (beiseite) Wie jammert mich sein Leiden, Ach, mich quält des Armen Schmerz. Gar manche dürft' mich neiden Um sein getreues Herz. Sein Los mit mir zu teilen, Erscheint ihm Hochgewinn. Ach! Könnt' ich ihm enteilen, Sonst ist sein Glück dahin. ▼LYONEL▲ Mein Los mit mir zu teilen … (usw.) Nr. 9 - Szene und Notturno (Die Vorigen, Plumkett, Nancy) ▼PLUMKETT▲ Warte nur! Das sollst du büssen. Hält das Mädel sich versteckt In der Küch', wo statt zu kochen Sie mir Topf und Krug zerbrochen. Suchen, tappen hab' ich müssen, Bis ich sie zuletzt entdeckt. ▼NANCY▲ Lass mich los! Sonst werd' ich heftig, Und hab' acht vor meiner Wut! ▼PLUMKETT▲ Alle Tausend, die scheint kräftig. Bin dem Mädel wirklich gut. ▼NANCY▲ (zur Lady) Martha! ▼PLUMKETT▲ Na, was fehlt euch beiden? Steht ja so verhagelt dort. Mag das Müssiggehn nicht leiden! Marsch mit euch zur Ruhe - fort! (Es schlägt Mitternacht.) ▼ALLE VIER▲ Mitternacht. ▼LYONEL▲ (zur Lady) Schlafe wohl! Und mag dich reuen, Was dein arger Hohn vollbracht! O lass morgen mich erfreuen Deiner Liebe - Gute Nacht! ▼NANCY▲ Bitter mussen wir bereuen, Was im Leichtsinn wir vollbracht. Ach! Wie sollte ich mich freuen, Hiess es Pachthof! Gute Nacht! ▼PLUMKETT▲ (zu Nancy) Na, schlaf wohl! Und mag dich reuen, Was du ungeschickt vollbracht! Wer wird denn die Arbeit scheuen? Wettermädel! - Gute Nacht! ▼LADY▲ Muss so bitter ich bereuen, Was im Leichtsinn ich vollbracht? Hier verletz' ich den Getreuen, Dort die Sitte - Gute Nacht! ▼LYONEL▲ Schlafe wohl! Und mag dich reuen … usw. (Plumkett schliesst die Mitteltür und geht mit Lyonel ab.) Nr. 10 - Rezitativ, Terzettino und Finale (Lady, Nancy, später Tristan) ▼LADY▲ Nancy! ▼NANCY▲ Lady! ▼LADY▲ Was nun weiter? ▼NANCY▲ Ja, was glaubt Ihr? ▼LADY▲ Was meinst du? ▼NANCY▲ Dunkle Nacht und kein Geleiter. ▼LADY▲ Und er schloss die Türe zu! ▼NANCY▲ Ach, ein Unglückstag war heute. ▼LADY▲ Und die Unglücksnacht brach an. ▼NANCY▲ Glücklich, dass so gut die Leute! ▼LADY▲ Fromm der Jüngling. ▼NANCY▲ Brav der Mann! ▼LADY▲ Wenn's die Fürstin jemals hört. ▼NANCY▲ Dann gibt's Sturm, den nichts beschwört. ▼LADY▲ Ach! ▼NANCY▲ Ja, ach! (Tristan klopft von aussen an das Fenster.) ▼LADY▲ Was soll geschehn? ▼BEIDE▲ Grosse Götter! ▼LADY▲ (leise) Hörst du - dort … ▼NANCY▲ Hören schwindet mir und Seh'n! ▼TRISTAN▲ (draussen) Lady! Lady! ▼LADY▲ Tristan! ▼NANCY▲ Ach, der Lord! (Sie öffnet das Fenster. Tristan steigt herein.) ▼LADY▲ (für sich) Er wird schmähn, und ich Verdiene seinen Zorn. ▼TRISTAN▲ Ha! Unerhört! Lady, Lady und Cousine, Ehrenfräulein! ▼NANCY▲ Ruhig! Stört Nicht die Schläfer in der Nähe! ▼LADY▲ Fort, ja, fort! ▼TRISTAN▲ Dass man uns nicht erspähe, Liess ich meinen Wagen stehn Fünfzig Schritte weit … ▼LADY▲ Lasst uns gehen. ▼ALLE DREI▲ Lasst uns gehn! Fort von hinnen lasst uns eilen Und entrinnen ohne Weilen, Husch, husch, husch, sind wir hinaus. Lebe wohl, du friedlich/niedres Haus. (Tristan hilft den Damen zum Fenster hinaus. Man hört einen Wagen fortrollen. Plumkett und Lyonel kommen herein, später Knechte und Gesinde.) ▼PLUMKETT▲ Na, was soll das lange Schwärmen? Könnt dann morgen nicht heraus. Wagenrasseln? Welch ein Lärmen? Ha! Das Fenster! Leute raus! ▼LYONEL▲ Sprich, was gibt's denn? ▼PLUMKETT▲ Diebe! Diebe! (sich besinnend) Halt! Die Mädchen! (Er stürzt zur Kammer.) Fort! - Entflohn! ▼LYONEL▲ Was, entflohn? Sie, die ich liebe? ▼PLUMKETT▲ Das ist meiner Sanftmut Lohn! ▼LYONEL▲ Fort, ihr nach! Es gilt mein Leben! Ihr nach! (Er stürzt ab.) ▼PLUMKETT▲ Na! Mein Leben gilt's just nicht, Doch ein Beispiel will ich geben, Wie man straft verletzte Pflicht. (Er läutet an der Glocke.) He, ihr Leute! He! Ihr Leute! ▼EINIGE KNECHTE▲ (hereinstürzend) Was bedeutet das Geläute? ▼PLUMKETT▲ Ein paar Mägde flohn ins Weite. Ein Pfund Sterling, wer sie bringt. ▼DIE KNECHTE▲ Ein Pfund Sterling, wer sie bringt. (Sie eilen ab.) ▼PLUMKETT▲ He! Ihr Leute! He! Ihr Leute! ▼ANDERE KNECHTE▲ Was bedeutet das Geläute? ▼PLUMKETT▲ Ein paar Mägde flohn ins Weite. Zwei Pfund, wer zurück sie zwingt. ▼KNECHTE▲ Zwei Pfund, wer zurück sie zwingt. (Sie stürmen davon.) ▼PLUMKETT▲ Ruhet nicht, bis sie gefunden! Ihnen nach auf Feld und Flur! Fang' ich sie, wird sie gebunden. Hätt' ich sie fürs erste nur! ▼GESINDE▲ Ruhet nicht, bis sie gefunden! Ihnen nach auf Feld und Flur! Suchet sie, die hier verschwunden, Suchet der Enteilten Spur. ZWEITER AKT Das Innere von Plumketts Pächterwohnung Nr. 7 - Entre-Akt und Quartettino PLUMKETT UND LYONEL Nur näher, schöne Mädchen, Wir sind an unserm Ziel ! LADY UND NANCY O weh, wir armen Mädchen, Wir büssen unser Spiel. PLUMKETT UND LYONEL Ihr seid in unserm Hause. Jetzt ruht getrost euch aus! LADY UND NANCY Wir sind in ihrem Hause! Ach, wären wir hinaus! PLUMKETT UND LYONEL Früh auf, wohl auf, Dann schafft die Arbeit schon! LADY UND NANCY O weh! O weh! Wer hilft uns nun davon? Wie können wir entgehen Den Ängsten, die uns drohn? PLUMKETT UND LYONEL Dann soll euch nicht entgehen Der allerbeste Lohn. LADY UND NANCY Wie können wir entgehen Den Ängsten, die uns drohn? PLUMKETT Mädels, dort ist eure Kammer. LADY UND NANCY wollen gehen Gute Nacht! PLUMKETT Oho! Gefehlt! Erst die Wirtschaft noch bestellt! LADY UND NANCY Ach! Wer hilft in unserm Jammer? LYONEL Sie sind müde, lass sie schlafen. Willst du sie verziehen gleich? NANCY beiseite Muss der Scherz so hart sich strafen? PLUMKETT Halt! Noch eins, wie nennt ihr euch? LADY UND NANCY Wir? PLUMKETT Nun freilich! Dumme Frage. LADY Martha heiss' ich. LYONEL zärtlich Martha? LADY Ja. PLUMKETT zu Nancy Na, und du? NANCY Was ich nur sage? PLUMKETT Weisst du's selbst nicht? NANCY zögernd Ju-Ii-a! PLUMKETT Julia? Welch stolzer Name! Julia, lass dich herab, Julia, du grosse Dame, Nimm mir Hut und Mantel ab. Er gibt ihr beides. NANCY wirft beides zu Boden Tut Ihr's selbst! PLUMKETT wütend Ha! Alle Tausend! LYONEL Nicht so heftig, nicht so brausend! Sprich doch sanft und mild wie ich, Martha, nimm, ich bitte dich. Er versucht, ihr den Hut zu geben, sie sieht ihn stolz an, er weicht erschrocken zurück. LADY Nein! LYONEL UND PLUMKETT Was soll ich dazu sagen? Wie ist mir denn geschehn? Nie hat man solch Betragen Von einer Magd gesehn. NANCY Er weiss nicht, was zu sagen Und bleibt verwundert stehn; Hier gilt es nicht verzagen, Sonst ist's um uns geschehn. LADY Er weiss nicht, was zu sagen Und bleibt verwundert stehn; Macht ihn mein Anblick zagen? Erkennt er sein Vergehn? Die Männer hängen die Mäntel an die Wand. PLUMKETT Na! Jetzt hurtig ohne Zaudern, Holt das Spinnrad! LADY Spinnen, spinnen NANCY Spinnen wir LYONEL Nun ja, freilich! PLUMKETT Dienet ihr In der Wirtschaft nur zum Plaudern? LADY lachend Hahahaha! Spinnen! NANCY ebenso Hahahaha! Spinnen! PLUMKETT nachahmend Hahahaha! Spinnen! - Ei zum Blitz, Seid ihr denn zu gar nichts nütz Und wollt doch den Lohn gewinnen? derb Her die Räder! LADY UND NANCY eingeschüchtert Ja, nur stille! Sie holen die Spinnräder. LYONEL Sei doch sanft! - Du schreckst sie ja! PLUMKETT Schweig! - Jetzt spinnt! Es ist mein Wille! LADY Kann's nicht! NANCY Kann's nicht! LYONEL verwundert Wie? PLUMKETT verblüfft Was? Ah! derb Setzt euch! LADY UND NANCY erschrocken Jadoch! Sie setzen sich. PLUMKETT Dreht das Rädchen! Schnurr, schnurr! LADY UND NANCY Will sich nicht drehn. LYONEL Zieht vom Flachs ein dünnes Fädchen! Nur recht fein. LADY UND NANCY Es will nicht gehn. LYONEL UND PLUMKETT Drehet! LADY UND NANCY ' s dreht nicht! LYONEL UND PLUMKETT Zieht! LADY UND NANCY Es geht nicht. LYONEL UND PLUMKETT Tretet! LADY UND NANCY Kann nicht! LYONEL UND PLUMKETT Geht's nicht? LADY UND NANCY Nein. LYONEL UND PLUMKETT belehrend So! So! LADY UND NANCY Versteh's nicht. LYONEL UND PLUMKETT Ihr versteht's nicht? LADY UND NANCY Macht's uns vor! LYONEL UND PLUMKETT So muss es sein! Sie setzen sich an die Spinnräder. Immer munter dreht das Rädchen, Auf und runter lasst das Brett. Fein, ihr Mädchen, zieht das Fädchen, Dass das Rädchen schnurrend dreht! Schnurr, schnurr! LADY UND NANCY Nein, zu lustig, wie am Rädchen Herkules bewegt das Brett. Wie er zierlich zieht die Fädchen, Dass im Schnurren fein sich's dreht. LYONEL UND PLUMKETT Seht ihr, seht ihr? LADY UND NANCY lachend Ja doch, ja! LYONEL UND PLUMKETT Und versteht ihr? LADY UND NANCY Und versteht ihr? ALLE VIER lachend Hahahaha! LADY UND NANCY Nein, zu lustig, wie am Rädchen … usw. LYONEL UND PLUMKETT Immer munter dreht das Rädchen … usw. Nancy wirft lachend Plumketts Spinnrad zu Boden; Plumkett springt drohend auf. Nancy läuft erschrocken hinaus, Plumkett folgt ihr. Nr. 8 - Duett und Volkslied LADY Nancy nacheilend Nancy! Julia! Verweile! Wie? Sie lässt mich hier allein? LYONEL Bleib doch, Martha, so, in Eile? Ist dir bang? LADY Vor Euch? O nein! beiseite Blickt sein Auge doch so ehrlich, Sein Betragen war so fein, Dennoch scheint es mir gefährlich, Hier mit ihm so ganz allein. LYONEL Mein' ich's doch so treu und ehrlich, Lauter ist mein Herz und rein. Dennoch klopft es unaufhörlich, Bin ich mit ihr, mit ihr allein. Nun! Ich will auch nimmer schelten, Will nicht streng und herrisch sein. Ja, dein Wille soll mir gelten. LADY sich umsehend Ach, sie lässt mich hier allein. LYONEL Martha, lass mich dir's gestehen, Seit dem ersten Augenblick, Da ich, Holde, dich gesehen … LADY Und sie kommt auch nicht zurück. LYONEL Martha! Martha! LADY Er wird dreister. LYONEL Brav und redlich ist mein Sinn. LADY Ja, Ihr seid zu gut als Meister, Ich zu schlecht zur Dienerin. LYONEL Du zu schlecht? LADY Nur müssig stehen, Gaffen, singen mag ich gern. Lasst die träge Magd drum gehen! LYONEL Nein, ich trüg's nicht, wärst du fern! LADY Herr! LYONEL Nein, nicht soll dich Arbeit quälen Singen sollst du, fröhlich sein, Und zum Werk soll uns beseelen Dein Gesang, so fromm und rein. bittend Sing ein Liedchen. LADY Ich weiss keins. LYONEL So ein Volkslied, recht für's Herz. LADY Kann's nicht! LYONEL nimmt ihr den Strauss von der Brust Deinen Strauss, du Spröde, Für ein Lied! LADY So lasst den Scherz! LYONEL Nein! Ich will's! LADY Ihr wollt? LYONEL Ich bitte! LADY Nun - gehorchen ist ja Sitte! Irisches Volkslied LADY Letzte Rose, Wie magst du so einsam hier blühn? Deine freundlichen Schwestern Sind längst schon, längst dahin. Keine Blüte haucht Balsam Mit labendem Duft, Keine Blättchen mehr flattern In stürmischer Luft. Warum blühst du so traurig Im Garten allein? Sollst im Tod mit den Schwestern Vereinigt sein. Drum pflück ich, o Rose, Vom Stamme dich ab, Sollst ruhn mir am Herzen Und mit mir im Grab. BEIDE Sollst ruhn mir am Herzen Und mit mir im Grab. LYONEL Martha! LADY Herr! LYONEL Lass mich dir sagen, Was mit Zaubers Allgewalt Vor dem Aug' ich sehe tagen, Dass es bis zum Herzen strahlt! Marthal LADY Lasst mich! LYONEL Seit der Stunde, Da ich dich sah … LADY Lasst mich! LYONEL Martha! LADY Fort! LYONEL O bleib! Ach Martha, nimm zum frommen Bunde Meine Hand. O sei mein Weib! LADY beiseite Grosse Götter! LYONEL Dir zu Füssen! LADY beiseite Fassung! Wie? Ihr kniet ja. Herr! - Ach, da werd' ich lachen müssen! - Ach, verzeiht! - Hahahaha! LYONEL Ich will dich zu mir erheben, Will vergessen deinen Stand. LADY Mich erheben? Das ist's eben, Was ich gar so lustig fand. LYONEL Sie lacht zu meinen Leiden, Verhöhnt mein treues Herz. Ihr Blick scheint sich zu weiden An meinem heissen Schmerz. Mein Los mit mir zu teilen, Verschmäht ihr spröder Sinn. Nichts kann die Wunde heilen - Fahr hin, mein Glück, fahr hin! LADY beiseite Wie jammert mich sein Leiden, Ach, mich quält des Armen Schmerz. Gar manche dürft' mich neiden Um sein getreues Herz. Sein Los mit mir zu teilen, Erscheint ihm Hochgewinn. Ach! Könnt' ich ihm enteilen, Sonst ist sein Glück dahin. LYONEL Mein Los mit mir zu teilen … usw. Nr. 9 - Szene und Notturno Die Vorigen, Plumkett, Nancy PLUMKETT Warte nur! Das sollst du büssen. Hält das Mädel sich versteckt In der Küch', wo statt zu kochen Sie mir Topf und Krug zerbrochen. Suchen, tappen hab' ich müssen, Bis ich sie zuletzt entdeckt. NANCY Lass mich los! Sonst werd' ich heftig, Und hab' acht vor meiner Wut! PLUMKETT Alle Tausend, die scheint kräftig. Bin dem Mädel wirklich gut. NANCY zur Lady Martha! PLUMKETT Na, was fehlt euch beiden? Steht ja so verhagelt dort. Mag das Müssiggehn nicht leiden! Marsch mit euch zur Ruhe - fort! Es schlägt Mitternacht. ALLE VIER Mitternacht. LYONEL zur Lady Schlafe wohl! Und mag dich reuen, Was dein arger Hohn vollbracht! O lass morgen mich erfreuen Deiner Liebe - Gute Nacht! NANCY Bitter mussen wir bereuen, Was im Leichtsinn wir vollbracht. Ach! Wie sollte ich mich freuen, Hiess es Pachthof! Gute Nacht! PLUMKETT zu Nancy Na, schlaf wohl! Und mag dich reuen, Was du ungeschickt vollbracht! Wer wird denn die Arbeit scheuen? Wettermädel! - Gute Nacht! LADY Muss so bitter ich bereuen, Was im Leichtsinn ich vollbracht? Hier verletz' ich den Getreuen, Dort die Sitte - Gute Nacht! LYONEL Schlafe wohl! Und mag dich reuen … usw. Plumkett schliesst die Mitteltür und geht mit Lyonel ab. Nr. 10 - Rezitativ, Terzettino und Finale Lady, Nancy, später Tristan LADY Nancy! NANCY Lady! LADY Was nun weiter? NANCY Ja, was glaubt Ihr? LADY Was meinst du? NANCY Dunkle Nacht und kein Geleiter. LADY Und er schloss die Türe zu! NANCY Ach, ein Unglückstag war heute. LADY Und die Unglücksnacht brach an. NANCY Glücklich, dass so gut die Leute! LADY Fromm der Jüngling. NANCY Brav der Mann! LADY Wenn's die Fürstin jemals hört. NANCY Dann gibt's Sturm, den nichts beschwört. LADY Ach! NANCY Ja, ach! Tristan klopft von aussen an das Fenster. LADY Was soll geschehn? BEIDE Grosse Götter! LADY leise Hörst du - dort … NANCY Hören schwindet mir und Seh'n! TRISTAN draussen Lady! Lady! LADY Tristan! NANCY Ach, der Lord! Sie öffnet das Fenster. Tristan steigt herein. LADY für sich Er wird schmähn, und ich Verdiene seinen Zorn. TRISTAN Ha! Unerhört! Lady, Lady und Cousine, Ehrenfräulein! NANCY Ruhig! Stört Nicht die Schläfer in der Nähe! LADY Fort, ja, fort! TRISTAN Dass man uns nicht erspähe, Liess ich meinen Wagen stehn Fünfzig Schritte weit … LADY Lasst uns gehen. ALLE DREI Lasst uns gehn! Fort von hinnen lasst uns eilen Und entrinnen ohne Weilen, Husch, husch, husch, sind wir hinaus. Lebe wohl, du friedlich/niedres Haus. Tristan hilft den Damen zum Fenster hinaus. Man hört einen Wagen fortrollen. Plumkett und Lyonel kommen herein, später Knechte und Gesinde. PLUMKETT Na, was soll das lange Schwärmen? Könnt dann morgen nicht heraus. Wagenrasseln? Welch ein Lärmen? Ha! Das Fenster! Leute raus! LYONEL Sprich, was gibt's denn? PLUMKETT Diebe! Diebe! sich besinnend Halt! Die Mädchen! Er stürzt zur Kammer. Fort! - Entflohn! LYONEL Was, entflohn? Sie, die ich liebe? PLUMKETT Das ist meiner Sanftmut Lohn! LYONEL Fort, ihr nach! Es gilt mein Leben! Ihr nach! Er stürzt ab. PLUMKETT Na! Mein Leben gilt's just nicht, Doch ein Beispiel will ich geben, Wie man straft verletzte Pflicht. Er läutet an der Glocke. He, ihr Leute! He! Ihr Leute! EINIGE KNECHTE hereinstürzend Was bedeutet das Geläute? PLUMKETT Ein paar Mägde flohn ins Weite. Ein Pfund Sterling, wer sie bringt. DIE KNECHTE Ein Pfund Sterling, wer sie bringt. Sie eilen ab. PLUMKETT He! Ihr Leute! He! Ihr Leute! ANDERE KNECHTE Was bedeutet das Geläute? PLUMKETT Ein paar Mägde flohn ins Weite. Zwei Pfund, wer zurück sie zwingt. KNECHTE Zwei Pfund, wer zurück sie zwingt. Sie stürmen davon. PLUMKETT Ruhet nicht, bis sie gefunden! Ihnen nach auf Feld und Flur! Fang' ich sie, wird sie gebunden. Hätt' ich sie fürs erste nur! GESINDE Ruhet nicht, bis sie gefunden! Ihnen nach auf Feld und Flur! Suchet sie, die hier verschwunden, Suchet der Enteilten Spur. Flotow,Friedrich von/Martha/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/179.html
第3場 (アルベリヒ、ミーメ、ヴォータン、ローゲ) (あちらこちらの方角から、赤黒い光がほのかに射しているが、見渡せないほど遠くまで広がっている地下の坑道までは見渡せず、あらゆる方角に開いている狭い縦穴がその存在を推測させるのみである) (アルベリヒは悲鳴を上げるミーメの耳をつかんで、脇の坑道から無理やり引っ張り出す) アルベリヒ おい!こら! こっちに来い!ずるい小びとめ! お前は、俺にきつくつねられても文句は言えまい。 俺が注文した精巧な頭巾を、 今のところまだお前は作っていないのだから! ミーメ (泣き叫びながら) 痛い!痛い! 放してくれ! 命じられたとおりに、 丹精込めて作っておいた。 そんなに耳に 爪を立てないでくれ! アルベリヒ (ミーメを放しながら) それなら、なんで 早く俺に見せないんだ? ミーメ まだやり残したことがないかと思って、 ためらってたんだ。 アルベリヒ 何がまだ足りないんだ? ミーメ (困惑して) こことか・・・あそことか・・・ アルベリヒ どこだというのだ?頭巾をよこせ! (アルベリヒは、またミーメの耳をつまみあげようとする。ミーメは恐怖のあまり、震えながら両手に持っていた金物細工を取り落す。アルベリヒは素早く拾い上げ、じっくりと品定めする) ほら、見てみろ!この嘘つきめ! 俺が命じたとおりに、みんな仕上げているじゃないか! さては、間抜けなお前は、俺を騙そうとしていたのだな? 俺が知恵をしぼって、作り方を教えた この貴重な頭巾を自分の物にしようとしていたのだな? お前は、バカな泥棒というわけか? (アルベリヒは、その金物細工を「隠れ頭巾」として頭にかぶる)頭にぴったりはまるぞ・・・ 魔力は現れるだろうか? (きわめて小さな声で) 夜と霧・・・たちまち誰も、いなくなる! (アルベリヒの姿は消え、その場所には、柱のように密集した霧しか見えなくなる) 弟よ・・・俺が見えるか? ミーメ (不思議そうに辺りを見回す) どこに行ったんだ?まるで見えない。 アルベリヒ (姿を消したまま) 見えないなら感じろ!性根の腐りきったならず者め! 泥棒しようっていう魂胆の報いだ! ミーメ (音がするだけで形は見えない鞭が振り下ろされ、ミーメは叫び声を上げてのたうち回る) うおっ!うおっ!痛い!痛い! アルベリヒ (姿を見せないまま大笑いする) ワッハッハッハッハッハ! ありがとよ!バカめが! だが、お前の腕の良さは証明済みだ! おおい!おおい! ニーベルングの者どもよ!このアルベリヒ様にひざまずけ! 俺は今や至る所にいて、お前達を監視しているぞ。 休む時間はもうなくなったぞ。 お前たちは見えないアルベリヒのために働かねばならん。 いないと思うな!見えなくともどこにでもいるのだ! これでお前たちは常に俺の奴隷なのだ。 (声を張りあげて) おおい!おおい!聞こえるだろう!アルベリヒが来るぞ。 ニーベルング族のあるじ、アルベリヒが! (霧の塊は、次第に後方に消えていく。アルベリヒの怒鳴り声や罵り声がますます遠くなっていくのが聞こえてくる。それに答えるような唸り声や悲鳴も聞こえてくるが、ついには遙か遠くへと消えていく。ミーメは激痛のあまりうずくまっている。ヴォータンとローゲが、上に開いた岩の裂け目から登場し、下へと降りてくる) ローゲ ニーベルハイムに到着です。 うっすらとした霧の向こうに、 何やら火花のようなものが瞬いてますな? ミーメ おお!おお!痛い! ヴォータン 大声でうめいている・・・ あの岩場に何かいるようだが? ローゲ (ミーメに顔を近づけて) どうしてお前は泣いているんだ? ミーメ うう!うう!痛い!おお! ローゲ おや!ミーメじゃないか!いつもは元気な小びとなのに! どうして体のあちこちがそんなに痛むんだ? ミーメ ほっといてくれ! ローゲ もちろん、そうしてやるさ。 だが、何か手助けできることがないか?なあ? ミーメ・・・お前を助けたいんだよ! (ローゲは苦労してミーメを起き上がらせる) ミーメ 誰が助けてくれるって言うんだ? 血を分けた兄が俺を囚人のように縛りつけて、 俺はその言いつけに従わねばならないんだ。 ローゲ お前を縛りつけるだって? なぜお前の兄は、そんな権力を持ったんだ? ミーメ 邪悪な陰謀をめぐらして、アルベリヒは、 ラインの黄金から、黄色い指輪を作り上げた。 その強い魔力に、俺達は驚き、震えあがっている。 アルベリヒは指輪で、俺達をみな拘束している。 ニーベルング族の夜の軍勢の全てをだ。 いつもなら俺達は、のんきな鍛冶屋として、 女房たちの飾りや、楽しい装身具、 可愛らしいニーベルングのおもちゃを作っていて、 つらいながらも楽しくやっていた。 ところが、あの下司野郎は、 我々に坑道に入るよう無理強いし、 あの男一人のために、ひっきりなしに働かせるのだ。 あの男の強欲は、黄金の指輪の力を使い、 どの立坑から、新たな財宝の光が出るか探り当てる・・・ だから、俺達は探って、触って、掘らねばならず、 採った鉱石を溶かし、また鋳物にせねばならんのだ。 息つく暇もなく、 主人のために宝を積まねばならないのだ。 ローゲ なるほど。だから今、怠けていたお前に、怒りが爆発したというわけだな。 ミーメ ああ・・・誰よりも哀れな俺を、あいつは一番ひどくこき使ったのだ。 頭巾のような金物細工を、あいつは俺に作るように命じた。 その作り上げ方も、俺に詳しく指示した。 しかし、そこで利口な俺は気づいたのだ。いま作っている 金物細工を俺が手に入れれば、強大な力が手に入ることに。 だから、俺はその頭巾を手元に置いておき、 その魔力により、 アルベリヒの強制をかわそうとした。 万が一・・・そう、万が一にも あの厄介な男の裏をかければ、 あの男を俺の力で組み伏し、 指輪を奪うことも夢ではない。 そうすれば、今俺が奴隷として、あの厚顔な男に仕えるように、(金切り声をあげて) 解放された俺に、あの男も仕えるだろうと! ローゲ そんなに利口なお前が、なぜしくじったのだ? ミーメ ああ・・・金物細工を作り上げた俺だが、 あの男が考えていた魔力が 俺には分からなかったのだ! 俺に細工を造らせ、後から取り上げた男は、 今になってその魔力を教えてくれた。 あの頭巾に込められた企みを。 だが、もう遅かった・・・ あの男は俺の視界から消え失せ、 見えない腕で、何も見えない俺に 平手打ちを食らわせて、コブを作らせる。 (がなり立て、すすり泣きながら) 間抜けな俺には、それが相応のご褒美というわけさ! (ミーメは痛さのあまり背中を撫でさする。ヴォータンとローゲは大笑いする) ローゲ (ヴォータンに) どうです?捕まえるのは容易ではなさそうですな。 ヴォータン だが勝てるはずだ!お前が知恵を貸してくれれば。 ミーメ (神々の高笑いに戸惑いながら、しげしげと神々を見る) そんな質問をするお前たちは、 一体どこの誰なのだ? ローゲ お前の友人だよ。 ニーベルング族の人々を苦難から解放しに来たんだ! ミーメ (アルベリヒがまたやってくる音を聞きつけ、驚いて飛び上がる) 気をつけろ!アルベリヒが来るぞ。 ヴォータン 私はここで待つとしよう。 (ヴォータンは悠々と石の上に腰掛け、ローゲはその脇で石に体をもたせかける。隠れ頭巾を頭から脱いでベルトに下げたアルベリヒが鞭を振りながら、舞台のさらに深い所にある谷から登って来て、ニーベルング族の一団を追い立てている。 この一団は、金銀細工を持っているが、アルベリヒの執拗な強要を受け、それらを全て山のように積み、ひとかたまりの財宝のように積み上げている) アルベリヒ こっちだぞ!あっちだ!おい!こら! 怠け者どもめ!宝の山を積み上げろ! 早く登ってこい!さっさとやれないのか? 恥知らずな奴らめ!金銀細工をよこせ! 手伝ってやろうか?全員集合だ! (突然ヴォータンとローゲの姿が目に入る) うっ!誰だ?誰が侵入してきたのだ? ミーメ!来い!けちな悪党め! お前、こんなはぐれ者どもと、だべっていたのか? 行っちまえ!クズめ! すぐに鋳直し、仕事するんだ! (ヴォータンはミーメを鞭で打ちながら、ニーベルング族の群れの中に追いやる) さあ!仕事にかかれ! 全員出て行け!さっさと下に降りて行け! 新たな立坑から黄金を掘り出せ! 早く掘らないと、鞭打ちだぞ! ミーメよ、誰もさぼらないと保証しろ。 さもないと、俺の鞭打ちを食らわせるぞ! 俺はどこにでもいるぞ。誰にも思いつかない場所にもな! そんなことはお前はよく知っているだろう! 何をぐずぐずしている?まだためらっているのか? (アルベリヒは指から指輪を引き抜くと、それに口づけし、威嚇するように前に突き出す) 震えあがるがいい!飼いならされた者どもよ! 指輪の持ち主の言いつけに従うのだ! (阿鼻叫喚のうちに、ミーメを含むニーベルング族は散り散りに逃げ去り、それぞれ立坑の中へと滑り降りていく) アルベリヒ (強い不信感を示して、まじまじとヴォータンとローゲを見つめる)ここで何をしようと言うのだ? ヴォータン ニーベルング族の住む夜の国について、 最新の噂を仕入れたものでな。 ここでアルベリヒが、驚異のわざを成し遂げたと言う。 我々は野次馬の興味がうずき、一目それを見たくてやって来たのだ。 アルベリヒ ニーベルハイムに来た理由は、「興味」というより「妬み」だろう。厚顔無恥なお前たちが何者か、俺はちゃんと知っているぞ! ローゲ 知っているどころじゃないだろ?子どもじみた小びとよ・・・。あんたに怒鳴られているあたしを誰だと思っているんだ?お前が冷たい穴にうずくまり、寒い思いをしている時、 このローゲが微笑みかけなかったら、 誰が暖かな炎と、明かりを、あんたに与えたというのだ? お前の鍛冶仕事なぞ何の役に立つ? もしも、あたしが、鍛冶仕事に必要な熱を与えなかったら・・・。あんたとあたしは従兄弟だし、昔は友達だったじゃないか。それなのに、そんな挨拶はあんまりというものだ! アルベリヒ 今ローゲが微笑みかけているのは、地の精の俺ではなく、光の精である神々ではないか。 このずる賢い悪党め。 だがお前は、以前俺に対していたのと同じで、 今回も神々の不実な友人として振る舞うんだろう。 ハハハ!うれしくなっちまうぜ! あいつらを怖がる必要など、もうないってもんだ。 ローゲ なるほどね。あたしを信じられないと? アルベリヒ 信じられるのは、お前の誠実ではなく、不実だけだ! (挑発的な態度を取りながら) だってな。俺はお前達全員に公然と刃向うつもりなんだ! ローゲ お前は権力を得て、気持ちが高ぶっているようだな。 それほど凄まじい力を手に入れたというわけか! アルベリヒ 俺の率いる軍勢があそこに積み上げた宝が お前の目にも映るだろう? ローゲ なんと羨ましい財宝だ・・・あんなのは見たことがない。 アルベリヒ あんなのは今日だけの分で、ごくわずかな量にすぎん。 これからも、強力に事業展開して、増やし続けるのだ。 ヴォータン しかし、これだけ財宝があっても何の役に立つのだ? 娯楽も気晴らしもないニーベルハイムでは、 宝と引き換えに手に入るものは何もないだろう? アルベリヒ 宝を掘り出し、隠しておくためには、 ニーベルハイムの夜は役に立つ。 しかし、洞窟に積み上げた宝を使って、 そのあと俺が計画しているのは、もっと壮大なことだ。 この宝を使って、俺は全世界を我が物にするつもりだ! ヴォータン 失礼だが、まずどこから手を付けようというのかね? アルベリヒ 柔らかな大気が通う天上にお前たちは住み、 笑ったり愛し合ったりしているが、俺は黄金の拳で お前たち神々を一人残さず捕えてやる! 俺が愛を諦めたように、 生き物すべてが愛を諦めるようにしてやるのだ! 金の力に物を言わせて、お前達が金が欲しくてたまらず、 金のことしか考えないようにしてやるのだ! 楽しい天上の高みにいて、 お前たちは幸せなゆりかごに揺られている・・・ 真っ黒な姿をした小びとなど、 贅沢三昧のお前達には軽蔑の対象でしかなかろう! だが注意しておけよ!注意しておけよ! お前達一族のうち、まず男たちが俺に服従し、 そのあと俺の求婚をすげなく断った綺麗な女たちも、 小びとのこの俺が、快楽の道具にしてやるのだ。 愛が俺に微笑むことはないとしてもな! (けたたましく笑いながら) ハッハッハッハ!聞いたか? 夜の軍勢に注意するんだな! ニーベルングの宝を、 静かな地底から続々と地上に運び上げてくるぞ! ヴォータン (激昂して) 消え失せろ!極悪人めが! アルベリヒ 何だと? ローゲ (間に割って入って) まあまあ、冷静に! (アルベリヒに向かって) ひとたびお前さんの成した偉業を知れば、 奇蹟と感じない者がいるだろうか? 壮大な謀りごとが実を結び、 財宝を思うままに操ることができれば、 あたしとて、お前さんを最高の権力者と讃えずにはおくまい。 そうなれば、月も星辰も、輝く太陽も、 もはや何一つできることはなく、 ひたすらお前に服従するだけだ。 だが・・・何より肝心だと思うのは、 宝を集めるニーベルングの軍勢たちが、 妬みを持たずに、お前に従うだろうかということだ。 お前が大胆不敵にも手に入れた指輪・・・ お前の一族は、その指輪に震えおののいたのだ。 しかし、お前さんの寝ている間に泥棒が忍び込み、 首尾よく指輪を奪い取ったらどうするつもりだ? お前さんのような賢い男でも、どうしようもあるまい? アルベリヒ ローゲよ・・・最高の策士だと自惚れているお前は、 他の者たちは皆バカだと思っているのだな。 俺が謝礼をたっぷりはずんで、 お前の忠告や助力を求める言葉を、 こそ泥のお前は聞きたくてたまらんのだな! だが俺は、隠れ頭巾を思い付き、 丁寧な仕事をする鍛冶屋ミーメに、 俺のために造らせたのだ。 この隠れ頭巾を使えば、素早く変身し、 思い通りに姿を変えることができるのだ。 誰が探し回ろうと、俺は目に見えない。 目に見えないにもかかわらず、あらゆる場所にいるのだ。 だから、俺は、 お前のことなぞ何も心配していない。 ご心配なく!ご友人! ローゲ あたしは、世に稀なこと、数多のことを目にしたが、 これほど不思議な話を聞いたことはない。 そんな比類のない金物細工なんて信じられるものか! 万一そんなものがあったら、 お前さんの権力は、不滅ということじゃないか! アルベリヒ 俺がローゲと同じホラ吹きだとでも言うのか? ローゲ 自分の目で確かめるまでは、 小びとの言うことなんて信じられないね。 アルベリヒ バカな奴ほど、自分は賢いと 大口をたたくものさ! 今にうらやましくてたまらなくなるぞ! さあ・・・言ってみろ! どんな姿に早変わりすればいいんだ? ローゲ なんでもお望みのものを。 ただ、あたしが驚いて声も出ないようなやつを。 アルベリヒ (隠れ頭巾を頭にかぶって) 大蛇よ!トグロを巻け! (たちまちアルベリヒの姿は消え、彼のいた場所には、ものすごい大蛇がトグロを巻いている。大蛇は鎌首をもたげ、くわっと開いた口をヴォータンとローゲに突き出す) ローゲ (恐ろしくてたまらぬような振りをする) ひえっ!ひえっ! なんて恐ろしい大蛇だ!あたしを食うんじゃない! ローゲの命ばかりはご容赦を! ヴォータン ハハハ!立派なもんだ!アルベリヒ! 悪党のお前にしては、上出来だ! よくもこんなに素早く、 小びとから大蛇にまで、でかくなったものだ! (大蛇がいなくなると、その場所にはたちまちアルベリヒが実際の姿で現れる) アルベリヒ どうだ!知者さんたちよ・・・これでやっと信じたか? ローゲ 震えが止まらないあたしを見れば分かるだろう。 何とも素早く大蛇に変じたものだ。 あれを見たからには、お前の起こした奇蹟を 喜んで信じるというものだ。 だが一つ・・・ さっきでっかくなったのと同じように、 ちっちゃくなることもできるのか? 身に振りかかる危険から逃れるためには、 そうすることが最も賢い選択だと思うのだ。 とはいえ、さすがにそれは至難の業だろうな! アルベリヒ 至難の業などと言うのは、お前がバカだからだ! どれぐらい小さくなればいい? ローゲ ヒキガエルが身を隠すため、 小さな隙間に入れるぐらいに。 アルベリヒ プハハッ!お安い御用だ!よく見ていろよ! (アルベリヒはまた隠れ頭巾をかぶる) 背の曲がった灰色ヒキガエルよ、這い出でよ! (アルベリヒの姿は消え、石の中にヒキガエルが這っているのを神々は見つける) ローゲ (ヴォータンに) すぐに、そのヒキガエルを捕まえるのです! (ヴォータンは足でカエルを踏みつけ、ローゲはカエルの頭を押さえて、隠れ頭巾を取り上げる。突然、実際のアルベリヒの姿が現れ、ヴォータンの足元で身をよじっている) アルベリヒ うえっ!ちくしょう!つかまっちまった! ローゲ 縛り上げるまで、しっかり押さえていてください。 (ローゲは縄を取り出し、アルベリヒの手足を縛る。アルベリヒは怒り狂いながら抵抗したが、ヴォータンとローゲは縛り上げられたアルベリヒをつかまえて、彼らがやって来た岩の裂け目へと引きずっていく) ローゲ さあ、早く引っ張り上げましょう。上に行けばこっちのものです! (全員姿を消し、上へと登っていく) 第4場 アルベリヒ、ヴォータン、ローゲ、その他の神々、エルダ、3人のラインの娘たち (場面は、前回と正反対の方向に転換するだけであり、再び鋳鉄工の立てる騒音の場面を通過すると、さらに上方に向かう舞台転換が続く。最後に、第2場と同じ山頂の上の開けた地帯が再び広がるが、今はまだ、フライア誘拐直後の第2場から第3場にかけての舞台転換の直前と同じく、薄暗い霧に包まれたままである。) (ヴォータンとローゲは、縛り上げたアルベリヒを引き連れて、岩の裂け目から登り出てくる) ローゲ さあ!従兄弟よ!しっかり座って! ほら、のぞいてみなよ! 無精者のお前が手に入れたがっていた世界が目の前にあるぞ。 お前さんの目論見では、この世界のどこに、 あたしの小屋を建ててくれる予定だったんだい? (踊りながら、ローゲは指をパチパチ鳴らす) アルベリヒ 恥知らずの強盗め!ずる賢い奴め!悪党め! 縄をほどけ!解放しろ! 厚顔無恥なお前がした、この悪事のツケは高くつくぞ! ヴォータン お前は捕らわれて、私の捕虜となったのだ。 かつては、あの世界を、また生きとし生ける全てを 自分の力にひれ伏させようと目論んだのに、 今は縛られて私の目の前にいるのだ・・・ 臆病者のお前とて、それは否定できぬ事実だろう! 解放してやるには、それ相応の対価が必要だ。 アルベリヒ ああ・・・俺はなんてバカだったんだ!ぼうっとした間抜けだ!愚かにも、こんな泥棒の詐術に引っかかるとは! すさまじい復讐をして、この失敗を挽回してやる! ローゲ 復讐するためにも、 まずは何を置いても自由の身になることを考えろ・・・ 縛られた男に、 誰が悪事の償いなどするものか。 復讐しようと思うなら、 時間を無駄にせず、 対価の支払いのことを考えろ! (指をパチンと打ち鳴らし、支払方法を示す) アルベリヒ (つっけんどんに) 何が欲しいか言ってみろ! ヴォータン 宝と、お前の輝く黄金だ。 アルベリヒ 強欲な泥棒野郎めが! (独り言で) だが、指輪さえ持っていられれば、 宝なぞ、いずれ簡単に手に入る。 指輪で命じさえすれば、 すぐにまた手に入れ、 たくさん増やすことができる。 そうなった日には、今日の出来事さえ、 わしが賢くなるための茶番劇となろう。 そう思えば、高すぎる授業料でもなかろう。 つまらぬ宝など差し出したとて。 ヴォータン 宝を差し出すか? アルベリヒ 手の縄をほどいてくれれば、宝を持って来させよう。 (ローゲが右手の縄を解くと、アルベリヒは指輪に口をつけ、ひそやかに呪文をささやく) さあ、俺はニーベルング族を呼んだぞ。 主人の言いつけに従って、財宝を地底から、 日の当たる所に運び上げる音が聞こえる。 さあ・・・わしを縄からほどけ! ヴォータン だめだ・・・全て支払いが終わるまではな。 (ニーベルング族が鋳つぶした財宝を運びながら、坑道を登って現れる。次のアルベリヒの台詞の間、彼らは財宝を積み上げていく) アルベリヒ ああ・・・恥ずかしい!恥ずかしい! 臆病な奴隷どもに、 団子のように縛られた俺の姿を見られるなんて! (ニーベルング族に向かって) 命じたとおり、あそこに持って行け! 宝をすべて積み上げろ! のろまめ!俺に手伝わせるのか!? こっちを見るな! 急ぐんだ!急げ! そして仕事が終わったら、 とっとといなくなれ! 坑道に帰れ! 怠けたら酷いぞ! すぐに追いかけていくからな! (アルベリヒは指輪に口づけし、威嚇するように突き出す。殴られでもしたかのように、ニーベルング族は恐れおののいて坑道へと殺到し、素早く飛び降りていく) 支払いは終わったぞ・・・ もう行かせてくれていいだろう。 ローゲが持っている あの隠れ頭巾も、 どうか俺に返してくれ! ローゲ (隠れ頭巾を宝の山の上に放り投げながら) これももちろん対価のうちさ。 アルベリヒ ちくしょう!泥棒め! (小声で) だが今は我慢だ! 前にあの頭巾を造った奴が、またもう一つ造るのだ。 俺にはまだミーメを従わせる力がある。 ローゲのような狡猾な敵に、こんないい武器を渡すのが、 良くないことは間違いないが! さあ、いいだろ!これでアルベリヒは何もかも渡した。 悪人どもよ、縄を解け。 ローゲ (ヴォータンに) もういいですか?自由の身にしてやりますか? ヴォータン お前の指に光る金色の指輪・・・ 小びとよ・・・聞こえるか? 私が思うに、それも宝の一部だ。 アルベリヒ (仰天して) 指輪だと? ヴォータン お前を解放するためには、それが必要だ。 アルベリヒ (わななきながら) 命を取られても、この指輪だけは! ヴォータン (やや声を荒げて) 私は、その指輪を欲しいのだ。 お前の命なぞ好きにしろ! アルベリヒ 俺の体と命が放免されるというなら、 この指輪も放免してくれ。 この手や頭が、目と耳が、 俺のものでなくなるのと同じことなのだ。 俺の赤い指輪を手放すということは! ヴォータン 指輪がお前のものだというのか? 狂ったのか?恥知らずの小びとめ。 落ち着いて考えてから言ってみろ・・・ お前は誰からその黄金を奪い、 輝く指輪に作り直したのだ? 悪人のお前が川底から奪ってきたものが、 どうして「お前のもの」なはずがある? ラインの娘たちの所で聞いてみろ! お前が奪い取って指輪にした黄金を、 お前のものとしてくれるかどうか! アルベリヒ 恥ずべき悪だくみだ!汚い詐欺だ! お前は、俺の罪を非難するが、泥棒のお前にとって、 それは好都合だったのではないか? お前だって、嬉々としてライン河に 黄金を奪いに出かけたのではないか? もしも、指輪を鋳直すことさえ、 お前にたやすく出来たなら・・・。 偽善者のお前にとって、何とも有難いことだったのではないか?ニーベルング族のこの俺が、恥ずべき苦しみにまみれ、 こみあげる怒りにまかせて、 恐るべき魔力を手にしたおかげで、 今お前がその果実を味わっているということは。 不幸な男、恐怖に身を焼かれた者の 呪いに満ちた恐ろしい行為は、 権力者の気晴らしぐらいには役立つだろう。 だが、俺の呪いまで、お前に喜びを与えるだろうか? 気をつけるがいい!君臨する神よ! 俺は悪事を行ったが、それは俺の勝手だ。 だが、お前は・・・かつてあったもの、 今あるもの、これからあるもの全てに、 悪事を働くことになるのだぞ。不死なる神のお前は! もしも、強欲にも、俺から指輪を奪い取ったりすれば! ヴォータン 指輪をよこせ! どんなに騒いだところで、 お前には何の権利もないのだ。 (ヴォータンはアルベリヒをつかみ、アルベリヒの指から、凄い力で無理やり指輪を抜き取る) アルベリヒ (けたたましい叫び声を上げて) ああ!終わりだ!俺は破滅だ! 惨めな奴隷・・・それも最も惨めな奴隷になってしまった! ヴォータン (じっくりと指輪を見つめながら) これにより、私の地位は高まり、 支配者の中の支配者となるのだ! (ヴォータンは指輪をはめる) ローゲ 解放してやりますか? ヴォータン 縄をほどいてやれ! ローゲ (アルベリヒを縛っていた縄を完全にほどく) さっさと帰るんだな! もうあんたを縛る縄はない・・・ どこにでもご自由に! アルベリヒ (地面から立ち上がりながら) 自由なのか?俺は? (激しい怒りのあまり笑いに変じながら) 本当に自由なのだな? ならば、俺の自由を祝って、 お前達に最初の挨拶をしてやろう・・・! 俺が呪いを込めて造ったように、 この指輪もまた呪われよ! 指輪の生み出す黄金が、俺に無限の権力を与えたように、 指輪の魔力よ!指輪の持ち主に死をくだせ!どんな陽気な男も、指輪とともに、明るく生きることはできず、 どんな幸福な男も、指輪の光の中で、幸せではいられない! 指輪を持つ者は、不安にやつれ、 持っていない者は、嫉妬に苦しむ! 誰もが指輪を持ちたいと望むのに、 指輪から利益を引き出す者は一人もいない! 何かの用に使わずとも、持ってさえいれば、 その身に死神を招いてしまう! 臆病者よ!死の運命に恐れおののけ! 生きている間は、欲望に苦しみ、最後は野垂れ死ね! 指輪の持ち主は、指輪の奴隷なのだ・・・ 俺の手に、奪われた指輪が戻ってくるその日まで! この危急存亡のとき、ニーベルング族の俺は 呪いをかける・・・この俺の指輪に! さあ、持っていろ。 (笑いながら) せいぜい大事にするがいい。 (怒りをあらわにして) お前はもう俺の呪いから自由になることはないのだ! (アルベリヒは素早く坑道に姿を消す。前景の濃い霧は、次第に晴れていく) ローゲ 素敵な挨拶でしたな・・・お聞きになりましたか? ヴォータン (手にはめた指輪を、陶然として見つめながら) 悪口ぐらいは言わせておいてやれ! (ますます明るくなってくる) ローゲ (舞台の右手を眺めながら) ファゾルトとファフナーがはるばるやって来ます。 フライアもいっしょです。 (ますます晴れていく霧の中に、ドンナー、フロー、フリッカの姿が現れ、前景に向かって進んでくる) フロー ご帰還だ! ドンナー ご無事で!兄さん! フリッカ (心配そうにヴォータンに向かって) 首尾は上々でしたか? ローゲ (宝の山を指差しながら) たくらみと暴力を使って大成功でございました・・・ あそこにフライアを解放するものが積んであります。 ドンナー 巨人どもの手から離れて、美の女神がやって来るぞ。 フロー なんとも心地よい風が再びそよぎ、 心は楽しい想いに満たされる! 我らは何と惨めだったろう・・・ もしも、永遠に女神と離れ離れになっていたら・・・ 悩みなき永遠の青春の弾けるような歓びを、 女神は我らに与えていたのだ。 (舞台前景が再び明るくなる。神々の容貌は再び最初の輝きを取り戻す。だが、背景には霧のヴェールがかかっており、城は見えないままである。ファゾルトとファフナーが、間にフライアを挟みながら登場する) フリッカ (嬉しそうに妹のフライアのもとに駆けより、彼女を抱きしめようとする) 大好きなひと!可愛いひと! やっと帰って来たのね? ファゾルト (フリッカを押しとどめる) 待て!触るんじゃない! フライアはまだわしらのものだ。 リーゼンハイムの大きな境界石に腰掛けて、 わしらは休んでおった。 誠実に、人質のフライアの世話をしながらな。 ほんとうは悲しいのだが、返してやろう。 お前達が、わしら兄弟に、代価を支払うならば。 ヴォータン 代価の用意はできている。 どうぞ黄金の量を計ってもらいたい。 ファゾルト いいか?・・・この女性がいなくなればわしは辛くて仕方ない。 この花咲く乙女がもうわしの意識に上らぬよう、 わしの目に写らないように、財宝を山と積み上げて、 すっぽり覆い隠してしまうのだ。 ヴォータン フライアの姿に合うように物差しを立てよ! (フライアは巨人達の間に立たされる。巨人達は手に持った木の杭をフライアの両脇の地面に突き刺し、彼女と同じだけの高さと幅にする) ファフナー 木の杭で、人質と同じだけの枠を作ったぞ。 さあ、財宝を積み上げて、いっぱいにしろ! ヴォータン 早くやれ!気持ちが悪くなる! ローゲ 手を貸すんだ!フロー! フロー フライアの恥をさっさと終わらせよう。 (ローゲとフローは柱の間に、急いで金塊を積み上げる) ファフナー そんなに適当に、ゆるく積むんじゃない! (ファフナーは金銀細工を力ずくで、ぎゅっと押し込む) 枠いっぱいに、隙間なく固く積むのだ。 (身をかがめて、隙間がないか探す) まだ向こうがみえるぞ。 この穴をふさげ! ローゲ 近づくな!無礼者め! ファフナー ここだ! ローゲ つかむなと言っているだろう! ファフナー ここだというのだ!裂け目をふさげ! ヴォータン (目をそらして不機嫌に) 胸の奥深く、恥辱の炎が燃える! フリッカ (フライアにじっと目をやりながら) 見える?・・・あの高貴な女神が、こんな辱めを受け、 無言のまま、ただ苦悩する瞳で救いを求めている。 悪いのはあなたよ!愛らしい女神に、こんな思いをさせたのは! ファフナー まだだ!もっと持って来い! ドンナー もう我慢できんぞ・・・この恥知らずの野郎のせいで、 怒りが泡を吹きそうだ! 向かって来い!お前ら!そんなに計りたいってんなら、 俺がお前たちの力を計ってやろうじゃねえか! ファフナー 落ち着け!ドンナー!ゴロゴロやるのは必要な時にしろ。 ここでガラガラッとやっても、何の役にも立たないぞ! ドンナー (ハンマーを構えて) 恥知らずどもを粉々にすりゃ、いいじゃねえか! ヴォータン 落ち着くのだ! フライアはもう見えなくなったと思うが。 ローゲ 財宝も尽きました。 ファフナー (宝の山をじっくりと眺めまわし、隙間がないか探す) まだ美の女神ホルダの髪が光っているぞ。 そいつを上に乗せろ! ローゲ なんと?この頭巾をか? ファフナー さっさとよこせ! ヴォータン くれてやるがいい! ローゲ (隠れ頭巾を宝の上に放り投げる) これで全部だ! もうこれで満足かい? ファゾルト もう美の女神フライアには会えないのだな・・・ 返さねばならぬのか?戻さねばならぬのか? (ファゾルトは近くに歩み寄って来て、財宝のすき間から中をのぞく) おお!まだフライアの輝く眼差しが、わしに迫ってくる。 あの目の、星のような輝きが、わしを虜にする・・・ ごくわずかの隙間でも、わしはこの眼差しを見つけてしまう。 (我を忘れて) この美しい目が、わしの目に入る限り、 この女神をどうしても諦めきれぬ! ファフナー おい!何とかしろ! 裂け目をふさげ! ローゲ まだ飽き足らないのか!わかるだろう? 宝はもう出し尽くしたよ。 ファフナー おいおい!何をバカなことを! ヴォータンの指に、黄金の指輪が光っているだろう。 それを差し出して、裂け目をふさぐんだ! ヴォータン なんだと!この指輪をか? ローゲ さあさあ、みなさん、お聞きあれ! もともとこの黄金はラインの娘たちのもの。 ヴォータンは、彼女達にこれを返すのです。 ヴォータン 何をつまらんことを言っているのだ? あんなに苦労して手に入れて、 ようやく何も心配せずに持っていられるのだぞ! ローゲ でも、それじゃあ、あたしの約束はどうなるのです? 泣いて頼む娘たちに約束したんですよ! ヴォータン お前の約束になど私は縛られない。 指輪は私の戦利品として手元に置くのだ。 ファフナー いいや。その指輪は、わしらに払わねばならん対価だ。 ヴォータン 何でもお前達の欲しいものを要求するがいい。 そうすれば、この世の ありとあらゆる物をやろう。 だが、この指輪だけは渡すわけにはいかない! ファゾルト (激怒して、財宝の山に隠れていたフライアを引っ張り出す) やめだ、やめだ!全て無かったことにしよう! フライアは永遠に俺達に従うのだ! フライア 助けて!助けて! フリッカ なんて強情なの!巨人達の言う通りにして! フロー 黄金など惜しまず渡してください! ドンナー どうか指輪を渡してください! (ファフナーは、自分を押しのけて去っていこうとするファゾルトをかろうじて押しとどめている。全員、うろたえながら立っている) ヴォータン 放っておいてくれ!この指輪は誰にもやらん! (ヴォータンは怒りながら脇を向く。舞台はまた暗くなってきて、脇にある岩の裂け目の合い間から青みがかった光が現れ出る。すると突然その光を浴びてエルダの姿が見え、底から上がって来て上半身を見せる。彼女は神々しい出で立ちをし、その体はゆったりとした黒髪に覆われている) エルダ (警告するように、ヴォータンに片手を突き出し) 避けよ!ヴォータン!避けよ! 指輪の呪いをまぬがれよ! お前は、救いようもない暗黒の滅亡に見舞われるぞ。 もしも指輪を所有すれば。 ヴォータン 私に警告する女人よ・・・あなたは誰なのだ? エルダ かつて全てがどうであったか・・・私は知っている。 いずれ全てがどうなるのか・・・ それも私には分かる・・・ 悠久の世界の原初の波(ウルヴァーラ)、 エルダがお前に警告するのだ。我が三人の娘たち、 世の始まりにあたって産み落としたノルン達は、 私の目にしたことどもを、夜ごとお前に告げているはず。 されど今、未曽有の危機にあたって、 私自らがお前のもとに出向いたのだ。 聴くのだ!聴くのだ!聴くのだ! 今あるものは、全て終わる。 神々の黄昏の暗黒の日が始まろうとしている・・・ だからこそ警告するのだ・・・その指輪には近づくなと! (エルダの姿は沈んでいき、胸の辺りまでしか見えなくなる。青みがかった光は薄らぎ始める) ヴォータン あなたの言葉には、 気高くも神秘な響きがある。 行かないでくれ・・・私はもっと多くを知りたいのだ! エルダ (沈みゆきながら) 警告したぞ・・・もう十分に分かったろう。 よく思いをめぐらし、先々を心配し、恐れるのだ! (エルダの姿は完全に消える) ヴォータン どうやって心配したり、恐れたりすることができようか? あなたをつかまえて、全てのことを理解しないうちには! (ヴォータンは、消え去るエルダをつかまえようと、岩の裂け目まで追って行こうとする。フローとフリッカは、そんなヴォータンに立ちはだかり、彼を押しとどめる) フリッカ どうしたというの?取り乱さないで! フロー おやめください、ヴォータン! あの高貴な女神を畏れ、その言葉に耳を傾けるのです! (ヴォータンは考え込んで前方を凝視する) ドンナー (意を決して巨人達に向き直り) 巨人達よ、聴くがいい!下がって待つがよい。 お前達には、黄金が下されるぞ。 フライア 大丈夫なの? ほんとうに、このホルダは、請け出される価値があるの? (全員、緊張してヴォータンを見つめる。ヴォータンは、深い物思いの後で我に返り、槍をつかむと、勇気ある決断をしたことを示すかのように槍を振り回す) ヴォータン おいで!フライア!もう自由だ。 買い戻された青春よ!帰って来い! 巨人達よ!指輪を受け取るがいい! (ヴォータンは指輪を宝の上に放り投げる) (巨人達はフライアを解放する。フライアは嬉しそうに神々のもとに駆けて行き、神々は嬉しくてたまらないように、代わる代わる長い間フライアを撫でさする) (ファフナーはすぐさま巨大な袋を広げ、その中に入れようとして、財宝の山を漁り始める) ファゾルト (ファゾルトは弟と財宝との間に割って入る) 待て!欲張りめ!俺の分もよこせ! 二人均等に分け合うのが得策だぞ。 ファフナー 黄金よりも、あの女のほうが良かったんだろ? 恋に目がくらんだ色男め・・・ バカな兄貴に助言して、苦労して取引を成立させたのは俺だぞ。もしフライアを娶っていたら、俺には分けてくれなかったくせに。だから、この財宝を山分けするとしても、 半分以上は俺が取るのが妥当ってもんだ。 ファゾルト 恥を知れ!この俺に向かって何てことを! (神々に向かって) お前たち、裁判官役をやってくれ。 きちんと法に基づいて、この財宝を分けてくれ! (ヴォータンは軽蔑をむき出しにして、そっぽを向く) ローゲ 宝なんか持たせてやればいいじゃないか。 あんたは、指輪さえ持ってりゃいいんだ! ファゾルト (なおも宝を袋に詰めているファフナーに詰め寄り) どけ!厚かましい奴め!この指輪は俺のものだぞ。 フライアの眼差しの形見とするのだ! (ファゾルトは素早く指輪を手に取る。二人は揉み合う) ファフナー 手を放せ!指輪は俺のものだ! (ファゾルトは、ファフナーから指輪を奪う) ファゾルト いただきだ!俺のものだ! ファフナー (木の杭を、ファゾルトに向けて構える) せいぜいちゃんと持っていろ!落とさぬようにな! (ファフナーは一撃のもとにファゾルトを地面へと打ちのめし、死にゆくファゾルトから素早く指輪を奪う) ファフナー フライアの眼にウインクでもしていろ! もう指輪に触ることはないのだし! (ファフナーは指輪を袋に入れ、財宝を悠々と袋に詰める。神々は皆、驚愕して立ち尽くしている。長く重々しい沈黙の時が続く) ヴォータン 今この目で見た・・・指輪の恐るべき呪いの力を! ローゲ ヴォータン・・・あなたの幸運は、比べるものとてないですぞ。指輪を持って、あなたはたくさん得る所がありましたが、 手放したことで、さらに好都合だったというわけです。 ご覧なさい・・・あなたの敵どもは自滅しました。 あなたが手渡した黄金のせいで。 ヴォータン (心を激しく震撼させながら) どうしてだ・・・不安で不安でたまらない! 心配と恐れとが、心をとらえて放さない・・・ エルダよ、この気持ちの終わらせ方を私に教えてくれ。 エルダを追って、降りて行かねば! フリッカ (甘えるようにヴォータンに顔をすり寄せながら) どうされたの?ヴォータン? あの気高い城が、やさしく手招きしていませんこと? 支配者を、初めての賓客として迎え入れようとしているのですわ。 ヴォータン (陰鬱に) あの城のせいで、とんでもない対価を払ってしまった。 ドンナー (まだ霧に覆われている舞台後方を指さして) 大気は、じめじめした蒸気にかすみ、 曇った気圧が重くのしかかる! ようし、ここはひとつ、 青黒い雲を集めて雷雲となし、 天の大掃除でもしてやろうか。 (ドンナーは、谷の斜面にある高い岩に登り、ハンマーを振り回す。霧が彼の周りに集まってくる) ヘダー!ヘダー!ヘドー! こっちだ!靄(もや)よ!こっちだ!霞よ! ドンナー様の陣触れだ! (ドンナーはハンマーを振り回す) ハンマーに合わせて集まって来い! もやもやする霧よ!ただよう靄(もや)よ! ドンナー様の陣触れだ! ヘダー!ヘダー!ヘドー! (ドンナーの姿は、ますます黒く真ん丸にふくらんでいく雷雲の中に完全に消える。ハンマーの一撃が岩の上にガツンと下される音が聞こえると、大きな稲妻が雲の間を縫ってほとばしり、激しい雷鳴がその後に続く。フローは雲とともに姿を消す) ドンナー (見えないところで) 弟よ!こっちだ!橋に方角を示してやってくれ! (突然雲が晴れ、ドンナーとフローの姿が再び現れる。彼らの足元からは、まばゆいばかりの光を伴って、虹の橋が谷をまたいで城にまで伸びている。今や城は、夕暮れの陽ざしに照らされて、きわめて明るく輝かしくきらめいている。一方、このドンナーの雷の魔法の間に、兄の死体の傍でようやく全ての宝を詰め終わったファフナーは、巨大な袋を背中に担いで退場してしまっている) フロー (手を伸ばして、虹の橋が谷を渡る道筋を示していたフローは、神々に向かって) 城に橋が架かりました。 軽い橋ですが、皆さんの足に十分な強度はあります。 おそれずに力強く、橋の上の道をお進みください! (ヴォータンと他の神々は、城の威容に言葉を失ったまま立っている) ヴォータン 太陽は、夕暮れの陽射しを送り、 城は灼熱の壮麗な光に包まれて輝いている。 明け方は、力強く照り映えながら、 主もいないまま、気高く私を誘うようであったものだが・・・。朝から晩まで、心労と不安の連続で、 決してやすやすと手に入れた城ではない! 夜が迫り来る・・・だが、その夜の妬みからも、 どうかこの城が、我らを守ってくれるように。 (壮大な考えが心に浮かんだかのように、きわめて決然と) さあ、城よ、私の挨拶を受けよ! 不安や恐怖とは無縁になった私の挨拶を! (厳粛な面持ちでフリッカのほうに振り向く) さあ、来なさい。妻よ。 私とともに、ヴァルハラに住むのだ! フリッカ 「ヴァルハラ」ですって? たぶん私は聞いたことのない言葉ですが。 ヴォータン 恐れを克服した私の勇気が、 作り上げた言葉だ。 この言葉が勝利のうちに生き続ければ、 その意味も自ずと明らかになるだろう! (ヴォータンはフリッカの手を取り、ゆっくりと橋に向かって歩いていく) (フロー、フライア、ドンナーがそれに続く) ローゲ (舞台前方にとどまり、神々の後ろ姿を見送りながら) あいつらは、終末に向かってまっしぐら・・・ しぶとく生き延びられると、固く思い込んでいるけどね。 あんな奴らと付き合うなんて、恥もいいところだ。 ううむ。全てを舐めつくす炎に再変身したい欲望が、 心にふつふつと湧き起って来るぞ・・・ かつて俺を拘束した奴らなんぞ焼き尽くしてやる! あんな先見性のないバカどもと心中なんかするものか・・・ 例えそいつらが「神々の中の神々」であってもね! ふむ。悪くない思いつきだったな! じっくり考えてみよう・・・俺様の心が誰に読めるってんだ! (ローゲは投げやりな態度で神々の行列に加わる。舞台の底のほうから、ラインの娘たちの歌が響いてくるのが聞こえる) 3人のラインの娘たち (姿を見せずに、谷底の方で) ラインの黄金!ラインの黄金!きよらかな黄金! 何とけがれなく、明るく、愛らしく輝いていたことか! ああ、悲しい・・・あの透き通った黄金がないなんて。 どうか返して! あの清らかな黄金を、あたしたちに返して! ヴォータン (橋に一歩踏み出そうとしていたヴォータンは、ふと立ち止まって振り返る) ここにまで聞こえるあの泣き声は何なのだ? ローゲ (谷底のほうをのぞき込みながら) ラインの娘たちが、黄金が奪われたと言って泣いているのです! ヴォータン いまいましい奴らだ! (ローゲに) つまらんたわごとは、やめさせろ! ローゲ (谷底に向かって呼びかける) おおい。水の娘さん達よ。どうしてこんな高いところまで泣き声を響かせるんだ? ヴォータンの御心を聞くのだ! あの黄金は、もうお前達を照らすことはないぞ。 神々の新たな栄光が始まるから、お前達は、 その輝きを浴びて、のんびり日光浴でもしていなさい! (神々は爆笑し、橋を渡っていく) 3人のラインの娘たち (水底より) ラインの黄金!ラインの黄金!きよらかな黄金! ああ。もう一度、けがれなき水底のおもちゃとして輝いて! 信頼と真心があるのは、ただこの水底ばかりで、 上のほうでは、虚偽と卑劣が我が世の栄華を誇っている! (神々が城に向かって橋を渡る中、幕が下りる) DRITTE SZENE Alberich, Mime, Wotan, Loge Von verschiedenen Seiten her dämmert aus der Ferne dunkelroter Schein auf eine unabsehbar weit sich dahinziehende unterirdische Kluft wird erkennbar, die nach allen Seiten hin in enge Schachte auszumünden scheint. Alberich zerrt den kreischenden Mime an den Ohren aus einer Seitenschlucht herbei. ALBERICH Hehe! Hehe! Hieher! Hieher! Tückischer Zwerg! Tapfer gezwickt sollst du mir sein, schaffst du nicht fertig, wie ich s bestellt, zur Stund das feine Geschmeid ! MIME heulend Ohe! Ohe! Au! Au! Lass mich nur los! Fertig ist s, wie du befahlst, mit Fleiss und Schweiss ist es gefügt nimm nurl die Nägel vom Ohr! ALBERICH loslassend Was zögerst du dann und zeigst es nicht? MIME Ich Armer zagte, dass noch was fehle. ALBERICH Was wär noch nicht fertig? MIME verlegen Hier - und da - ALBERICH Was hier und da? Her das Geschmeid ! Er will ihm wieder an das Ohr fahren; vor Schreck lässt Mime ein metallenes Gewirke, das er krampfhaft in den Händen hielt, sich entfallen. Alberich hebt es hastig auf und prüft es genau. Schau, du Schelm! Alles geschmiedet und fertig gefügt, wie ich s befahl! So wollte der Tropf schlau mich betrügen? Für sich behalten das hehre Geschmeid , das meine List ihn zu schmieden gelehrt? Kenn ich dich dummen Dieb? Er setzt das Gewirk als "Tarnhelm" auf den Kopf Dem Haupt fügt sich der Helm ob sich der Zauber auch zeigt? sehr leise "Nacht und Nebel - niemand gleich!" seine Gestalt verschwindet; statt ihrer gewahrt man eine Nebelsäule Siehst du mich, Bruder? MIME blickt sich verwundert um Wo bist du? Ich sehe dich nicht. ALBERICH unsichtbar So fühle mich doch, du fauler Schuft! Nimm das für dein Diebesgelüst! MIME schreit und windet sich unter empfangenen Geisselhieben, deren Fall man vernimmt, ohne die Geissel selbst zu sehen Ohe, Ohe! Au! Au! Au! ALBERICH lachend, unsichtbar Hahahahahaha! Hab Dank, du Dummer! Dein Werk bewährt sich gut! Hoho! Hoho! Niblungen all , neigt euch nun Alberich! Überall weilt er nun, euch zu bewachen; Ruh und Rast ist euch zerronnen; ihm müsst ihr schaffen wo nicht ihr ihn schaut; wo nicht ihr ihn gewahrt, seid seiner gewärtig! Untertan seid ihr ihm immer grell Hoho! Hoho! Hört ihn, er naht der Niblungen Herr! Die Nebelsäule verschwindet dem Hintergrunde zu man hört in immer weiterer Ferne Alberichs Toben und Zanken; Geheul und Geschrei antwortet ihm, das sich endlich in immer weiterer Ferne unhörbar verliert. Mime ist vor Schmerz zusammengesunken. Wotan und Loge lassen sich aus einer Schlucht von oben herab. LOGE Nibelheim hier Durch bleiche Nebel was blitzen dort feurige Funken? MIME Au! Au! Au! WOTAN Hier stöhnt es laut was liegt im Gestein? LOGE neigt sich zu Mime Was Wunder wimmerst du hier? MIME Ohe! Ohe! Au! Au! LOGE Hei, Mime! Munt rer Zwerg! Was zwickt und zwackt dich denn so? MIME Lass mich in Frieden! LOGE Das will ich freilich, und mehr noch, hör helfen will ich dir, Mime! Er stellt ihn mühsam aufrecht MIME Wer hälfe mir? Gehorchen muss ich dem leiblichen Bruder, der mich in Bande gelegt. LOGE Dich, Mime, zu binden, was gab ihm die Macht? MIME Mit arger List schuf sich Alberich aus Rheines Gold einem gelben Reif seinem starken Zauber zittern wir staunend; mit ihm zwingt er uns alle, der Niblungen nächt ges Heer. Sorglose Schmiede, schufen wir sonst wohl Schmuck unsern Weibern, wonnig Geschmeid , niedlichen Niblungentand; wir lachten lustig der Müh . Nun zwingt uns der Schlimme, in Klüfte zu schlüpfen, für ihn allein uns immer zu müh n. Durch des Ringes Gold errät seine Gier, wo neuer Schimmer in Schachten sich birgt da müssen wir spähen, spüren und graben, die Beute schmelzen und schmieden den Guss, ohne Ruh und Rast dem Herrn zu häufen den Hort. LOGE Dich Trägen so eben traf wohl sein Zorn? MIME Mich Ärmsten, ach, mich zwang er zum Ärgsten ein Helmgeschmeid hiess er mich schweissen; genau befahl er, wie es zu fügen. Wohl merkt ich klug, welch mächtige Kraft zu eigen dem Werk, das aus Erz ich wob; für mich drum hüten wollt ich dem Helm; durch seinen Zauber Alberichs Zwang mich entzieh n vielleicht - ja vielleicht den Lästigen selbst überlisten, in meine Gewalt ihn zu werfen, den Ring ihm zu entreissen, dass, wie ich Knecht jetzt dem Kühnen, grell mir Freien er selber dann frön ! LOGE Warum, du Kluger, glückte dir s nicht? MIME Ach, der das Werk ich wirkte, den Zauber, der ihm entzuckt, den Zauber erriet ich nicht recht! Der das Werk mir riet und mir s entriss, der lehrte mich nun, - doch leider zu spät, - welche List läg in dem Helm Meinem Blick entschwand er, doch Schwielen dem Blinden schlug unschaubar sein Arm. heulend und schluchzend Das schuf ich mir Dummen schön zu Dank! er streicht sich den Rücken. Wotan und Loge lachen LOGE zu Wotan Gesteh , nicht leicht gelingt der Fang. WOTAN Doch erliegt der Feind, hilft deine List! MIME von dem Lachen der Götter betroffen, betrachtet diese aufmerksamer Mit eurem Gefrage, wer seid denn ihr Fremde? LOGE Freunde dir; von ihrer Not befrei n wir der Niblungen Volk! MIME schrickt zusammen, da er Alberich sich wieder nahen hört Nehmt euch in acht! Alberich naht. WOTAN Sein harren wir hier. Er setzt sich ruhig auf einen Stein; Loge lehnt ihm zur Seite. Alberich, der den Tarnhelm vom Haupte genommen und an den Gürtel gehängt hat, treibt mit geschwungener Geissel aus der unteren, tiefer gelegenen Schlucht aufwärts eine Schar Nibelungen vor sich her diese sind mit goldenem und silbernem Geschmeide beladen, das sie, unter Alberichs steter Nötigung, all auf einen Haufen speichern und so zu einem Horte häufen. ALBERICH Hieher! Dorthin! Hehe! Hoho! Träges Heer, dort zu Hauf schichtet den Hort! Du da, hinauf! Willst du voran? Schmähliches Volk, ab das Geschmeide! Soll ich euch helfen? Alle hieher! er gewahrt plötzlich Wotan und Loge He! Wer ist dort? Wer drang hier ein? Mime, zu mir, schäbiger Schuft! Schwatztest du gar mit dem schweifenden Paar? Fort, du Fauler! Willst du gleich schmieden und schaffen? Er treibt Mime mit Geisselhieben unter den Haufen der Nibelungen hinein. He! An die Arbeit! Alle von hinnen! Hurtig hinab! Aus den neuen Schachten schafft mir das Gold! Euch grüsst die Geissel, grabt ihr nicht rasch! Dass keiner mir müssig, bürge mir Mime, sonst birgt er sich schwer meiner Geissel Schwunge! Dass ich überall weile, wo keiner mich wähnt, das weiss er, dünkt mich, genau! Zögert ihr noch? Zaudert wohl gar? Er zieht seinen Ring vom Finger, küsst ihn und streckt ihn drohend aus. Zittre und zage, gezähmtes Heer! Rasch gehorcht des Ringes Herrn! Unter Geheul und Gekreisch stieben die Nibelungen, unter ihnen Mime, auseinander und schlüpfen in die Schächte hinab ALBERICH betrachtet lange und misstrauisch Wotan und Loge. Was wollt ihr hier? WOTAN Von Nibelheims nächt gem Land vernahmen wir neue Mär mächtige Wunder wirke hier Alberich; daran uns zu weiden, trieb uns Gäste die Gier. ALBERICH Nach Nibelheim führt euch der Neid so kühne Gäste, glaubt, kenn ich gut! LOGE Kennst du mich gut, kindischer Alp? Nun sag , wer bin ich, dass du so bellst? Im kalten Loch, da kauern du lagst, wer gab dir Licht und wärmende Lohe, wenn Loge nie dir gelacht? Was hülf dir dein Schmieden, heizt ich die Schmiede dir nicht? Dir bin ich Vetter, und war dir Freund nicht fein drum dünkt mich dein Dank! ALBERICH Den Lichtalben lacht jetzt Loge, der list ge Schelm bist du falscher ihr Freund, wie mir Freund du einst warst haha! Mich freut s! Von ihnen fürcht ich dann nichts. LOGE So denk ich, kannst du mir traun? ALBERICH Deiner Untreu trau ich, nicht deiner Treu ! eine herausfordernde Stellung einnehmend Doch getrost trotz ich euch allen! LOGE Hohen Mut verleiht deine Macht; grimmig gross wuchs dir die Kraft! ALBERICH Siehst du den Hort, den mein Heer dort mir gehäuft? LOGE So neidlichen sah ich noch nie. ALBERICH Das ist für heut, ein kärglich Häufchen Kühn und mächtig soll er künftig sich mehren. WOTAN Zu was doch frommt dir der Hort, da freudlos Nibelheim, und nichts für Schätze hier feil? ALBERICH Schätze zu schaffen und Schätze zu bergen, nützt mir Nibelheims Nacht. Doch mit dem Hort, in der Höhle gehäuft, denk ich dann Wunder zu wirken die ganze Welt gewinn ich mit ihm mir zu eigen! WOTAN Wie beginnst du, Gütiger, das? ALBERICH Die in linder Lüfte Weh n da oben ihr lebt, lacht und liebt mit goldner Faust euch Göttliche fang ich mir alle! Wie ich der Liebe abgesagt, alles, was lebt, soll ihr entsagen! Mit Golde gekirrt, nach Gold nur sollt ihr noch gieren! Auf wonnigen Höhn, in seligem Weben wiegt ihr euch; den Schwarzalben verachtet ihr ewigen Schwelger! Habt acht! Habt acht! Denn dient ihr Männer erst meiner Macht, eure schmucken Frau n, die mein Frei n verschmäht, sie zwingt zur Lust sich der Zwerg, lacht Liebe ihm nicht! wild lachend Hahahaha! Habt ihr s gehört? Habt acht vor dem nächtlichen Heer, entsteigt des Niblungen Hort aus stummer Tiefe zu Tag! WOTAN auffahrend Vergeh, frevelnder Gauch! ALBERICH Was sagt der? LOGE ist dazwischengetreten Sei doch bei Sinnen! zu Alberich Wen doch fasste nicht Wunder, erfährt er Alberichs Werk? Gelingt deiner herrlichen List, was mit dem Horte du heischest den Mächtigsten muss ich dich rühmen; denn Mond und Stern , und die strahlende Sonne, sie auch dürfen nicht anders, dienen müssen sie dir. Doch - wichtig acht ich vor allem, dass des Hortes Häufer, der Niblungen Heer, neidlos dir geneigt. Einen Reif rührtest du kühn; dem zagte zitternd dein Volk - doch, wenn im Schlaf ein Dieb dich beschlich , den Ring schlau dir entriss , - wie wahrtest du, Weiser, dich dann? ALBERICH Der Listigste dünkt sich Loge; andre denkt er immer sich dumm dass sein ich bedürfte zu Rat und Dienst, um harten Dank, das hörte der Dieb jetzt gern! Den hehlenden Helm ersann ich mir selbst; der sorglichste Schmied, Mime, musst ihn mir schmieden schnell mich zu wandeln, nach meinem Wunsch die Gestalt mir zu tauschen, taugt der Helm. Niemand sieht mich, wenn er mich sucht; doch überall bin ich, geborgen dem Blick. So ohne Sorge bin ich selbst sicher vor dir, du fromm sorgender Freund! LOGE Vieles sah ich, Seltsames fand ich, doch solches Wunder gewahrt ich nie. Dem Werk ohnegleichen kann ich nicht glauben; wäre das eine möglich, deine Macht währte dann ewig! ALBERICH Meinst du, ich lüg und prahle wie Loge? LOGE Bis ich s geprüft, bezweifl ich, Zwerg, dein Wort. ALBERICH Vor Klugheit bläht sich zum Platzen der Blöde! Nun plage dich Neid! Bestimm , in welcher Gestalt soll ich jach vor dir stehn? LOGE In welcher du willst; nur mach vor Staunen mich stumm. ALBERICH hat den Helm aufgesetzt "Riesen-Wurm winde sich ringelnd!" Sogleich verschwindet er eine ungeheure Riesenschlange windet sich statt seiner am Boden; sie bäumt sich und streckt den aufgesperrten Rachen nach Wotan und Loge hin. LOGE stellt sich von Furcht ergriffen Ohe! Ohe! Schreckliche Schlange, verschlinge mich nicht! Schone Logen das Leben! WOTAN Hahaha! Gut, Alberich! Gut, du Arger! Wie wuchs so rasch zum riesigen Wurme der Zwerg! Die Schlange verschwindet; statt ihrer erscheint sogleich Alberich wieder in seiner wirklichen Gestalt. ALBERICH Hehe! Ihr Klugen, glaubt ihr mir nun? LOGE Mein Zittern mag dir s bezeugen. Zur grossen Schlange schufst du dich schnell weil ich s gewahrt, willig glaub ich dem Wunder. Doch, wie du wuchsest, kannst du auch winzig und klein dich schaffen? Das Klügste schien mir das, Gefahren schlau zu entfliehn das aber dünkt mich zu schwer! ALBERICH Zu schwer dir, weil du zu dumm! Wie klein soll ich sein? LOGE Dass die feinste Klinze dich fasse, wo bang die Kröte sich birgt. ALBERICH Pah! Nichts leichter! Luge du her! Er setzt den Tarnhelm wieder auf. "Krumm und grau krieche Kröte!" Er verschwindet; die Götter gewahren im Gestein eine Kröte auf sich zukriechen. LOGE zu Wotan Dort, die Kröte, greife sie rasch! Wotan setzt seinen Fuss auf die Kröte, Loge fährt ihr nach dem Kopfe und hält den Tarnhelm in der Hand. Alberich wird plötzlich in seiner wirklichen Gestalt sichtbar, wie er sich unter Wotans Fusse windet. ALBERICH Ohe! Verflucht! Ich bin gefangen! LOGE Halt ihn fest, bis ich ihn band. Er hat ein Bastseil hervorgeholt und bindet Alberich damit Hände und Beine; den Geknebelten, der sich wütend zu wehren sucht, fassen dann beide und schleppen ihn mit sich nach der Kluft, aus der sie herauskamen. LOGE Nun schnell hinauf dort ist er unser! Sie verschwinden, aufwärts steigend. VIERTE SZENE Alberich, Wotan, Loge, die übrigen Götter und Göttinnen, Erda, die drei Rheintöchter Die Szene verwandelt sich, nur in umgekehrter Weise, wie zuvor; die Verwandlung führt wieder an den Schmieden vorüber. Fortdauernde Verwandlung nach oben. Schliesslich erscheint wieder die freie Gegend auf Bergeshöhen wie in der zweiten Szene; nur ist sie jetzt noch in fahle Nebel verhüllt, wie vor der zweiten Verwandlung nach Freias Abführung. Wotan und Loge, den gebundenen Alberich mit sich führend, steigen aus der Kluft herauf. LOGE Da, Vetter, sitze du fest! Luge Liebster, dort liegt die Welt, die du Lungrer gewinnen dir willst welch Stellchen, sag , bestimmst du drin mir zu Stall? er schlägt ihm tanzend Schnippchen ALBERICH Schändlicher Schächer! Du Schalk! Du Schelm! Löse den Bast, binde mich los, den Frevel sonst büssest du Frecher! WOTAN Gefangen bist du, fest mir gefesselt, wie du die Welt, was lebt und webt, in deiner Gewalt schon wähntest, in Banden liegst du vor mir, du Banger kannst es nicht leugnen! Zu ledigen dich, bedarf s nun der Lösung. ALBERICH O ich Tropf, ich träumender Tor! Wie dumm traut ich dem diebischen Trug! Furchtbare Rache räche den Fehl! LOGE Soll Rache dir frommen, vor allem rate dich frei dem gebundnen Manne büsst kein Freier den Frevel. Drum, sinnst du auf Rache, rasch ohne Säumen sorg um die Lösung zunächst! er zeigt ihm, mit den Fingern schnalzend, die Art der Lösung an ALBERICH barsch So heischt, was ihr begehrt! WOTAN Den Hort und dein helles Gold. ALBERICH Gieriges Gaunergezücht! für sich Doch behalt ich mir nur den Ring, des Hortes entrat ich dann leicht; denn von neuem gewonnen und wonnig genährt ist er bald durch des Ringes Gebot eine Witzigung wär s, die weise mich macht; zu teuer nicht zahl ich die Zucht, lass für die Lehre ich den Tand. WOTAN Erlegst du den Hort? ALBERICH Löst mir die Hand, so ruf ich ihn her. Loge löst ihm die Schlinge an der rechten Hand. Alberich berührt den Ring mit den Lippen und murmelt heimlich einen Befehl. Wohlan, die Nibelungen rief ich mir nah . Ihrem Herrn gehorchend, hör ich den Hort aus der Tiefe sie führen zu Tag nun löst mich vom lästigen Band! WOTAN Nicht eh r, bis alles gezahlt. Die Nibelungen steigen aus der Kluft herauf, mit den Geschmeiden des Hortes beladen. Während des Folgenden schichten sie den Hort auf. ALBERICH O schändliche Schmach! Dass die scheuen Knechte geknebelt selbst mich ersch aun! zu den Nibelungen Dorthin geführt, wie ich s befehlt ! All zu Hauf schichtet den Hort! Helf ich euch Lahmen? Hieher nicht gelugt! Rasch da, rasch! Dann rührt euch von hinnen, dass ihr mir schafft! Fort in die Schachten! Weh euch, find ich euch faul! Auf den Fersen folg ich euch nach! er küsst seinen Ring und streckt ihn gebieterisch aus. Wie von einem Schlage getroffen, drängen sich die Nibelungen scheu und ängstlich der Kluft zu, in die sie schnell hinabschlüpfen. Gezahlt hab ich; nun lasst mich zieh n und das Helmgeschmeid , das Loge dort hält, das gebt mir nun gütlich zurück! LOGE den Tarnhelm zum Horte werfend Zur Busse gehört auch die Beute. ALBERICH Verfluchter Dieb! leise Doch nur Geduld! Der den alten mir schuf, schafft einen andern noch halt ich die Macht, der Mime gehorcht. Schlimm zwar ist s, dem schlauen Feind zu lassen die listige Wehr! Nun denn! Alberich liess euch alles jetzt löst, ihr Bösen, das Band. LOGE zu Wotan Bist du befriedigt? Lass ich ihn frei? WOTAN Ein goldner Ring ragt dir am Finger; hörst du, Alp? Der, acht ich, gehört mit zum Hort. ALBERICH entsetzt Der Ring? WOTAN Zu deiner Lösung musst du ihn lassen. ALBERICH bebend Das Leben, doch nicht den Ring! WOTAN heftiger Den Reif verlang ich, mit dem Leben mach , was du willst! ALBERICH Lös ich mir Leib und Leben, den Ring auch muss ich mir lösen; Hand und Haupt, Aug und Ohr sind nicht mehr mein Eigen, als hier dieser rote Ring! WOTAN Dein Eigen nennst du den Ring? Rasest du, schamloser Albe? Nüchtern sag , wem entnahmst du das Gold, daraus du den schimmernden schufst? War s dein Eigen, was du Arger der Wassertiefe entwandt? Bei des Rheines Töchtern hole dir Rat, ob ihr Gold sie zu eigen dir gaben, das du zum Ring dir geraubt! ALBERICH Schmähliche Tücke! Schändlicher Trug! Wirfst du Schächer die Schuld mir vor, die dir so wonnig erwünscht? Wie gern raubtest du selbst dem Rheine das Gold, war nur so leicht die Kunst, es zu schmieden, erlangt? Wie glückt es nun dir Gleissner zum Heil, dass der Niblung, ich, aus schmählicher Not, in des Zornes Zwange, den schrecklichen Zauber gewann, dess Werk nun lustig dir lacht? Des Unseligen, Angstversehrten fluchfertige, furchtbare Tat, zu fürstlichem Tand soll sie fröhlich dir taugen, zur Freude dir frommen mein Fluch? Hüte dich, herrischer Gott! Frevelte ich, so frevelt ich frei an mir doch an allem, was war, ist und wird, frevelst, Ewiger, du, entreissest du frech mir den Ring! WOTAN Her der Ring! Kein Recht an ihm schwörst du schwatzend dir zu. er ergreift Alberich und entzieht seinem Finger mit heftiger Gewalt den Ring. ALBERICH grässlich aufschreiend Ha! Zertrümmert! Zerknickt! Der Traurigen traurigster Knecht! WOTAN den Ring betrachtend Nun halt ich, was mich erhebt, der Mächtigen mächtigsten Herrn! er steckt den Ring an LOGE Ist er gelöst? WOTAN Bind ihn los! LOGE löst Alberich vollends die Bande Schlüpfe denn heim! Keine Schlinge hält dich frei fahre dahin! ALBERICH sich vom Boden erhebend Bin ich nun frei? mit wütendem Lachen Wirklich frei? So grüss euch denn meiner Freiheit erster Gruss! - Wie durch Fluch er mir geriet, verflucht sei dieser Ring! Gab sein Gold mir Macht ohne Mass, nun zeug sein Zauber Tod dem, der ihn trägt! Kein Froher soll seiner sich freun, keinem Glücklichen lache sein lichter Glanz! Wer ihn besitzt, den sehre die Sorge, und wer ihn nicht hat, den nage der Neid! Jeder giere nach seinem Gut, doch keiner geniesse mit Nutzen sein! Ohne Wucher hüt ihn sein Herr; doch den Würger zieh er ihm zu! Dem Tode verfallen, fessle den Feigen die Furcht solang er lebt, sterb er lechzend dahin, des Ringes Herr als des Ringes Knecht bis in meiner Hand den geraubten wieder ich halte! - So segnet in höchster Not der Nibelung seinen Ring! Behalt ihn nun, lachend hüte ihn wohl grimmig meinem Fluch fliehest du nicht! Er verschwindet schnell in der Kluft. Der dichte Nebelduft des Vordergrundes klärt sich allmählich auf. LOGE Lauschtest du seinem Liebesgruss? WOTAN in den Anblick des Ringes an seiner Hand versunken Gönn ihm die geifernde Lust! es wird immer heller LOGE nach rechts in die Szene blickend Fasolt und Fafner nahen von fern Freia führen sie her. Aus dem sich immer mehr zerteilenden Nebel erscheinen Donner, Froh und Fricka und eilen dem Vordergrunde zu. FROH Sie kehren zurück! DONNER Willkommen, Bruder! FRICKA besorgt zu Wotan Bringst du gute Kunde? LOGE auf den Hort deutend Mit List und Gewalt gelang das Werk dort liegt, was Freia löst. DONNER Aus der Riesen Haft naht dort die Holde. FROH Wie liebliche Luft wieder uns weht, wonnig Gefühl die Sinne erfüllt! Traurig ging es uns allen, getrennt für immer von ihr, die leidlos ewiger Jugend jubelnde Lust uns verleiht. Der Vordergrund ist wieder hell geworden; das Aussehen der Götter gewinnt wieder die erste Frische über dem Hintergrunde haftet jedoch noch der Nebelschleier, so dass die Burg unsichtbar bleibt. Fasolt und Fafner treten auf, Freia zwischen sich führend. FRICKA eilt freudig auf die Schwester zu, um sie zu umarmen Lieblichste Schwester, süsseste Lust! Bist du mir wieder gewonnen? FASOLT ihr wehrend Halt! Nicht sie berührt! Noch gehört sie uns. Auf Riesenheims ragender Mark rasteten wir; mit treuem Mut des Vertrages Pfand pflegten wir. So sehr mich s reut, zurück doch bring ich s, erlegt uns Brüdern die Lösung ihr. WOTAN Bereit liegt die Lösung des Goldes Mass sei nun gütlich gemessen. FASOLT Das Weib zu missen, wisse, gemutet mich weh soll aus dem Sinn sie mir schwinden des Geschmeides Hort häufet denn so, dass meinem Blick die Blühende ganz er verdeck ! WOTAN So stellt das Mass nach Freias Gestalt! Freia wird von den beiden Riesen in die Mitte gestellt. Darauf stossen sie ihre Pfähle zu Freias beiden Seiten so in den Boden, dass sie gleiche Höhe und Breite mit ihrer Gestalt messen. FAFNER Gepflanzt sind die Pfähle nach Pfandes Mass; Gehäuft nun füll es der Hort! WOTAN Eilt mit dem Werk widerlich ist mir s! LOGE Hilf mir, Froh! FROH Freias Schmach eil ich zu enden. Loge und Froh häufen hastig zwischen den Pfählen die Geschmeide FAFNER Nicht so leicht und locker gefügt! er drückt mit roher Kraft die Geschmeide dicht zusammen Fest und dicht füll er das Mass. er beugt sich, um nach Lücken zu spähen Hier lug ich noch durch verstopft mir die Lücken! LOGE Zurück, du Grober! FAFNER Hierher! LOGE Greif mir nichts an! FAFNER Hierher! Die Klinze verklemmt! WOTAN unmutig sich abwendend Tief in der Brust brennt mir die Schmach! FRICKA den Blick auf Freia geheftet Sieh, wie in Scham schmählich die Edle steht um Erlösung fleht stumm der leidende Blick. Böser Mann! Der Minnigen botest du das! FAFNER Noch mehr! Noch mehr hierher! DONNER Kaum halt ich mich schäumende Wut weckt mir der schamlose Wicht! Hierher, du Hund! Willst du messen, so miss dich selber mit mir! FAFNER Ruhig, Donner! Rolle, wo s taugt hier nützt dein Rasseln dir nichts! DONNER holt aus Nicht dich Schmähl chen zu zerschmettern? WOTAN Friede doch! Schon dünkt mich Freia verdeckt. LOGE Der Hort ging auf. FAFNER misst den Hort genau mit dem Blick und späht nach Lücken Noch schimmert mir Holdas Haar dort das Gewirk wirf auf den Hort! LOGE Wie? Auch den Helm? FAFNER Hurtig, her mit ihm! WOTAN Lass ihn denn fahren! LOGE wirft den Tarnhelm auf den Hort So sind wir denn fertig! Seid ihr zufrieden? FASOLT Freia, die Schöne, schau ich nicht mehr so ist sie gelöst? Muss ich sie lassen? er tritt nahe hinzu und späht durch den Hort Weh! Noch blitzt ihr Blick zu mir her; des Auges Stern strahlt mich noch an durch eine Spalte muss ich s erspäh n. ausser sich Seh ich dies wonnige Auge, von dem Weibe lass ich nicht ab! FAFNER He! Euch rat ich, verstopft mir die Ritze! LOGE Nimmersatte! Seht ihr denn nicht, ganz schwand uns der Hort? FAFNER Mitnichten, Freund! An Wotans Finger glänzt von Gold noch ein Ring den gebt, die Ritze zu füllen! WOTAN Wie! Diesen Ring? LOGE Lasst euch raten! Den Rheintöchtern gehört dies Gold; ihnen gibt Wotan es wieder. WOTAN Was schwatztest du da? Was schwer ich mir erbeutet, ohne Bangen wahr ich s für mich! LOGE Schlimm dann steht s um mein Versprechen, das ich den Klagenden gab! WOTAN Dein Versprechen bindet mich nicht; als Beute bleibt mir der Reif. FAFNER Doch hier zur Lösung musst du ihn legen. WOTAN Fordert frech, was ihr wollt, alles gewähr ich; um alle Welt, doch nicht fahren lass ich den Ring! FASOLT zieht wütend Freia hinter dem Horte hervor Aus denn ist s, beim Alten bleibt s; nun folgt uns Freia für immer! FREIA Hilfe! Hilfe! FRICKA Harter Gott, gib ihnen nach! FROH Spare das Gold nicht! DONNER Spende den Ring doch! Fafner hält den fortdrängenden Fasolt noch auf; alle stehen bestürzt WOTAN Lasst mich in Ruh ! Den Reif geb ich nicht! Wotan wendet sich zürnend zur Seite. Die Bühne hat sich von neuem verfinstert; aus der Felskluft zur Seite bricht ein bläulicher Schein hervor in ihm wird plötzlich Erda sichtbar, die bis zu halber Leibeshöhe aus der Tiefe aufsteigt; sie ist von edler Gestalt, weithin von schwarzem Haar umwallt. ERDA die Hand mahnend gegen Wotan ausstreckend Weiche, Wotan! Weiche! Flieh des Ringes Fluch! Rettungslos dunklem Verderben weiht dich sein Gewinn. WOTAN Wer bist du, mahnendes Weib? ERDA Wie alles war - weiss ich; wie alles wird, wie alles sein wird, seh ich auch, - der ew gen Welt Ur-Wala, Erda, mahnt deinen Mut. Drei der Töchter, ur-erschaff ne, gebar mein Schoss; was ich sehe, sagen dir nächtlich die Nornen. Doch höchste Gefahr führt mich heut selbst zu dir her. Höre! Höre! Höre! Alles was ist, endet. Ein düst rer Tag dämmert den Göttern dir rat ich, meide den Ring! sie versinkt langsam bis an die Brust, während der bläuliche Schein zu dunkeln beginnt WOTAN Geheimnis-hehr hallt mir dein Wort weile, dass mehr ich wisse! ERDA im Versinken Ich warnte dich; du weisst genug sinn in Sorg und Furcht! sie verschwindet gänzlich WOTAN Soll ich sorgen und fürchten, dich muss ich fassen, alles erfahren! er will der Verschwindenden in die Kluft nach, um sie zu halten. Froh und Fricka werfen sich ihm entgegen und halten ihn zurück FRICKA Was willst du, Wütender? FROH Halt ein, Wotan! Scheue die Edle, achte ihr Wort! Wotan starrt sinnend vor sich hin DONNER sich entschlossen zu den Riesen wendend Hört, ihr Riesen! Zurück, und harret das Gold wird euch gegeben. FREIA Darf ich es hoffen? Dünkt euch Holda wirklich der Lösung wert? Alle blicken gespannt auf Wotan; dieser nach tiefem Sinnen zu sich kommend, erfasst seinen Speer und schwenkt ihn wie zum Zeichen eines mutigen Entschlusses WOTAN Zu mir, Freia! Du bist befreit. Wieder gekauft kehr uns die Jugend zurück! Ihr Riesen, nehmt euren Ring! er wirft den Ring auf den Hort Die Riesen lassen Freia los; sie eilt freudig auf die Götter zu, die sie abwechselnd längere Zeit in höchster Freude liebkosen. Fafner breitet sogleich einen ungeheuren Sack aus und macht sich über den Hort her, um ihn da hineinzuschichten. FASOLT dem Bruder sich entgegenwerfend Halt, du Gieriger! Gönne mir auch was! Redliche Teilung taugt uns beiden. FAFNER Mehr an der Maid als am Gold lag dir verliebtem Geck mit Müh zum Tausch vermocht ich dich Toren; Ohne zu teilen, hättest du Freia gefreit teil ich den Hort, billig behalt ich die grösste Hälfte für mich. FASOLT Schändlicher du! Mir diesen Schimpf? zu den Göttern Euch ruf ich zu Richtern teilet nach Recht uns redlich den Hort! Wotan wendet sich verächtlich ab LOGE Den Hort lass ihn raffen; halte du nur auf den Ring! FASOLT stürzt sich auf Fafner, der immerzu eingesackt hat Zurück, du Frecher! Mein ist der Ring; mir blieb er für Freias Blick! Er greift hastig nach dem Reif. Sie ringen. FAFNER Fort mit der Faust! Der Ring ist mein! Fasolt entreisst Fafner den Ring FASOLT Ich halt ihn, mir gehört er! FAFNER mit einem Pfahle nach Fasolt ausholend Halt ihn fest, dass er nicht fall ! Er streckt Fasolt mit einem Streiche zu Boden, dem Sterbenden entreisst er dann hastig den Ring FAFNER Nun blinzle nach Freias Blick! An den Reif rührst du nicht mehr! Er steckt den Ring in den Sack und rafft dann gemächlich den Hort vollends ein. Alle Götter stehen entsetzt. Langes, feierliches Schweigen WOTAN Furchtbar nun erfind ich des Fluches Kraft! LOGE Was gleicht, Wotan, wohl deinem Glücke? Viel erwarb dir des Ringes Gewinn; dass er nun dir genommen, nützt dir noch mehr deine Feinde - sieh - fällen sich selbst um das Gold, das du vergabst. WOTAN tief erschüttert Wie doch Bangen mich bindet! Sorg und Furcht fesseln den Sinn wie sie zu enden, lehre mich Erda zu ihr muss ich hinab! FRICKA schmeichelnd sich an ihn schmiegend Wo weilst du, Wotan? Winkt dir nicht hold die hehre Burg, die des Gebieters gastlich bergend nun harrt? WOTAN düster Mit bösem Zoll zahlt ich den Bau. DONNER auf den Hintergrund deutend, der noch in Nebel gehüllt ist Schwüles Gedünst schwebt in der Luft; lästig ist mir der trübe Druck! Das bleiche Gewölk samml ich zu blitzendem Wetter, das fegt den Himmel mir hell. er besteigt einen hohen Felsstein am Talabhange und schwingt dort seinen Hammer; Nebel ziehen sich um ihn zusammen He da! He da! He do! Zu mir, du Gedüft! Ihr Dünste, zu mir! Donner, der Herr, ruft euch zu Heer! er schwingt den Hammer Auf des Hammers Schwung schwebet herbei! Dunstig Gedämpf! Schwebend Gedüft! Donner, der Herr, ruft euch zu Heer! He da! He da! He do! er verschwindet völlig in einer immer finsterer sich ballenden Gewitterwolke. Man hört Donners Hammerschlag schwer auf den Felsstein fallen ein starker Blitz entfährt der Wolke; ein heftiger Donnerschlag folgt. Froh ist mit dem Gewölk verschwunden. DONNER unsichtbar Bruder, hieher! Weise der Brücke den Weg! Plötzlich verzieht sich die Wolke; Donner und Froh werden sichtbar von ihren Füssen aus zieht sich, mit blendendem Leuchten, eine Regenbogenbrücke über das Tal hinüber bis zur Burg, die jetzt, von der Abendsonne beschienen, im hellsten Glanze erstrahlt. Fafner, der neben der Leiche seines Bruders endlich den ganzen Hort eingerafft, hat, den ungeheuren Sack auf dem Rücken, während Donners Gewitterzauber die Bühne verlassen. FROH der der Brücke mit der ausgestreckten Hand den Weg über das Tal angewiesen, zu den Göttern Zur Burg führt die Brücke, leicht, doch fest eurem Fuss beschreitet kühn ihren schrecklosen Pfad! Wotan und die anderen Götter sind sprachlos in den prächtigen Anblick verloren. WOTAN Abendlich strahlt der Sonne Auge; in prächtiger Glut prangt glänzend die Burg. In des Morgens Scheine mutig erschimmernd, lag sie herrenlos, hehr verlockend vor mir. Von Morgen bis Abend, in Müh und Angst, nicht wonnig ward sie gewonnen! Es naht die Nacht vor ihrem Neid biete sie Bergung nun. Wie von einem grossen Gedanken ergriffen, sehr entschlossen So grüss ich die Burg, sicher vor Bang und Grau n! er wendet sich feierlich zu Fricka Folge mir, Frau in Walhall wohne mit mir! FRICKA Was deutet der Name? Nie, dünkt mich, hört ich ihn nennen. WOTAN Was, mächtig der Furcht, mein Mut mir erfand, wenn siegend es lebt, leg es den Sinn dir dar! er fasst Fricka an der Hand und schreitet mit ihr langsam der Brücke zu; Froh, Freia und Donner folgen LOGE im Vordergrunde verharrend und den Göttern nachblickend Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark in Bestehen sich wähnen. Fast schäm ich mich, mit ihnen zu schaffen; zur leckenden Lohe mich wieder zu wandeln, spür ich lockende Lust sie aufzuzehren, die einst mich gezähmt, statt mit den Blinden blöd zu vergehn, und wären es göttlichste Götter! Nicht dumm dünkte mich das! Bedenken will ich s wer weiss, was ich tu ! Er geht, um sich den Göttern in nachlässiger Haltung anzuschliessen. Aus der Tiefe hört man den Gesang der Rheintöchter heraufschallen. DIE DREI RHEINTÖCHTER in der Tiefe des Tales, unsichtbar Rheingold! Rheingold! Reines Gold! Wie lauter und hell leuchtest hold du uns! Um dich, du klares, wir nun klagen gebt uns das Gold! O gebt uns das reine zurück! WOTAN im Begriff, den Fuss auf die Brücke zu setzen, hält an und wendet sich um Welch Klagen klingt zu mir her? LOGE späht in das Tal hinab Des Rheines Kinder beklagen des Goldes Raub! WOTAN Verwünschte Nicker! zu Loge Wehre ihrem Geneck! LOGE in das Tal hinabrufend Ihr da im Wasser, was weint ihr herauf? Hört, was Wotan euch wünscht! Glänzt nicht mehr euch Mädchen das Gold, in der Götter neuem Glanze sonnt euch selig fortan! Die Götter lachen und beschreiten dann die Brücke. DIE DREI RHEINTÖCHTER aus der Tiefe Rheingold! Rheingold! Reines Gold! O leuchtete noch in der Tiefe dein laut rer Tand! Traulich und treu ist s nur in der Tiefe falsch und feig ist, was dort oben sich freut! Während die Götter auf der Brücke der Burg zuschreiten, fällt der Vorhang. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Das Rheingold
https://w.atwiki.jp/matchmove/pages/67.html
Pre-Solve Tracker Checking 解析前のトラッカーチェック 訳者注)グラフのポイントはVelocity Spikes(速度スパイク)を見つけることにあるようです。 トラッカーが途中で間違ったものを追ってしまった場合、一瞬にして別の場所へ移動します。トラッカーの移動速度が一瞬上がるわけです。これを見つけだすことで不正なトラッカーを見つけだすことができます。 (以下本文) 手動トラッキングをしているとき、十分なトラッカーがショットを通して配置できていることを確認するために、ショットを解析し始める前に定期的にトラッカーをチェックしなければなりません。 ショットを解析し始める前、自動トラッキングの後にも、トラッカーをチェックすることができます。 (単純なショットの場合、自動トラッカーでトラッキングから解析までを直接行うことができます。) このセクションは、解析する前にトラッカーを検査する方法を記載します。 SynthEyesGraph Editorを紹介します。 解析した後に、clean-up toolを含む、他のテクニックとツールを利用できます。 Tip:以下のツール・ティプスの内、自動トラッカーは灰色、 手動トラッカーは金色の背景が表示されます。 Checking the Tracker Trails トラッカー・テイルをチェックする 以下の手順は、問題あるトラッカーと状態(例えば、あまりに役に立つトラッカーが少ないフレームなど)を直ぐにチェックする方法です。 1. カメラ・ビューへ移動してください 2.メインまたは右クリック・メニューで、View/Show Imageをオフにしてください。 3.ショットのタイム・バー上で、クリック ドラッグで左右にマウスを動かし(スクラブし)、以下を探してください ・多くのトラッカーがないイメージの領域 ・全イメージが多くのトラッカーを持っていないショットの部分 ・他と違った方向に動いているトラッカー 4. メインまたは右クリック・メニューでView/Show tracker trailsをオンにしてください。 5. ショットのタイム・バー上でスクラブし、以下を探してください ・トラックの始まりか最後のおかしいフック(特に画像の端で現れます) ・テイルが不連続にジグザグしているもの。 イメージなしの方がモーション・パスを分析しやすいはずです。おそらく、イメージ自体によって惑わされないからです。 このプロセスは、問題の多いショット(低いパースペクティブによるショット、三脚で突然撮られたショット、若干のドリーまたは揺れている三脚ショット、中央のどこかに少しズームがあるショット)の性質を決定するのに有効です。 Checking Tracker Lifetimes Graph Editorのトラックビューでショットを通してフレーム毎にどのくらい多くのトラッカーが有効か概要をみることができます。 graph editorはツールバーのボタンを使用してフローティングウインドウにすることができます。また、それは、それ自体によるビューポートとして、または、他のビューポート構成の一部とにすることができます。 グラフ・エディタを開けたあと、以前に再生していたならば、それがトラック・ビューであることを確認してください。 ショットが手動トラッキングであるならば、アルファベットソートからタイムソートにしてください。 ウインドウの大きさを変更したならば、横スケーリングもリセットしてください。 次にパネルの右下ののボタンをクリックします。選択すると、トラッカーカウントバックグラウンドが見えている状態で、キーが消え、グラフが圧縮されます。グラフエディタはこのようにみえるはずです。 各バーは一つのトラッカーに対応しています。 Tracker4は選択されていて、強調されています。 色分けされたバックグラウンドは、トラッカーの数が、左で問題が多く、中央はOKで、右で安全を示します。 あなたは好きに、セーフレベルを構成できます。 このレベル(デフォルト12)を超えると、バックグラウンドは白くなるでしょう(グレーを暗いUI設定にしてください)。 しかし、セーフレベルを下回ると、バックグラウンドは Ok の、緑色の明るい色合いになるでしょう。 トラッカーの数はOKですが、希望するセーフレベルに達するほど高いわけではありません。 この圧縮された画面はトラッカーがショットの間中どう分配されているかにおける素晴らしいクイック・ルックを与えます。 色分けは三脚台モードショットと保持領域があるショットにより異なります。 ウェイトが0のトラッカーは数えません。 Hint When the graph editor is in graph mode, you can look at a direct graph of the number of valid trackers on each frame by turning on the #Normal channel of the Active Trackers node. If there are unavoidably too few trackers on some frames, you can use the Skip Frames track on theFeature Control Panel to proceed. The graph editor is divided into three main areas a hierarchy area at top left, a canvas area at top right, and a tool area at the bottom. You can change the width of the hierarchy area by sliding the gutter on its right. You can partially or completely close the tool area with the toolbox at left. A minimal view is particularly handy when the graph editor is embedded in a viewport layout. In the hierarchy area. you can select trackers by clicking their line. You can control-click to toggle selections, or shift-drag to select a range. The scrollbar at left scrolls the hierarchy area. You can also select trackers in the canvas area in squish mode, using the same mouse operations as in the hierarchy area. The icons next to the tracker name provide quick control over the tracker visibility, color, lock status, and enable. Warning you can not change the enable, or much else, of a tracker while it is locked! The small green swatch shows the display color of a tracker or mesh. Double-clicking brings up the color selection dialog so you can change the display color. You can shift-click a color, and add all trackers of that color to the current selection, control-click the swatch of an unselected tracker to select only trackers of that color, or control-click the swatch on a selected tracker to unselect the trackers of that color. Jumping ahead, the graph editor hierarchy also shows any coordinate-system lock settings for each tracker x, y, and z for the respective axis constraints; l (lower-case L) when there is a linked tracker on the same object; i for a linked tracker on a different object (an indirect link); d for a distance constraint; 0 for a zero-weighted tracker; p for a pegged tracker; F for a tracker you specified to be far; f for a tracker not requested to be far, but solved as far for cause. Introduction to Tracker Graphs The graph editor helps you find bad trackers and identify the bad portions of their track. The graph editor has a very extensive feature set that we will begin to overview; for full details see thegraph editor reference. We won’t get to the process of how to find the worst ones until the end of the section, when you understand the viewport. To begin, open the graph editor and select the graphs mode. Selecting a tracker, or exposing its contents, causes its graphs to appear. In this example, a tracker suddenly started jumping along fence posts, from pole to pole on three consecutive frames. The red curve is the horizontal U velocity, the green is the vertical V velocity, and the purple curve is the tracker figure-of-merit (for supervised trackers). You can see the channels listed under Tracker15 at left. The green circles show which channels are shown; zoom, pan, and color controls are adjacent. Double-clicking will turn on or off all the related channels. There are a variety of different curves available, not only for the trackers but for other node types within SynthEyes. The graph editor is amult-curveeditor—any number of completely different kinds of curves can be displayed simultaneously. There is no single set of coordinate values in the vertical direction because the zoom and pan can be different for each kind of channel. To determine the numeric value at any particular point on a curve, put the mouse over it and the tooltip will pop up with the set of values. The graph editor displays curves for each node that is exposed (its channels are displayed; Enable, U. Vel, V. Vel, etc above). The graph editor also displays curves for all selected nodes (trackers, cameras, or moving objects) as long as theDraw Curves for Selected Nodesbutton is turned on. This gives you quite a bit of quick control over what is drawn, and enables you to compare a single tracker or camera s curves to any other tracker as you run through them all, for example. You zoom a channel by dragging the small zoom icon. The zoom setting is shared between all channels with the same type. For example, the U and V velocity channels are the same type, as are the X, Y, and Z position channels of the camera. But the U velocity and U position are different types. If you click on the small Zoom icon, the other zoom icons of the same type will flash. The zoom setting is also shared between nodes of the same type zooming or panning on one tracker affects the other trackers too. All related channels will zoom also, so that the channels remain comparable to one another. This saves time and helps prevents some incorrect thought patterns. The pan setting is also shared between nodes, but not between channels the U velocity and V velocity can be separated out. When you pan, you’ll see a horizontal line that is the “zero level” of the channel. It will snap slightly to horizontal grid lines, making it easier to make several different curves line up to the same location. You can later check on the zero level by tapping the zoom or pan icons. There are two kinds of auto-zooms, activated by double-clicking the zoom or pan icons. The zoom double-click auto-zooms, but makes all channel of the same type have the same zero level. The pan double-click auto-zooms, but pans the channels individually. As a result, the zoom double-click keeps the data more organized and easier to follow, but the pan double-click allows for a higher zoom factor, because the zero levels can be different. For example, consider zooming an X position that runs 0 to 1, and a Y position that runs 10 to 12. If we pan double-click, the X curve will run full-screen from 0 to 2, and Y will run full-screen from 10 to 12. Note that X is not 0 to 1, because it must have the same zoom factor as Y. X will only occupy the bottom half of the screen. If we zoom double-click, X will run from 0 to 12 full screen, and Y will run from 0 to 12 full screen. The range and zero locations of both curves will be the same, and we’ll be better-able to see the relationship between the two curves. But if we want to see details, the pan-double-click is a better choice. There is no option to have X run 0 to 1 and Y run 10 to 12, by design. Both zoom and pan settings can be reset by right-clicking on the respective icons. Interpreting Figure of Merit In this example, two trackers have been supervised-tracked with a Key Every setting of 20 frames (but starting at different frames). The tracker Figure of Merit (FOM) curve measures the amount of difference between the tracker s reference pattern and what is found in the image. You see it drop down to zero each time there is a key, because then the reference and image are the same. One tracker has a small FOM value that stays mostly constant. The other tracker has a much larger FOM, and in part of the shot it is much larger. In a supervised shot, the reason for that should be investigated. You can use this curve to help decide how often to place a key automatically. The 20 frame value shown above is plenty for those features. If you see the following, you should reduce the spacing between keys. You’ll also be able to see the effect of theKey Smoothsetting the key smoothing will flatten out a steadily increasing curve into a gently rounded hump, which will reduce spikes in the final camera path. Velocity Spikes Here s an example of a velocity curve from the graph editor At frame 217, the tracker jumped about 3 pixels right, to a very similar feature. At frame 218, it jumped back, resulting in the distinctive sawtooth pattern the U velocity curve exhibits. If left as-is, this spike will result in a small glitch in the camera path on frame 217. You can repair it using theTracker control panel in the main user interface by going to frame 217. Jiggle back and forth a few frames with the S and D keys to see what s happening, then unlock the tracker and drop down a new key or two. Step around to re-track the surrounding frames with the new keys (or rewind and play through the entire sequence, which is most reliable). DeGlitch Mode You can also repair the glitch by switching to the Deglitch mode of the graph editor, then clicking on the first (positive) peak of the U velocity at frame 217. SynthEyes will compute a new tracker location that is the average of the prior and following locations. For most shots, this will eliminate the spike. If you see a velocity spike in one direction only, it will be more difficult to correct it means that the tracker has jumped to a nearby feature, and not come back. You will have to put it back in its correct location and then play (track) through the rest of the shot. The deglitch tool can also chop off the first or last frame of a tracker, which can be affected when an object moves in front, or a feature is moving offscreen. Even if the last two or three frames are bad, you can click a few times and quickly chop them off. Finding Spikes Before Solving Learn to recognize these velocity spikes directly. There are double spikes when a tracker jumps off course and returns, single spikes when it jumps off course to a similar feature and stays there, large sawtooth areas where it is chattering between near-identical features (or needs a new position key for reference), or big takeoff ramps where it gets lost and heads off into featureless territory. To help find these issues, the graph editor features the Isolate mode. Left-click it to turn it on, then right-click it to select all the trackers (it does not have to be on for right-clicking to work). With all the trackers selected, you will usually see a common pattern for most of the trackers, plus a few spots where things stick out. If you click the mouse over the spikes that stick out, that tracker will be selected for further investigation. You can push the left button and keep it down and move around investigating different curves, before releasing it to select a particular one. It can be quicker to delete extra automatic trackers, rather than repairing them. After repairing each tracker, you can right-click the isolate button again, and look for more. With two monitors, you can put the graph editor on one, and the camera view on another. With only one monitor, it may be easiest to operate the graph editor from the Camera Graphs viewport configuration. Once you are done, do arefine-mode solving cycle. Hint You can stay in Deglitch mode, and temporarily isolate by holding down the control key. This gives a quick workflow for finding and repairing glitches.
https://w.atwiki.jp/oper/pages/198.html
序幕 (ヴァルキューレの岩山の上。第2夜「ジークフリート」の最後のシーンと同じ舞台設定である。舞台後方は、下から燃える炎の反射に照らし出されている。3人のノルンは、背の高い女性のように見えるが、その姿は、襞の多い、丈長の、黒い、ヴェールのような衣裳に包まれている。第1の(最年長の)ノルンは、舞台右手前方の枝ぶりの良いモミの木の下に寝そべり、第2の(年下の)ノルンは、ブリュンヒルデの寝室の前に置いてある岩のベンチにもたれて横たわっている。第3の(最年少の)ノルンは、舞台中央後方にあって岩山のへりとなっている岩に、腰を掛けている。しばらく、陰鬱な沈黙が続く) <第1のノルン> (身動きせずに) あそこで、何が光っているの? <第2のノルン> もう朝が来たのかしら? <第3のノルン> ローゲの手下が、この岩を囲んで燃えているのよ。 まだ夜だわ。 綱を紡いで、歌いましょうよ。 <第2のノルン> (第1のノルンに) では、紡ぎながら、歌いましょう。 お姉さんは、どこに、この綱を掛けるつもり? <第1のノルン> (体を起こし、金色の綱を体から解きほぐすと、その先端をモミの木の枝に結びつける) 吉と出るか、凶と出るか分からないけれど、 綱を巻き付けて、歌いましょう。 ああ・・・昔は「世界樹」に巻き付けていたのに。 その木の幹からは、力強く、雄々しく、 神聖な枝々が緑に茂っていたものだった。 涼しい木陰に泉がさざめき、 その水の音は、知恵をささやいていた・・・。 だから、私は、神聖な想いを歌ったものよ。 ある時、大胆な神が 泉の水を飲みにやって来て、 片方の目を、 永遠の代価として差し出した。 ヴォータンが代価を払って得たのは、 この世界樹から、一つの枝を伐り出すこと・・・ 強き神にふさわしい槍の柄を作るため、 幹から枝を伐り取ったの。 でも、長い歳月(としつき)のうちに、 その傷が、森を壊してしまった。 葉は落ち、 樹は枯れ果てて、 悲しいかな、泉の水も涸れ果てた・・・ いまや、私の歌は、暗い想いばかり。 それなのに・・・もはや世界樹には 綱を掛けられない。 私は、このモミの木に 掛けることしかできない・・・ さあ、妹よ、歌って・・・綱をあなたに投げるから。 知ってる?それからどうなるか? <第2のノルン> (投げられた綱を、寝室の入口の脇にある岩の出っ張った部分に巻き付ける) 信義を守るべしとの契約の言葉を、 ヴォータンは、その槍の柄に刻み込み、 その槍を持って、世界を支配していたのよ。 ところが、ある大胆な勇者が 戦でその槍を打ち砕き、 聖なる契約を保持する槍は、 粉々になってしまった。 そこで、ヴォータンはヴァルハラの勇士達に命じ、 世界樹を幹ごと切り倒し、 枯れた枝ともども薪にさせたわ。 樹は倒れた・・・ もはや泉は、永遠に湧き出すことはない! だから私は、今、綱を巻き付けるわ・・・ このとんがった岩に。 さあ、妹よ、歌って・・・綱をあなたに投げるから。 知ってる?それからどうなるか? <第3のノルン> (綱を受け取り、その先端を背後に放り投げながら) 巨人達によって建てられた城がそびえ立つ・・・ 神々と勇者の神聖な一族をしたがえて、 ヴォータンは、大広間に腰掛けている。 伐られた薪の高い山が、 大広間をぐるりと取り囲んでいる・・・ かつては、世界樹だったのよ! ひとたび、この聖なる樹に 激しく赤々と火が付けば、 炎は、輝かしい大広間を 焼き尽くし、 不死の神々の終末が、 永遠にたそがれ始めるのよ。 お姉さん達は、まだ知っていることがあるの? もしそうならば、改めて綱を掛け直して・・・ 北からもう一度投げ返すから。 (第2のノルンに綱を投げる) <第2のノルン> (第2のノルンは、そのままその綱を第1のノルンの方へ投げると、第1のノルンは、その綱を小枝からほどいて、別の大きな枝へと結びつける) 紡いでよ!お姉さん!歌ってよ! <第1のノルン> (舞台後方を見やりながら) 朝が来るの? それとも炎の明かりなの? 瞳が曇る・・・ 聖なる過去が、はっきり見えなくなった。 あの場所には、昔、ローゲが赤々と燃え盛っていたはずよ。 知ってる?あの男はどうなったの? <第2のノルン> (投げられた綱を、また岩に巻き付けながら) 槍の持つ魔力で ヴォータンは、ローゲを手下にし、 ローゲは、ヴォータンに知恵を授けた。 だけど、ローゲが自由を求め、 槍の柄に刻まれた文字を、 歯でかじり取ろうとした時、 誰もをねじふせる 槍の切っ先で、 ヴォータンは、ローゲを拘束し、 ブリュンヒルデの岩山の周りで燃えさせた。 知ってる?ローゲはどうなるの? <第3のノルン> (投げられた綱を、また後ろに放り投げる) 粉々になった槍の とがった破片を、 いずれ、ヴォータンは 火の神ローゲの胸に深く突き刺すわ・・・ そうすれば、この世を焼き尽くす炎が点火し、 主神ヴォータンは、その炎を、うず高く積まれた 世界樹の薪の山へと投げ入れるでしょう。 (綱を投げ返す。受け取った第2のノルンは、その綱を再度そのまま第1のノルンに投げ返す) <第2のノルン> 知りたいの? いつそうなるかを・・・。 投げて!お姉さん!その綱を! <第1のノルン> (あらためて、その綱を結びつける) 夜が明ける・・・ もう何も見えないわ・・・ 綱の糸目も、もう見えない。 全ては、もつれにもつれている。 怒り狂った男のいやらしい顔が、私の心を乱す。 昔、ラインの黄金を奪ったアルベリヒ・・・ 知っている?あの男はどうなったか? <第2のノルン> (寝室の前にあるギザギザになった岩に、苦労して綱を巻き付けながら) 岩のギザギザが、綱に食い込む・・・ 糸の強さが、十分ではないんだわ・・・ 綱は、ちぎれ始めている。 災いと妬みから出来あがった ニーベルングの指輪が目の前に立ちはだかる。 復讐の呪いが 私の糸を引きちぎろうとする。 知っている?これから、どうなるか? <第3のノルン> (投げられた綱を、急いで、つかみに行く) 綱の張り方がゆるすぎて、届かないわ。 私が北に向かって先端を投げられるように、 もっと、ピンと張ってちょうだいよ! (力を込めて無理やり綱を引っ張ったので、綱は真ん中で切れる) 切れた! <第2のノルン> 切れた! <第1のノルン> 切れた! (ノルンは3人とも驚きのあまり立ち上がり、舞台の中央に集まって来る。切れた綱の断片を手にすると、その綱で自分達の体を結び合わせる) <3人のノルン達> 永遠の知識も、もうおしまい! 私たち、知恵の女が、もうこの世を語ることもない。 降りて行こう!母のもとへ!降りて行こう! (3人は姿を消す) (薄明。曙光が広がり始めると、下界から反射していた炎の輝きは、だんだん力を失っていく) オーケストラによる間奏曲 薄明-日の出-明るい陽ざし (ジークフリートとブリュンヒルデは、岩山の寝室から出て来る。ジークフリートは完全に武装しており、ブリュンヒルデは自分の馬を轡(くつわ)につなぐ) <ブリュンヒルデ> 新たな行動に出るのね?私の勇者さん・・・ とっても愛しているあなたを 手放さなきゃならないの? 私がためらっているのは、 一つ気がかりなことがあるからなの。 もしや、私の魅力や値打ちが 薄れちゃったのかなって! だって、神々に教えられたことは、 全部授けてしまったわ。 数え切れないほどたくさんの神聖なおまじないをね。 逆に私は、 乙女としての強さの源を、 勇者のあなたにあげてしまって、 今はあなたに従うしかない。 知識は失って、願いごとばっかり・・・ 愛には溢れているけれど、能力は失って・・・。 でも、こんな弱い女だけれど、さげすまないで! 全てを与えてしまって、 もう何にも与えられない私を! <ジークフリート> 奇蹟のように素晴らしいひと。 あなたは持ち切れないぐらいのものを、ぼくにくれたよ。 もし、ぼくがあなたに教わったことを、 身につけていなくても怒らないでくれ! 一つのことだけは、頭から離さないよ。 ぼくにはブリュンヒルデがいるってことを。 それだけはすぐ頭に入ったんだ。 ブリュンヒルデを忘れないってことだけは! <ブリュンヒルデ> 私に、愛の約束をしてくれるの? だったら、あなた自身のことだけを考えてちょうだい。 そして、あなたの為したことを忘れないで。 あの激しい炎のことを忘れないで。 この岩山を取り囲み、 怖れることなく突き進んできた、あの炎のことを。 <ジークフリート> ブリュンヒルデをつかまえに来たんだ! <ブリュンヒルデ> 忘れないで・・・あの盾で覆われた女のことを。 深い眠りに落ちていて、あなたが兜の縛めから 解き放ってくれた女のことを。 <ジークフリート> ブリュンヒルデを目覚めさせに来たんだ! <ブリュンヒルデ> 忘れないで・・・二人を一つにしている誓いを。 忘れないで・・・二人で誓っている契りを。 忘れないで・・・二人が生きている愛を。 そうすれば、ブリュンヒルデは、永遠に清らかに、 あなたの胸の中で燃え続けるわ! (ジークフリートを抱きしめる) <ジークフリート> 最愛の人・・・ぼくは行くよ。 炎に清められたこの小屋に、あなたを置いて。 (指からアルベリヒの指輪を抜き取り、ブリュンヒルデに手渡す) あなたのおまじないのお礼に、 ぼくは、この指輪をあげるよ。 そこには、ぼくが昔成し遂げたことの 幸(さち)がいっぱいつまっているのさ。 ぼくは、長いこと陰気にそれを守っていた 一匹の龍を打ち殺したんだ。 さあ、指輪の力をあなたの手に! ぼくの誠実さを現わす聖なる形見の品として! <ブリュンヒルデ> (感動に心を震わせながら指輪を手にはめる) ただ一つの宝物よ!誰にもやらないわ! 指輪の代わりに、私の愛馬を受け取って! 昔は、私と一緒に 雄々しく空を駆けめぐったけど、 今は私ともども、強い性格を失ったので、 稲妻光る雷雨の中を、雲を飛び越え、 ひらりと舞い上がったりはしなくなった。 けれども、あなたと一緒なら、 たとえ火の中であっても、 グラーネは、怖がらずについて行くわ。 そうよ!勇者さん! この子は何でも言うことを全部聴くわ! だから大事に守ってほしいの! この子は、あなたの仰せのままに動くから、 ブリュンヒルデからの挨拶をグラーネに伝えてね! <ジークフリート> あなたの清らかさによってのみ、ぼくは これまで以上の働きができるということだね? ぼくの戦いの勝敗を決めるのは、あなたさ。 ぼくが勝利を贈るのは、あなたさ。 あなたの愛馬の背にまたがり、 あなたの盾で身を守れば、もう、ぼくは 自分がジークフリートだなんて思わない。 そのとき、ぼくはブリュンヒルデの片腕にすぎないんだ。 <ブリュンヒルデ> ああ!あなたの心こそブリュンヒルデじゃないかしら!? <ジークフリート> ぼくの心から燃え上がるのは勇気さ! <ブリュンヒルデ> だとしたら、あなたはジークフリートであり、ブリュンヒルデなのね? <ジークフリート> ぼくのいる所が、ぼくたちの居場所なんだ。 <ブリュンヒルデ> (いきいきと) えっ?だったら、この岩のお部屋は空っぽになるわ? <ジークフリート> 二人で一つになって、ここにいるのさ! <ブリュンヒルデ> (大きな陶酔に浸って) ああ!神聖なる神々よ! 高貴なる種族よ! この祝福に満ちた夫婦を見て、 微笑んでください! 離れていても・・・誰が別れさせられると言うの? 別れている間も・・・決して離れ離れじゃない! <ジークフリート> 元気でね!ブリュンヒルデ。きらめく星座! 元気でね!輝いて愛して! <ブリュンヒルデ> 元気でね!ジークフリート!勝利の光! 元気でね!輝いて生きて! <二人> 元気でね!元気でね!元気でね! (ジークフリートは急いで馬を岩山の斜面に連れて行き、ブリュンヒルデはその後を追う。ジークフリートと馬が岩舞台の陰に隠れてしまうと、観客にはもう彼の姿は見えなくなる。ブリュンヒルデは、慌てて斜面のはじっこに駆け寄り、一人立ちすくむと、ジークフリートの姿を追って下界を見やる。 すると低い所からジークフリートのホルンの音が聞こえてくる。ブリュンヒルデはその音に耳を澄ますと、斜面をもう少し降りて行く。おかげでもう一度、下にジークフリートの姿を認め、無我夢中に身振り手振りで別れの挨拶を送る。彼女のうれしそうな微笑みからは、勇者ジークフリートの陽気な旅立ちの様子が手に取るように伝わってくる。幕が素早く閉まると、オーケストラはホルンのメロディーを受け継ぎ、力強い曲を演奏し始める) ジークフリートのライン河への旅 (そのあと、すぐに第1幕となる) 第1幕 ライン河のほとりのギービヒ家の大広間 (舞台後方に向かって開かれている大広間。舞台後方もまた、川まで続く広々とした岸辺。岸の周りを岩山が取り囲んでいる) 第1場 (グンター、ハーゲン、グートルーネ。グンターとグートルーネは、舞台の袖の高椅子に座っており、その前には酒宴用のグラスを置いたテーブルがある。ハーゲンは、その前に座っている) <グンター> なあ、ハーゲン。教えてくれ、勇者よ・・・ 私は、このラインの地を立派に治めているだろうか? このグンターは、父ギービヒの名声を高めているだろうか? <ハーゲン> 正当な世継ぎであるあなたを、 私はうらやまずにはいられない。 我々二人の兄弟を産んだグリムヒルデが、 身の程を知るようにと、私に教えたのだ。 <グンター> うらやましいのはこちらだ! お前がうらやむことはない! 私は、長男としての器量を受け継いだだけで、 知恵があるのは、お前だけだ・・・。 だが、そのおかげで腹違いの兄弟の争いも丸く収まる。 お前の助言を高く買っているからこそ、 今度も私の名声をいかに高めるか尋ねているのだ。 <ハーゲン> ならば、その私の助言が至らぬと言うわけだな・・・? 実は、あなたの評判は、まだ余り良くないのだ。 なぜなら、ギービヒ家の当主であるあなたは、 ある高貴な宝を、まだ手に入れていないからだ。 <グンター> それが何なのか言わなければ、 今度は私がお前を責めるぞ。 <ハーゲン> 一見したところギービヒ一族は、 夏の陽射しを浴びて熟し切った大木のようだが、 グンター・・・あなたには妻が無く、 グートルーネ・・・あなたには夫がいない。 (グンターとグートルーネは、黙ったまま物思いに沈む) <グンター> 教えてくれ・・・我らが家名を高めるためには、 誰を妃に迎えればいいのだ? <ハーゲン> ある女を知っている。 この世で一番美しい女だ・・・ 高き岩山の上にその座はあり、 広間は、炎に取り巻かれている。 この炎をかいくぐる者だけが その女ブリュンヒルデの求婚者となれるのだ。 <グンター> 私程度の男の勇気でも出来ることなのか? <ハーゲン> もっと強い男にしか出来ないことだ。 <グンター> その強い男とは誰のことだ? <ハーゲン> ヴェルズング族の若者ジークフリートこそ その最強の勇者だ。 愛の力に捉えられた 双子の兄妹・・・ ジークムントとジークリンデが産んだ いわくつきの血統正しい息子だ。 森の中でたくましく育ったこの男を、 私はグートルーネの夫にしたいのだ。 <グートルーネ> (恥ずかしそうに話し始める) そのお方は、どんな勇敢なことをしたので、 最強の勇者と呼ばれているの? <ハーゲン> 巨大な龍が「嫉妬の洞窟」の前で ニーベルングの宝を守っていたが、 ジークフリートは、その龍の大きな口をふさぎ、 勝利の剣を振るって、龍を斬り殺したのだ。 こんな大それたことをしたので、 勇者としての名声は、いや増しに増したのだ。 <グンター> (考えをめぐらしながら) ニーベルングの宝なら聴いたことがあるぞ・・・ その中には、世の羨望の的の財宝も含まれているのだろう? <ハーゲン> その使い方を知る男が宝を持てば、 それこそ全世界がひれ伏すはずだ。 <グンター> しかし、その宝は、ジークフリートが奪い取ったのだろう? <ハーゲン> ニーベルング族は、あの男のしもべだ。 <グンター> ならばブリュンヒルデを手にするのも、あの男に決まっているではないか? <ハーゲン> あの男以外に炎の勢いを抑えられる者はいないからな。 <グンター> (不機嫌そうに席から立ち上がって) 何だって、不和と不信の種をまいたりするのだ! 私の力ではどうにもできないものを、 なぜ私に求めさせようとするのだ? (グンターは、せわしなく大広間を行ったり来たりする。ハーゲンは、席を立たないまま、再び近くに舞い戻って来たグンターを、いわくありげな身振りで立ち止まらせる) <ハーゲン> ジークフリートが、あなたに花嫁を連れ帰るならば、 ブリュンヒルデはあなたのものになるではないか? <グンター> (腹を立て、疑い深そうにして、また顔を背ける) どうしたら、何の不足もないそんな男が、 私のために求婚してくれるというのだ? <ハーゲン> (相変わらず席に座ったまま) そんな願いなど、すぐ聞いてくれるさ。 その前に、グートルーネが、あの男を魅了してくれれば。 <グートルーネ> ハーゲン!私をバカにするなんて意地悪な人! どうして私がジークフリートを魅了できるというのよ? 世界一強い勇者なら、 きっと絶世の美女たちが とっくに自分のものにしているはずだわ。 <ハーゲン> (きわめて内輪の話をするかのように、グートルーネに上体を傾ける) あの小箱に入っている薬を忘れたのか? (さらに声をひそめて) この薬を手に入れた私が保証しよう・・・ これを使えば、あなたの望むあの勇者は、 あなたに恋い焦がれてしまうのだ。 (グンターは、またテーブルのほうに戻って来て、テーブルによりかかったまま注意深く耳を傾ける) もしジークフリートがやって来て、 この飲み薬を一口飲めば、 あなたの前に会った女がいたことも、 そもそも近くに女がいたことも、 この男は一切合財忘れてしまう。 さあ、いかがであろう?ハーゲンの助言は。 <グンター> (元気良く、立ち上がって) グリムヒルト、ばんざい! 我らに、この男を授けてくれた母よ! <グートルーネ> ジークフリートに会ってみたいわ! <グンター> どこに行けば会えるのだ? (ホルンが舞台の左後方から響いてくる。 ハーゲンは耳を澄ます) <ハーゲン> 喜び勇んで活躍の場を求めているあの男にとって、 この世界など、ちっぽけな森のようなものだ・・・ 休むことなく何かを求めて突き進んでいるのだから、 ギービヒ家の治めるラインの岸辺にも立ち寄ったのだ。 <グンター> ならば、喜んであの男を迎えよう! (舞台上のホルンの音が近付いて来るが、まだまだ離れている。二人とも耳を澄ます) 角笛の音がライン河から聞こえるぞ。 <ハーゲン> (岸辺に近付き、川面を見下ろすと、また振り返って叫ぶ) 小舟の上に、勇者と馬がいる! 勇ましく角笛を吹き鳴らしている! (グンターは道半ばで立ち止まり、耳を澄ます) 舟にゆっくり櫂を入れ、 手持無沙汰に見えるくせに、 流れに逆らう小舟は勢いよく近づいて来る。 櫂を操る腕が示すのは、 龍退治をした者のみが誇る無双の力。 まさにジークフリート!他の者ではない! <グンター> 通り過ぎてしまうのか? <ハーゲン> (両手を口に当てて川へと呼びかける) ホイホー!おおい! 元気な勇者よ、どこへ行く? <ジークフリートの声 (川の下流の遠い所から) 豪勇なるギービヒの若殿のもとへ。 <ハーゲン> その殿の大広間に、私が案内しよう。 (舟に乗ったジークフリートが岸辺に現れる) こちらへ!さあ、ここに舟を! 第2場 (ジークフリート、ハーゲン、グンター、グートルーネ) (ジークフリートの舟が着くと、ハーゲンは舟を鎖で岸につなぎ、ジークフリートは馬とともに岸辺に降り立つ) <ハーゲン> ようこそ!ジークフリート、誉れ高き勇者! (グンターは岸辺のハーゲンに近寄る。グートルーネは高椅子に腰掛けながら、うっとりしてジークフリートの姿を見つめている。グンターは友好の挨拶を交わそうとする。一同は、無言のまま、互いに相手の出方をうかがっている) <ジークフリート> (馬に寄りかかりながら、落ち着き払って舟の傍に立ち止まっている) ギービヒの若殿とは、どなただ? <グンター> あなたが探していたグンターとは私のことだ。 <ジークフリート> ラインの地での名声はうかがっている・・・ さあ、一戦交えるか?それとも友となるか? <グンター> 戦いは、よそうではないか! ようこそ、お越し下された! <ジークフリート> (落ち着き払って辺りを見渡す) 馬は、どこにつなげばいい? <ハーゲン> 私が、休める所に連れて行こう。 <ジークフリート> (ハーゲンに向き直って) あなたは、ぼくをジークフリートと呼んだな・・・ 以前会ったことがあるのか? <ハーゲン> あなたの怪力を見て、あなただと思い当たっただけだ。 <ジークフリート> (ハーゲンに馬を委ねながら) グラーネの面倒を良く見てくれ!あなたは、これほど 高貴な馬の手綱を取ったことはないはずだ。 (ハーゲンは馬を引き、舞台右手後方の、大広間の後ろへと消える。ジークフリートが感慨深げに馬を見送ると、グートルーネもハーゲンの合図に応じて、ジークフリートには気付かれぬまま、舞台左手の扉を通って、自室へと退場していく。グンターはジークフリートを案内し、共に大広間の中へと入っていく) <グンター> さあ、勇者よ・・・安んじて使ってくれ、 父祖代々のこの広間を・・・ あなたの行く所、 目についたもの、それらは全て、 あなた自身のものと思って良いのだ・・・ 私の財産、領地、領民、全てあなたのものだ。 私は、この身に誓おう! 私自身を、あなたの臣下として差し出すことを。 <ジークフリート> ぼくは、領地も領民もあげられないし、 父親の家屋敷もあげられない。 ぼくが受け継いだのは、我が身一つなので、 この身を使い果たすことしかできないのだ。 ぼくが持っている一振りの剣ですら、 自分自身で鍛えたのだ・・・ ぼくは、この剣に誓う! この剣を、盟約の証しとすることを。 <ハーゲン> (二人の話している間に戻って来て、ジークフリートの背後に立っている) だが、あなたは、 ニーベルングの宝の持ち主だと聞いたぞ。 <ジークフリート> (ハーゲンの方に振り返って) そんな宝のことなど忘れていた。 どうでもいいものでしかないのだから! その宝は、置きっぱなしにしてある。 かつて龍が宝の番をしていた洞窟の中に。 <ハーゲン> 何一つ持ち出さなかったわけか? <ジークフリート> (ベルトにぶら下がっている網目の金物細工を指差しながら) こんな物があるが、何の役に立つのかわからない。 <ハーゲン> これは、隠れ頭巾ではないか。 ニーベルング族が腕によりをかけて作った物だ・・・ ひとたび、これを頭にかぶれば、 あなたは、どんな姿にも変身できるし、 遠くに行きたいと思う時は、 一瞬にして行ってしまうのだ。 これ以外の宝は、持ち出さなかったのか? <ジークフリート> 指輪を一つだ。 <ハーゲン> 今も持っているんだろう? <ジークフリート> 美しい女が持っているさ。 <ハーゲン> (独り言で) ブリュンヒルデか・・・! <グンター> ジークフリートよ、宝の交換など必要ない・・・ あなたの持ち物に比べれば、私の財産など がらくたのようなものだが、それもみんな、あなたにあげよう。 何もお返しなどなくても、私は喜んであなたに仕えよう。 (ハーゲンは、グートルーネの部屋に近づき、その扉を開く。出て来たグートルーネは、牛の角でできた盃に酒を満たして、ジークフリートに近付いて行く) <グートルーネ> ようこそ、お客様!このギービヒの家に! この家の娘が、お飲み物を差し上げますわ。 <ジークフリート> (機嫌よくグートルーネにお辞儀をすると、酒盃を手でつかむ。そのまま、感慨深げに目の前に持ってゆき、小声で語りかける) たとえ君が教えてくれたことを全て忘れようとも、 たった一つの教えだけは忘れない・・・ この最初の一口を、ぼくは大切な愛のために捧げる! ブリュンヒルデ・・・君への! (ジークフリートは酒盃に口を当て、長い時間をかけて一息で飲む。グートルーネに盃を返すと、グートルーネは、戸惑いつつも恥ずかしそうに目を伏せる) <ジークフリート> (ぱっと燃え上がった恋情もあらわに、じっとグートルーネを見つめる) 稲妻のような眼差しで、ぼくを焼き焦がしておきながら、 どうして今さら目を伏せるのです? (グートルーネは、顔を真っ赤にしながら、目を上げてジークフリートを見る) <ジークフリート> ああ!何て美しいんだ! 瞳を閉じて・・・ その目の輝きは、ぼくの胸を 焼き尽くしてしまいそうだ・・・ 炎のような血潮の流れが、 胸を焦がしてしまいそうだ! (声を震わせながら) グンター、あなたの妹さんのお名前は? <グンター> グートルーネだ。 <ジークフリート> (小声で) グートルーネ・・・なるほど「良き知らせ」だ。 ぼくが、この人の眼に見たものは・・・。 (情熱的に激しくグートルーネの手をつかんで) ぼくは、あなたの兄上に仕えようとしましたが、 誇り高き兄上は、ぼくの申し出を断りました。 あなたも、兄上同様、ぼくを思い上がった男と思うのですか? もしも、ぼくがあなたに結婚を申し込んだら? (グートルーネは、思わずハーゲンと目を合わせる。 しおらしく首をうなだれると、自分はジークフリートにふさわしくないとでも言うような身振りをしながら、よろめくような足取りで大広間を後にする) <ジークフリート> (ハーゲンとグンターが注意深く様子を見守る中、ジークフリートは、まるで魔法に捕えられたかのように、グートルーネの後ろ姿を見送ったまま、振り返ろうともせずに質問する) グンター、あなたには妻がいますか? <グンター> まだ結婚はしていないが、 おそらく妻をめとることは難しかろう! 実はある女を想っているのだが、 手に入れる手段が思いつかないのだ。 <ジークフリート> (元気づいて、グンターに振り向く) 諦めているようだが、ぼくが何かお役に立てないだろうか? <グンター> 彼女の居場所は、岩山高く・・・ <ジークフリート> (いぶかしげに、急いで口をはさむ) 「彼女の居場所は、岩山高く」・・・ <グンター> 広間は炎に取り巻かれ・・・ <ジークフリート> 「広間は炎に取り巻かれ」・・・? <グンター> 炎を越える者だけが・・・ <ジークフリート> (全身全霊で記憶をつなぎ留めようとしながら) 「炎を越える者だけが」・・・? <グンター> ・・・ブリュンヒルデの花婿となる。 (ジークフリートの仕草からは、ブリュンヒルデの名前が出ても、もはや彼女との記憶は完全に消え去ってしまったことが分かる) <グンター> 私では、岩山をよじ登ることもできないし、 炎の勢いも弱まりはしないだろう! <ジークフリート> (白昼夢のような状態から我に返ると、陽気にはしゃぎながら、グンターに顔を向ける) ぼくは・・・炎なんか怖くない。 あなたのために、その女性に求婚しよう。 なぜなら、ぼくは、あなたのしもべ。 ぼくの勇気はあなたのものだ。 グートルーネを、ぼくの妻としていただきたい。 <グンター> グートルーネは、喜んであなたに差し上げよう。 <ジークフリート> ブリュンヒルデを、あなたのもとに連れて来よう。 <グンター> あの女性を、どうやって欺くつもりだ? <ジークフリート> 隠れ頭巾で変身して、 あなたの姿になり代わる。 <グンター> ならば、誓いを立てようではないか! <ジークフリート> 義兄弟の血の誓いを立てよう! (ハーゲンは、角でできた酒盃に、樽から出したばかりのワインを注ぎ、ジークフリートとグンターの目の前に差し出す。彼らは、剣で腕に傷をつけると、しばらく盃の真上に傷口をかかげる。そして、ハーゲンが二人の間に盃を差し出すと、その上に二本ずつ指を置く) <ジークフリート> 花咲く命あふれる血潮よ、 この飲み物に、したたり落ちろ。 <グンター> 兄弟の熱き思いをたっぷり混ぜて・・・ この飲み物に、我らの血よ、咲き誇れ。 <二人> 友への忠誠のために飲もう。 楽しく、自由に、この契りから、 義兄弟の血の誓いよ・・・栄えよ! <グンター> 兄弟の一人が誓いを破れば、 <ジークフリート> 友が、不実を行うならば、 <二人> 今飲んだ血のしずくよ。 激流となり、ほとばしれ! 友への罪の償いを果たせ! <グンター> (飲むと、ジークフリートに盃を渡す) さあ・・・契りを交わすぞ。 <ジークフリート> さあ・・・忠誠のしるしを飲むぞ。 (飲み終わったジークフリートが、空になった盃を差し出すと、ハーゲンは、その盃を剣で真っ二つに割る。ジークフリートとグンターは、手を差し出して握手し合う) <ジークフリート> (誓約の儀式の間、ずっと後ろに立っていたハーゲンを、しげしげと見つめながら) なぜ、あなたはこの誓いに加わらない? <ハーゲン> 私の血など入れたら、酒が腐ってしまう。 私の血は、あなた方の血のように、純粋で高貴ではない。 冷たくこごる、よどむ血で、 頬さえ赤く染めてくれない。 だから、炎のようなあなた達の契りには、関わらないのだ。 <グンター> (ジークフリートに) 陰気な男は放っておけ! <ジークフリート> (再び盾を持ち) さあ、出発しよう! あそこにぼくの船がある。 あれなら早く岩山に着く。 (グンターに近寄って行き、出発の合図をする) あなたは一晩、岸辺の船の中で待っていて、 そのあと、例の女を連れ帰れば良い。 (出発しようと向きを変え、グンターについて来るよう合図する) <グンター> その前に休まなくて良いのか? <ジークフリート> 一刻でも早く帰って来たいんだ! (岸辺に行き、船のともづなを解き始める) <グンター> ハーゲン!お前はこの家の番をしていろ! (ジークフリートを追って岸辺に出る。ジークフリートとグンターが武器を船に下ろし、マストに帆を張って出発の準備を全て整えている間に、ハーゲンは自分の槍と盾を持って来る。 グートルーネは自分の部屋の戸口に姿を見せるが、その直前にジークフリートは船を岸から離したばかりであり、すぐに船は川の流れの真ん中へと漕ぎ出ていく) <グートルーネ> みんな、慌ててどこへ行ったの? <ハーゲン> (盾と槍を持って、悠然と大広間の前に陣取り、腰掛けながら) 船に乗った・・・ブリュンヒルデの求婚に行くのだ。 <グートルーネ> ジークフリートが? <ハーゲン> そうだ。あなたを妻にしたくて、 居ても立ってもいられぬ様子だったぞ! <グートルーネ> ジークフリートが・・・あたしのもの! (うきうきと上気したように、自分の部屋に引っ込んでいく。その間に、ジークフリートは手につかんだ櫂を、川の上流に向けて入れ、瞬く間にすっかり視界から消えてしまう) <ハーゲン> (大広間の入口の柱に背をもたせながら、微動だにもせず) ここに座って、俺は見張り、屋敷を守る。 大広間を敵から守る。 ギービヒの子は、追い風を受け、 妻を求めて旅の空。 その男のために舵を取る強き勇者は、 その男を危機から守ってやった上に、 自分の花嫁を、このラインの岸辺に連れてくるというわけだ。 だが、この俺のために持ち帰るのは・・・あの指輪だ! 何不自由ない息子達よ・・・陽気な奴らよ。 せいぜい陽気に、帆を張るのだ! お前らは俺を見下している。だが、お前らの方こそ、 このニーベルングの息子に仕えているのだ。 (ギービヒ家の大広間と舞台前面とを仕切っていたタペストリーが、バタンと崩れかかり、舞台と観客席とは遮断される。短いオーケストラ間奏曲を経て舞台転換が行われた後、タペストリーは完全に引き上げられる) 第3場 (ブリュンヒルデ、ヴァルトラウテ、ジークフリート) (序幕と同じく、ブリュンヒルデの岩山の上。ブリュンヒルデは、岩の寝室の入口に座り、一言も発さず物思いに沈んでいる。ジークフリートにもらった指輪を見つめると、歓びに満ちた思い出に満たされて、指輪に口づけする。 すると、遠くから雷鳴が聞こえて来るので、目を上げて耳を澄ますが、やがてまた指輪をじっと見つめる。再度稲妻が炎のように光ると、もう一度耳を澄ます。遠くに目をやると、黒い雷雲が岩山に向かって近付いて来る) <ブリュンヒルデ> 耳になじんだ音が、 遠くから聴こえて来る。 天馬がここに駆けて来るわ。 雲に乗り、雷を鳴らしながら、この岩山へ。 独りぼっちの私を見つけたのは誰? <ヴァルトラウテの声> (遠くから) ブリュンヒルデ!お姉さん! 寝ているの?起きているの? <ブリュンヒルデ> (椅子から立ち上がって) ヴァルトラウテの声だわ!何て懐かしい声かしら! (舞台に向かって叫ぶ) 来てくれたのね?妹よ! 勇気を出して、来てくれたのね? (岩山のへりに駆けて行く) あのモミの木・・・ きっと見覚えがあるでしょ? あそこで馬から降りて、 馬を休ませなさいよ! (ブリュンヒルデがモミの木に駆け寄って行くと、そこから雷が落ちたような轟音が聴こえて来る。やがて、彼女は体を激しく揺らしながら、ヴァルトラウテと共に戻って来る。相変わらず、喜びに上気しているが、ヴァルトラウテの、おずおずとした不安そうな様子には気がつかない) 私を訪ねて、ここに来たの? あなたは、そんなに勇気ある人だった? おそれもせずに、 ブリュンヒルデに会いに来てくれるなんて? <ヴァルトラウテ> あなたのことだけが心配で、急いで来たのよ! <ブリュンヒルデ> (とても嬉しそうに興奮して) ブリュンヒルデのために、 ヴァルハラのお父さまの禁令を破ってくれたのね? それとも・・・ねえ、もしや・・・ 私へのヴォータンの怒りが和らいだとでも? 私が、主神に逆らい、ジークムントを守った時、 罪を犯しつつも、私は・・・ お父さまの望みを叶えたのだわ。 怒りが和らいだことは、 この私も分かっていたの。 なぜなら、お父さまは、私を眠りに閉じ込め、 この岩山に縛り付け、 偶然、私の目を覚ました男の 下女にしようとした時でさえ、 私の切なる願いを叶えてくれた。 全てを燃やし尽くす炎で、岩山を取り巻き、 臆病な男が寄りつかないようにしてくれた。 その罰によって、私は最も幸せな女になったのよ。 だって、世に類なき素晴らしい勇者が 私を妻にしてくれたのだもの! その方の愛につつまれて、 今の私は笑い輝いているのよ。 (激しい歓喜の仕草で抱きしめようとするブリュンヒルデに対して、ヴァルトラウテは、ためらいつつも苛立たしげに、身をもぎ離す) あなたは、私の幸運がうらやましくないの? 私の歓びを一緒に喜んでくれたり、 分かち合ったりはしてくれないの? <ヴァルトラウテ> (声を荒らげて) 愚かな姉さんと、そんな妄想を分かち合えというの? 全然別のことが不安でたまらないから、 ヴォータンの禁令を破って来たというのに。 (ブリュンヒルデは、ここで初めて、ヴァルトラウテの極度に興奮した雰囲気に気付いて、いぶかしく思う) <ブリュンヒルデ> かわいそうに・・・不安と恐怖で脅えているのね? 厳しいお父さまは、まだ許してくれてないの? お父さまに怒られて、罰せられるのが怖いのね? <ヴァルトラウテ> (暗い声で) そんなことが怖いぐらいなら、 私の不安なんか、すぐ消え去ってしまうわ! <ブリュンヒルデ> 何ですって?まるでわからないわ! <ヴァルトラウテ> 興奮しちゃだめよ・・・ 私の言うことをよく聴いて! 不安でたまらなくてやって来たのに、 今すぐ、ヴァルハラに飛んで帰りたいぐらいよ。 それぐらい私は不安なのよ。 <ブリュンヒルデ> (驚いて) 不死の神々に何か起こったの? <ヴァルトラウテ> 私の言うことを、よく聴いて! お父さまは、あなたと別れてからというもの、 もう私達を戦場に送り出さなくなった・・・。 途方に暮れた私達は、 不安に脅えながら騎行するばかりだった。 お父さまは、ヴァルハラの戦士たちにも 近寄らなくなったわ。 絶え間なく一人で馬に乗り、 さすらい人として、この世界をさまようばかり。 つい最近、やっと帰って来たかと思えば、 どこかの勇士に砕かれた槍の破片を 手に持っていたわ・・・ そして、一言も発さないで、手で合図した。 ヴァルハラの高貴な戦士達に合図し、「世界樹」を切り倒させ、その幹を薪にさせると、神々の大広間の周りに うず高く積み上げさせたわ。 そして、神々の会議を招集し、 おごそかに玉座に座ると、 不安そうな神々を横に座らせ、 大広間の周りを、ぐるっと勇者達に取り巻かせた。 でも、お父さまは、そのまま座って何も言わず、 玉座に沈み込み、深刻な顔で、口をつぐんでいるばかり。 こぶしに槍の破片を固く握りしめ、 ホルダのリンゴにも手を触れようとせずに・・・。 それを見た神々は、 驚きと不安で固まってしまった。 でも、ヴォータンが旅に出していた二羽のカラス・・・ そのカラス達が良い知らせを持ち帰った時、 もう一度・・・最後にもう一度だけ・・・ 神は、永遠の微笑をもらした。 お父さまの膝の周りを取り囲む私達ヴァルキューレは、 お父さまを哀願の眼差しで見つめていたけど、 お父さまはそれにも気づかず、 私達は皆、 底知れぬ不安とおののきにさいなまれていた。 でも、私がお父さまの胸にすがって泣いた時、 その瞳が、ようやく光を放った・・・ お父さまが想い出したのは、 ブリュンヒルデ・・・あなたのことよ! 深くため息をつくと、お父さまは目を閉じて、 夢の中にいるように、 こうつぶやいたわ・・・ 「ラインの水底の娘達に、 あの子が指輪を返してくれれば、 神も世界も、呪いの重荷から解き放たれて、 救われるだろうに!」 私はすぐに決意すると、お父さまの傍から離れ、 黙っている神々をかき分けながら、 人知れず急いで馬に乗ると、 嵐のように、あなたのもとへとやって来たのよ。 ああ、お姉さん、お願いよ・・・ 思い切って、あなたにできることをしてちょうだい! 不死の神々の苦しみを終わらせて! (ブリュンヒルデの目の前に崩れ落ちる) <ブリュンヒルデ> (平静なまま) 何と落ち着かない夢のような話を、 かわいそうなあなたは、語るのかしら! でも、愚かな私は、神々の神聖な霧の中から、 もう飛び出してしまったのよ・・・ 今聞いたことが、理解できないわ。 あなたの言うことは、ひどく混乱した話にしか思えない。 眼だって・・・きっと疲れすぎなのね。 真っ赤な炎のように瞬いているし、 頬にも血の気が無くて、真っ青よ・・・ そんなに取り乱して、私に何をしてほしいと言うの? <ヴァルトラウテ> (激しい口調で) あなたの手にある、その指輪。 そう、それよ・・・私の言うことを聞いて・・・ ヴォータンのために、その指輪を捨ててほしいの! <ブリュンヒルデ> 指輪を?・・・あたしが? <ヴァルトラウテ> ラインの娘達に返すのよ! <ブリュンヒルデ> ラインの娘達に・・・私が・・・この指輪を? ジークフリートの愛の形見なのよ? あなた、正気? <ヴァルトラウテ> 聞いて!私の不安な気持ちを分かってよ! その指輪には、世界中の災厄が取り憑いている。 投げ捨てて!遠く波間へと! ヴァルハラの悲惨を終わらせるため、 川に投げてほしいの・・・その呪いの指輪を! <ブリュンヒルデ> 何ですって! これが、私にとってどんなものか分からないの? 分かるわけがないわね!心のない人には! ヴァルハラで得られる歓びよりも、 不死の神々の名誉よりも、 この指輪のほうが私にとって価値があるのよ・・・ この明るい黄金を見つめれば、 神々しい輝きが溢れ出してくる・・・ それこそが、永遠に続く神々の幸福よりも、 ずっと私にとって価値あることだわ! なぜなら、そこから輝き出すのは、 ジークフリートの愛なのだもの・・・ ジークフリートの愛! ああ、あなたに、この歓喜を伝えられれば! その歓喜とは・・・この指輪の中にこそ、あるのよ。 さあ、神々の神聖な会議の場へと、戻りなさい! 指輪の件については、こう報告するがいいわ・・・ 「愛を、私は捨てたりはしない。 誰も私から愛を奪えない。 たとえ、壮麗に輝くヴァルハラが 瓦礫と化してしまおうとも!」 <ヴァルトラウテ> それが、あなたの誠意だと言うの? 妹のことは愛さないで、こんな悲しみの中に、 放り出してしまうの? <ブリュンヒルデ> 行ってしまいなさい! 馬に乗って飛んで行け! あなたなんかが指輪を奪うことはできないわよ! <ヴァルトラウテ> ひどいわ!何てこと! 何てひどいの、お姉さん! ヴァルハラの神々がひどいことになるわ! (ヴァルトラウテは駆け去って行く。すぐにモミの木から雷雲が、嵐の中を立ち昇る) <ブリュンヒルデ> (明るく照らし出された雷雲が遠ざかって行く。すぐに、完全に遠方に消え去ってしまうが、ブリュンヒルデは、それを目で追っている) 雷雲が、稲光を発しながら、 風に運ばれて、 嵐のように去って行く。 もう二度と私の所には来ないでちょうだい! (辺りは夕暮れにつつまれている。麓からの炎の反射が、次第に明るさを増してくる。ブリュンヒルデは、落ち着き払って、下界の風景を見渡す) 黄昏の夕闇が、天を包んでいるわ・・・ 私を守ってくれる炎が、ますます明るくなってくる。 (麓からの炎の反射が、どんどん強くなって来る。炎はますます赤くなり、岩山のへりにまで近づいてくる) 今日はなぜ、これほど狂ったように、 炎の波が、この岩の壁まで燃えてくるの? 岩の頂きまで、火が洪水みたいに押し寄せて来る。 (ジークフリートが角笛を鳴らして近づいて来る音が、下の方から聞こえる。ブリュンヒルデはそれを聞くと、歓喜して立ち上がる) ジークフリートだわ! ジークフリートが帰ってきたの? あの人が呼んでいるわ! さあ・・・!さあ!あの人のもとへ! 私の神である、あの人のもとへ! (感極まって、岩のへりへと駆けて行く。炎が吹き上げると、その中からジークフリートが現れる。だが、彼が高い岩の上に飛び移ると、炎はすぐに消え、また下から照らし出されるだけとなる。ジークフリートは、頭にかぶった隠れ頭巾で、顔の上半分を覆い、目だけを露わにし、グンターの姿をしている) <ブリュンヒルデ> (驚きのあまり後じさりする) だまされた!誰が入って来たの? (舞台前方にまで逃げて行き、驚いて声も出せず、ジークフリートをじっと見つめる) <ジークフリート> (舞台後方の石の上に突っ立ったまま、盾にもたれて身じろぎもせず、長い間ブリュンヒルデを見つめている。やがて、普段よりも低い作り声で、彼女に語りかける) ブリュンヒルデよ!求婚者が来たのだ! お前の炎など、私には恐ろしくなかった。 私は、お前を妻にする・・・ 喜んで従うがいい! <ブリュンヒルデ> (ぶるぶると震えながら) この男は誰かしら? 最強の男にのみ定められたはずのことが できてしまったなんて・・・ <ジークフリート> (前と同様の作り声で) お前を手なずけに来た勇者だ。 お前を力ずくでも手に入れに来たのだ。 <ブリュンヒルデ> (恐怖に襲われて) 妖怪が、あの岩に降りて来たの!? 鷲が舞い下りて、 私を食いちぎりに来たの!? 気味悪い男!お前は誰なの? (長い沈黙) 人間の仲間なの? それとも地獄の軍勢の一員? <ジークフリート> (前と同様の作り声だが、初めはいくらか震えた声で、やがて再び平静な声で続ける) 私はギービヒ家の当主・・・ 勇者グンターだ。 女よ、私に従うがいい。 <ブリュンヒルデ> (絶望の叫び声をあげる) ヴォータン!残酷で恐ろしい神! ああ!今、分かった! 罰とは、これを意味していたのね・・・ 私を嘲笑い、悲しみのどん底に 突き落とそうというのね! <ジークフリート> (岩から飛び下り、ブリュンヒルデに近づいて来る) もう夜になるぞ・・・ この岩屋で、 私と契りを結ぶのだ! <ブリュンヒルデ> (ジークフリートの指輪をはめている指を、脅すように突き出しながら) 近寄らないで!このしるしを恐れるがいい! 私に乱暴することはできないわ。 この指輪が、私を守っている限り。 <ジークフリート> その指輪こそ、夫の権利を、このグンターに与えるもの。 その指輪を、二人の契りのしるしとしてやろう! <ブリュンヒルデ> さがれ!強盗め! 恥知らずの盗っ人め! 厚かましく、近寄って来ないで! 私は、指輪のおかげで、 鉄より強い女となっている。 絶対に・・・これを私から奪うことはできない! <ジークフリート> ならば、それさえ奪えば いいと言うわけだな! (ブリュンヒルデに飛びかかり、二人は取っ組み合う。やがて、ブリュンヒルデは身をもぎ離し、逃げ、身を守ろうとするかのように振り返るが、ジークフリートは再び彼女をとらえる。ブリュンヒルデは逃げるが、さらに追いつかれ、またも激しい取っ組み合いとなる。ジークフリートがブリュンヒルデの手をつかみ、その指から指輪を抜き取ると、彼女は大きな叫び声を上げる。ブリュンヒルデが力尽きて、ジークフリートの腕の中に倒れ込む時、彼女の眼差しは、無意識にジークフリートの両眼をかすめる) <ジークフリート> (岩山の寝室の入口にある石のベンチに、力尽きたブリュンヒルデを寝かせる) もはや、お前は、私のものだ。 ブリュンヒルデ・・・グンターの花嫁よ。 お前の寝室を、私によこすのだ! <ブリュンヒルデ> (放心状態で虚空をみつめ、弱々しい声で) どうやって身を守ればいいの・・・なんて惨めな女! (ジークフリートは命令するような身振りで急き立てる。ブリュンヒルデは、震えながら、よろめくような足取りで、寝室に入って行く) <ジークフリート> (剣を抜き、いつもの声に戻って) さあ、ノートゥングよ、証人となれ。 ぼくが礼節にかなう求婚をしたことを。 兄との信義を守るために、 グンターの花嫁と、ぼくとの間を隔てよ! (ブリュンヒルデの後を追う) (幕が降りる) VORSPIEL Auf dem Walkürenfelsen. Die Szene ist dieselbe wie am Schlusse des zweiten Tages. Nacht. Aus der Tiefe des Hintergrundes leuchtet Feuerschein. Die drei Nornen, hohe Frauengestalten in langen, dunklen und schleierartigen Faltengewändern. Die erste (älteste) lagert im Vordergrunde rechts unter der breitästigen Tanne; die zweite (jüngere) ist an einer Steinbank vor dem Felsengemache hingestreckt; die dritte (jüngste) sitzt in der Mitte des Hintergrundes auf einem Felssteine des Höhensaumes. Eine Zeitlang herrscht düsteres Schweigen DIE ERSTE NORN ohne sich zu bewegen Welch Licht leuchtet dort? DIE ZWEITE NORN Dämmert der Tag schon auf? DIE DRITTE NORN Loges Heer lodert feurig um den Fels. Noch ist s Nacht. Was spinnen und singen wir nicht? DIE ZWEITE NORN zu der ersten Wollen wir spinnen und singen, woran spannst du das Seil? DIE ERSTE NORN erhebt sich, während sie ein goldenes Seil von sich löst und mit dem einen Ende es an einen Ast der Tanne knüpft So gut und schlimm es geh schling ich das Seil und singe. An der Weltesche wob ich einst, da gross und stark dem Stamm entgrünte weihlicher Äste Wald. Im kühlen Schatten rauscht ein Quell, Weisheit raunend rann sein Gewell ; da sang ich heil gen Sinn. Ein kühner Gott trat zum Trunk an den Quell; seiner Augen eines zahlt er als ewigen Zoll. Von der Weltesche brach da Wotan einen Ast; eines Speeres Schaft entschnitt der Starke dem Stamm. In langer Zeiten Lauf zehrte die Wunde den Wald; falb fielen die Blätter, dürr darbte der Baum, traurig versiegte des Quelles Trank trüben Sinnes ward mein Gesang. Doch, web ich heut an der Weltesche nicht mehr, muss mir die Tanne taugen zu fesseln das Seil singe, Schwester, - dir werf ich s zu. Weisst du, wie das wird? DIE ZWEITE NORN windet das zugeworfene Seil um einen hervorspringenden Felsstein am Eingange des Gemaches Treu beratner Verträge Runen schnitt Wotan in des Speeres Schaft den hielt er als Haft der Welt. Ein kühner Held zerhieb im Kampfe den Speer; in Trümmer sprang der Verträge heiliger Haft. Da hiess Wotan Walhalls Helden der Weltesche welkes Geäst mit dem Stamm in Stücke zu fällen. Die Esche sank; ewig versiegte der Quell! Fessle ich heut an den scharfen Fels das Seil singe, Schwester, - dir werf ich s zu. Weisst du, wie das wird? DIE DRITTE NORN das Seil auffangend und dessen Ende hinter sich werfend Es ragt die Burg, von Riesen gebaut mit der Götter und Helden heiliger Sippe sitzt dort Wotan im Saal. Gehau ner Scheite hohe Schicht ragt zuhauf rings um die Halle die Weltesche war dies einst! Brennt das Holz heilig brünstig und hell, sengt die Glut sehrend den glänzenden Saal der ewigen Götter Ende dämmert ewig da auf. Wisset ihr noch, so windet von neuem das Seil; von Norden wieder werf ich s dir nach. Sie wirft das Seil der zweiten Norn zu DIE ZWEITE NORN schwingt das Seil der ersten hin, die es vom Zweige löst und es an einen andern Ast wieder anknüpft Spinne, Schwester, und singe! DIE ERSTE NORN nach hinten blickend Dämmert der Tag? Oder leuchtet die Lohe? Getrübt trügt sich mein Blick; nicht hell eracht ich das heilig Alte, da Loge einst entbrannte in lichter Brunst. Weisst du, was aus ihm ward? DIE ZWEITE NORN das zugeworfene Seil wieder um den Stein windend Durch des Speeres Zauber zähmte ihn Wotan; Räte raunt er dem Gott. An des Schaftes Runen, frei sich zu raten, nagte zehrend sein Zahn da, mit des Speeres zwingender Spitze bannte ihn Wotan, Brünnhildes Fels zu umbrennen. Weisst du, was aus ihm wird? DIE DRITTE NORN das zugeschwungene Seil wieder hinter sich werfend Des zerschlagnen Speeres stechende Splitter taucht einst Wotan dem Brünstigen tief in die Brust zehrender Brand zündet da auf; den wirft der Gott in der Weltesche zuhauf geschichtete Scheite. Sie wirft das Seil zurück, die zweite Norn windet es auf und wirft es der ersten wieder zu DIE ZWEITE NORN Wollt ihr wissen, wann das wird? Schwinget, Schwestern, das Seil! DIE ERSTE NORN das Seil von neuem anknüpfend Die Nacht weicht; nichts mehr gewahr ich des Seiles Fäden find ich nicht mehr; verflochten ist das Geflecht. Ein wüstes Gesicht wirrt mir wütend den Sinn das Rheingold raubte Alberich einst weisst du, was aus ihm ward? DIE ZWEITE NORN mit mühevoller Hand das Seil um den zackigen Stein des Gemaches windend Des Steines Schärfe schnitt in das Seil; nicht fest spannt mehr der Fäden Gespinst; verwirrt ist das Geweb . Aus Not und Neid ragt mir des Niblungen Ring ein rächender Fluch nagt meiner Fäden Geflecht. Weisst du, was daraus wird? DIE DRITTE NORN das zugeworfene Seil hastig fassend Zu locker das Seil, mir langt es nicht. Soll ich nach Norden neigen das Ende, straffer sei es gestreckt! Sie zieht gewaltsam das Seil an dieses reisst in der Mitte Es riss! DIE ZWEITE NORN Es riss! DIE ERSTE NORN Es riss! Erschreckt sind die drei Nornen aufgefahren und nach der Mitte der Bühne zusammengetreten sie fassen die Stücke des zerrissenen Seiles und binden damit ihre Leiber aneinander DIE DREI NORNEN Zu End ewiges Wissen! Der Welt melden Weise nichts mehr. Hinab! Zur Mutter! Hinab! Sie verschwinden Tagesgrauen. Wachsende Morgenröte, immer schwächeres Leuchten des Feuerscheines aus der Tiefe Orchesterzwischenspiel Tagesgrauen - Sonnenaufgang - Heller Tag Siegfried und Brünnhilde, treten aus dem Steingemache auf. Siegfried ist in vollen Waffen, Brünnhilde führt ihr Ross am Zaume BRÜNNHILDE Zu neuen Taten, teurer Helde, wie liebt ich dich, liess ich dich nicht? Ein einzig Sorgen lässt mich säumen dass dir zu wenig mein Wert gewann! Was Götter mich wiesen, gab ich dir heiliger Runen reichen Hort; doch meiner Stärke magdlichen Stamm nahm mir der Held, dem ich nun mich neige. Des Wissens bar, doch des Wunsches voll an Liebe reich, doch ledig der Kraft mögst du die Arme nicht verachten, die dir nur gönnen, nicht geben mehr kann! SIEGFRIED Mehr gabst du, Wunderfrau, als ich zu wahren weiss. Nicht zürne, wenn dein Lehren mich unbelehret liess! Ein Wissen doch wahr ich wohl dass mir Brünnhilde lebt; eine Lehre lernt ich leicht Brünnhildes zu gedenken! BRÜNNHILDE Willst du mir Minne schenken, gedenke deiner nur, gedenke deiner Taten gedenk des wilden Feuers, das furchtlos du durchschrittest, da den Fels es rings umbrann. SIEGFRIED Brünnhilde zu gewinnen! BRÜNNHILDE Gedenk der beschildeten Frau, die in tiefem Schlaf du fandest, der den festen Helm du erbrachst. SIEGFRIED Brünnhilde zu erwecken! BRÜNNHILDE Gedenk der Eide, die uns einen; gedenk der Treue, die wir tragen; gedenk der Liebe, der wir leben Brünnhilde brennt dann ewig heilig dir in der Brust! Sie umarmt Siegfried SIEGFRIED Lass ich, Liebste, dich hier in der Lohe heiliger Hut; Er hat den Ring Alberichs von seinem Finger gezogen und reicht ihn jetzt Brünnhilde dar zum Tausche deiner Runen reich ich dir diesen Ring. Was der Taten je ich schuf, des Tugend schliesst er ein. Ich erschlug einen wilden Wurm, der grimmig lang ihn bewacht. Nun wahre du seine Kraft als Weihegruss meiner Treu ! BRÜNNHILDE voll Entzücken den Ring sich ansteckend Ihn geiz ich als einziges Gut! Für den Ring nimm nun auch mein Ross! Ging sein Lauf mit mir einst kühn durch die Lüfte, mit mir verlor es die mächt ge Art; über Wolken hin auf blitzenden Wettern nicht mehr schwingt es sich mutig des Wegs; doch wohin du ihn führst, - sei es durchs Feuer - grauenlos folgt dir Grane; denn dir, o Helde, soll er gehorchen! Du hüt ihn wohl; er hört dein Wort o bringe Grane oft Brünnhildes Gruss! SIEGFRIED Durch deine Tugend allein soll so ich Taten noch wirken? Meine Kämpfe kiesest du, meine Siege kehren zu dir auf deines Rosses Rücken, in deines Schildes Schirm, nicht Siegfried acht ich mich mehr, ich bin nur Brünnhildes Arm. BRÜNNHILDE O wäre Brünnhild deine Seele! SIEGFRIED Durch sie entbrennt mir der Mut. BRÜNNHILDE So wärst du Siegfried und Brünnhild ? SIEGFRIED Wo ich bin, bergen sich beide. BRÜNNHILDE lebhaft So verödet mein Felsensaal? SIEGFRIED Vereint, fasst er uns zwei! BRÜNNHILDE in grosser Ergriffenheit O heilige Götter! Hehre Geschlechter! Weidet eu r Aug an dem weihvollen Paar! Getrennt - wer will es scheiden? Geschieden - trennt es sich nie! SIEGFRIED Heil dir, Brünnhilde, prangender Stern! Heil, strahlende Liebe! BRÜNNHILDE Heil dir, Siegfried, siegendes Licht! Heil, strahlendes Leben! BEIDE Heil! Heil! Heil! Heil! Siegfried geleitet schnell das Ross dem Felsenabhange zu, wohin ihm Brünnhilde folgt. Siegfried ist mit dem Rosse hinter dem Felsenvorsprunge abwärts verschwunden, so dass der Zuschauer ihn nicht mehr sieht Brünnhilde steht so plötzlich allein am Abhange und blickt Siegfried in die Tiefe nach. Man hört Siegfrieds Horn aus der Tiefe. Brünnhilde lauscht. Sie tritt weiter auf den Abhang hinaus und erblickt Siegfried nochmals in der Tiefe sie winkt ihm mit entzückter Gebärde zu. Aus ihrem freudigen Lächeln deutet sich der Anblick des lustig davonziehenden Helden. Der Vorhang fällt schnell. Das Orchester nimmt die Weise des Hornes auf und führt sie in einem kräftigen Satze durch. Siegfrieds Rheinfahrt Darauf beginnt sogleich der erste Aufzug ERSTER AUFZUG Die Halle der Gibichungen am Rhein Diese ist dem Hintergrunde zu ganz offen; den Hintergrund selbst nimmt ein freier Uferraum bis zum Flusse hin ein; felsige Anhöhen umgrenzen das Ufer ERSTE SZENE Gunther, Hagen und Gutrune. Gunther und Gutrune auf dem Hochsitze zur Seite, vor welchem ein Tisch mit Trinkgerät steht; davor sitzt Hagen GUNTHER Nun hör , Hagen, sage mir, Held sitz ich herrlich am Rhein, Gunther zu Gibichs Ruhm? HAGEN Dich echt genannten acht ich zu neiden die beid uns Brüder gebar, Frau Grimhild hiess mich s begreifen. GUNTHER Dich neide ich nicht neide mich du! Erbt ich Erstlingsart, Weisheit ward dir allein Halbbrüderzwist bezwang sich nie besser. Deinem Rat nur red ich Lob, frag ich dich nach meinem Ruhm. HAGEN So schelt ich den Rat, da schlecht noch dein Ruhm; denn hohe Güter weiss ich, die der Gibichung noch nicht gewann. GUNTHER Verschwiegest du sie, so schelt auch ich. HAGEN In sommerlich reifer Stärke seh ich Gibichs Stamm, dich, Gunther, unbeweibt, dich, Gutrun , ohne Mann. Gunther und Gutrune sind in schweigendes Sinnen verloren GUNTHER Wen rätst du nun zu frein, dass unsrem Ruhm es fromm ? HAGEN Ein Weib weiss ich, das herrlichste der Welt auf Felsen hoch ihr Sitz; ein Feuer umbrennt ihren Saal; nur wer durch das Feuer bricht, darf Brünnhildes Freier sein. GUNTHER Vermag das mein Mut zu bestehn? HAGEN Einem Stärkren noch ist s nur bestimmt. GUNTHER Wer ist der streitlichste Mann? HAGEN Siegfried, der Wälsungen Spross der ist der stärkste Held. Ein Zwillingspaar, von Liebe bezwungen, Siegmund und Sieglinde, zeugten den echtesten Sohn. Der im Walde mächtig erwuchs, den wünsch ich Gutrun zum Mann. GUTRUNE schüchtern beginnend Welche Tat schuf er so tapfer, dass als herrlichster Held er genannt? HAGEN Vor Neidhöhle den Niblungenhort bewachte ein riesiger Wurm Siegfried schloss ihm den freislichen Schlund, erschlug ihn mit siegendem Schwert. Solch ungeheurer Tat enttagte des Helden Ruhm. GUNTHER in Nachsinnen Vom Niblungenhort vernahm ich er birgt den neidlichsten Schatz? HAGEN Wer wohl ihn zu nützen wüsst , dem neigte sich wahrlich die Welt. GUNTHER Und Siegfried hat ihn erkämpft? HAGEN Knecht sind die Niblungen ihm. GUNTHER Und Brünnhild gewänne nur er? HAGEN Keinem andren wiche die Brunst. GUNTHER unwillig sich vom Sitze erhebend Wie weckst du Zweifel und Zwist! Was ich nicht zwingen soll, darnach zu verlangen machst du mir Lust? Er schreitet bewegt in der Halle auf und ab. Hagen, ohne seinen Sitz zu verlassen, hält Gunther, als dieser wieder in seine Nähe kommt, durch einen geheimnisvollen Wink fest HAGEN Brächte Siegfried die Braut dir heim, wär dann nicht Brünnhilde dein? GUNTHER wendet sich wieder zweifelnd und unmutig ab Was zwänge den frohen Mann, für mich die Braut zu frein? HAGEN wie vorher Ihn zwänge bald deine Bitte, bänd ihn Gutrun zuvor. GUTRUNE Du Spötter, böser Hagen! Wie sollt ich Siegfried binden? Ist er der herrlichste Held der Welt, der Erde holdeste Frauen friedeten längst ihn schon. HAGEN sehr vertraulich zu Gutrune hinneigend Gedenk des Trankes im Schrein; heimlicher vertraue mir, der ihn gewann den Helden, des du verlangst, bindet er liebend an dich. Gunther ist wieder an den Tisch getreten und hört, auf ihn gelehnt, jetzt aufmerksam zu Träte nun Siegfried ein, genöss er des würzigen Tranks, dass vor dir ein Weib er ersah, dass je ein Weib ihm genaht, vergessen müsst er des ganz. Nun redet wie dünkt euch Hagens Rat? GUNTHER lebhaft auffahrend Gepriesen sei Grimhild , die uns den Bruder gab! GUTRUNE Möcht ich Siegfried je ersehn! GUNTHER Wie suchten wir ihn auf? Ein Horn auf dem Theater klingt aus dem Hintergrunde von links her. Hagen lauscht HAGEN Jagt er auf Taten wonnig umher, zum engen Tann wird ihm die Welt wohl stürmt er in rastloser Jagd auch zu Gibichs Strand an den Rhein. GUNTHER Willkommen hiess ich ihn gern! Horn auf dem Theater, näher, aber immer noch fern. Beide lauschen Vom Rhein ertönt das Horn. HAGEN ist an das Ufer gegangen, späht den Fluss hinab und ruft zurück In einem Nachen Held und Ross! Der bläst so munter das Horn! Gunther bleibt auf halbem Wege lauschend zurück Ein gemächlicher Schlag, wie von müssiger Hand, treibt jach den Kahn wider den Strom; so rüstiger Kraft in des Ruders Schwung rühmt sich nur der, der den Wurm erschlug. Siegfried ist es, sicher kein andrer! GUNTHER Jagt er vorbei? HAGEN durch die hohlen Hände nach dem Flusse rufend Hoiho! Wohin, du heitrer Held? SIEGFRIEDS STIMME aus der Ferne, vom Flusse her Zu Gibichs starkem Sohne. HAGEN Zu seiner Halle entbiet ich dich. Siegfried erscheint im Kahn am Ufer Hieher! Hier lege an! ZWEITE SZENE Siegfried, Hagen, Gunther und Gutrune. Siegfried legt mit dem Kahne an und springt, nachdem Hagen den Kahn mit der Kette am Ufer festgeschlossen hat, mit dem Rosse auf den Strand HAGEN Heil! Siegfried, teurer Held! Gunther ist zu Hagen an das Ufer getreten. Gutrune blickt vom Hochsitze aus in staunender Bewunderung auf Siegfried. Gunther will freundlichen Gruss bieten. Alle sind in gegenseitiger stummer Betrachtung gefesselt SIEGFRIED auf sein Ross gelehnt, bleibt ruhig am Kahne stehen Wer ist Gibichs Sohn? GUNTHER Gunther, ich, den du suchst. SIEGFRIED Dich hört ich rühmen weit am Rhein nun ficht mit mir, oder sei mein Freund! GUNTHER Lass den Kampf! Sei willkommen! SIEGFRIED sieht sich ruhig um Wo berg ich mein Ross? HAGEN Ich biet ihm Rast. SIEGFRIED zu Hagen gewendet Du riefst mich Siegfried sahst du mich schon? HAGEN Ich kannte dich nur an deiner Kraft. SIEGFRIED indem er an Hagen das Ross übergibt Wohl hüte mir Grane! Du hieltest nie von edlerer Zucht am Zaume ein Ross. Hagen führt das Ross rechts hinter die Halle ab. Während Siegfried ihm gedankenvoll nachblickt, entfernt sich auch Gutrune, durch einen Wink Hagens bedeutet, von Siegfried unbemerkt, nach links durch eine Tür in ihr Gemach. Gunther schreitet mit Siegfried, den er dazu einlädt, in die Halle vor GUNTHER Begrüsse froh, o Held, die Halle meines Vaters; wohin du schreitest, was du ersiehst, das achte nun dein Eigen dein ist mein Erbe, Land und Leut , hilf, mein Leib, meinem Eide! Mich selbst geb ich zum Mann. SIEGFRIED Nicht Land noch Leute biete ich, noch Vaters Haus und Hof einzig erbt ich den eignen Leib; lebend zehr ich den auf. Nur ein Schwert hab ich, selbst geschmiedet hilf, mein Schwert, meinem Eide! Das biet ich mit mir zum Bund. HAGEN der zurückgekommen ist und jetzt hinter Siegfried steht Doch des Niblungenhortes nennt die Märe dich Herrn? SIEGFRIED sich zu Hagen umwendend Des Schatzes vergass ich fast so schätz ich sein müss ges Gut! In einer Höhle liess ich s liegen, wo ein Wurm es einst bewacht . HAGEN Und nichts entnahmst du ihm? SIEGFRIED auf das stählerne Netzgewirk deutend, das er im Gürtel hängen hat Dies Gewirk, unkund seiner Kraft. HAGEN Den Tarnhelm kenn ich, der Niblungen künstliches Werk er taugt, bedeckt er dein Haupt, dir zu tauschen jede Gestalt; verlangt dich s an fernsten Ort, er entführt flugs dich dahin. Sonst nichts entnahmst du dem Hort? SIEGFRIED Einen Ring. HAGEN Den hütest du wohl? SIEGFRIED Den hütet ein hehres Weib. HAGEN für sich Brünnhild !... GUNTHER Nicht, Siegfried, sollst du mir tauschen Tand gäb ich für dein Geschmeid, nähmst all mein Gut du dafür. Ohn Entgelt dien ich dir gern. Hagen ist zu Gutrunes Türe gegangen und öffnet sie jetzt. Gutrune tritt heraus, sie trägt ein gefülltes Trinkhorn und naht damit Siegfried GUTRUNE Willkommen, Gast, in Gibichs Haus! Seine Tochter reicht dir den Trank. SIEGFRIED neigt sich ihr freundlich und ergreift das Horn; er hält es gedankenvoll vor sich hin und sagt leise Vergäss ich alles, was du mir gabst, von einer Lehre lass ich doch nie den ersten Trunk zu treuer Minne, Brünnhilde, bring ich dir! Er setzt das Trinkhorn an und trinkt in einem langen Zuge. Er reicht das Horn an Gutrune zurück, die verschämt und verwirrt ihre Augen vor ihm niederschlägt SIEGFRIED heftet den Blick mit schnell entbrannter Leidenschaft auf sie Die so mit dem Blitz den Blick du mir sengst, was senkst du dein Auge vor mir? Gutrune schlägt errötend das Auge zu ihm auf SIEGFRIED Ha, schönstes Weib! Schliesse den Blick; das Herz in der Brust brennt mir sein Strahl zu feurigen Strömen fühl ich ihn zehrend zünden mein Blut! mit bebender Stimme Gunther, wie heisst deine Schwester? GUNTHER Gutrune. SIEGFRIED leise Sind s gute Runen, die ihrem Aug ich entrate? Er fasst Gutrune mit feurigem Ungestüm bei der Hand Deinem Bruder bot ich mich zum Mann der Stolze schlug mich aus; trügst du, wie er, mir Übermut, böt ich mich dir zum Bund? Gutrune trifft unwillkürlich auf Hagens Blick. Sie neigt demütig das Haupt, und mit einer Gebärde, als fühle sie sich seiner nicht wert, verlässt sie schwankenden Schrittes wieder die Halle SIEGFRIED von Hagen und Gunther aufmerksam beobachtet, blickt ihr, wie festgezaubert, nach; dann, ohne sich umzuwenden, fragt er Hast du, Gunther, ein Weib? GUNTHER Nicht freit ich noch, und einer Frau soll ich mich schwerlich freun! Auf eine setzt ich den Sinn, die kein Rat mir je gewinnt. SIEGFRIED wendet sich lebhaft zu Gunther Was wär dir versagt, steh ich zu dir? GUNTHER Auf Felsen hoch ihr Sitz - SIEGFRIED mit verwunderungsvoller Hast einfallend "Auf Felsen hoch ihr Sitz;" GUNTHER ein Feuer umbrennt den Saal - SIEGFRIED "ein Feuer umbrennt den Saal"... ? GUNTHER Nur wer durch das Feuer bricht - SIEGFRIED mit der heftigsten Anstrengung, um eine Erinnerung festzuhalten "Nur wer durch das Feuer bricht"... ? GUNTHER - darf Brünnhildes Freier sein. Siegfried drückt durch eine Gebärde aus, dass bei Nennung von Brünnhildes Namen die Erinnerung ihm vollends ganz schwindet GUNTHER Nun darf ich den Fels nicht erklimmen; das Feuer verglimmt mir nie! SIEGFRIED kommt aus einem traumartigen Zustand zu sich und wendet sich mit übermütiger Lustigkeit zu Gunther Ich - fürchte kein Feuer, für dich frei ich die Frau; denn dein Mann bin ich, und mein Mut ist dein, gewinn ich mir Gutrun zum Weib. GUNTHER Gutrune gönn ich dir gerne. SIEGFRIED Brünnhilde bring ich dir. GUNTHER Wie willst du sie täuschen? SIEGFRIED Durch des Tarnhelms Trug tausch ich mir deine Gestalt. GUNTHER So stelle Eide zum Schwur! SIEGFRIED Blut-Brüderschaft schwöre ein Eid! Hagen füllt ein Trinkhorn mit frischem Wein; dieses hält er dann Siegfried und Gunther hin, welche sich mit ihren Schwertern die Arme ritzen und diese eine kurze Zeit über die Öffnung des Trinkhornes halten. Siegfried und Gunther legen zwei ihrer Finger auf das Horn, welches Hagen fortwährend in ihrer Mitte hält. SIEGFRIED Blühenden Lebens labendes Blut träufelt ich in den Trank. GUNTHER Bruder-brünstig mutig gemischt, blüh im Trank unser Blut. BEIDE Treue trink ich dem Freund. Froh und frei entblühe dem Bund, Blut-Brüderschaft heut ! GUNTHER Bricht ein Bruder den Bund, SIEGFRIED Trügt den Treuen der Freund, BEIDE Was in Tropfen heut hold wir tranken, in Strahlen ström es dahin, fromme Sühne dem Freund! GUNTHER trinkt und reicht das Horn Siegfried So - biet ich den Bund. SIEGFRIED So - trink ich dir Treu ! Er trinkt und hält das geleerte Trinkhorn Hagen hin. Hagen zerschlägt mit seinem Schwerte das Horn in zwei Stücke. Siegfried und Gunther reichen sich die Hände SIEGFRIED betrachtet Hagen, welcher während des Schwures hinter ihm gestanden Was nahmst du am Eide nicht teil? HAGEN Mein Blut verdürb euch den Trank; nicht fliesst mir s echt und edel wie euch; störrisch und kalt stockt s in mir; nicht will s die Wange mir röten. Drum bleibt ich fern vom feurigen Bund. GUNTHER zu Siegfried Lass den unfrohen Mann! SIEGFRIED hängt sich den Schild wieder über Frisch auf die Fahrt! Dort liegt mein Schiff; schnell führt es zum Felsen. Er tritt näher zu Gunther und bedeutet diesen Eine Nacht am Ufer harrst du im Nachen; die Frau fährst du dann heim. Er wendet sich zum Fortgehen und winkt Gunther, ihm zu folgen GUNTHER Rastest du nicht zuvor? SIEGFRIED Um die Rückkehr ist mir s jach! Er geht zum Ufer, um das Schiff loszubinden GUNTHER Du, Hagen, bewache die Halle! Er folgt Siegfried zum Ufer. - Während Siegfried und Gunther, nachdem sie ihre Waffen darin niedergelegt, im Schiff das Segel aufstecken und alles zur Abfahrt bereit machen, nimmt Hagen seinen Speer und Schild. Gutrune erscheint an der Tür ihres Gemachs, als soeben Siegfried das Schiff abstösst, welches sogleich der Mitte des Stromes zutreibt. GUTRUNE Wohin eilen die Schnellen? HAGEN während er sich gemächlich mit Schild und Speer vor der Halle niedersetzt Zu Schiff - Brünnhild zu frein. GUTRUNE Siegfried? HAGEN Sieh , wie s ihn treibt, zum Weib dich zu gewinnen! GUTRUNE Siegfried - mein! Sie geht, lebhaft erregt, in ihr Gemach zurück. Siegfried hat das Ruder erfasst und treibt jetzt mit dessen Schlägen den Nachen stromabwärts, so dass dieser bald gänzlich ausser Gesicht kommt HAGEN sitzt mit dem Rücken an den Pfosten der Halle gelehnt, bewegungslos Hier sitz ich zur Wacht, wahre den Hof, wehre die Halle dem Feind. Gibichs Sohne wehet der Wind, auf Werben fährt er dahin. lhm führt das Steuer ein starker Held, Gefahr ihm will er bestehn Die eigne Braut ihm bringt er zum Rhein; mir aber bringt er - den Ring! Ihr freien Söhne, frohe Gesellen, segelt nur lustig dahin! Dünkt er euch niedrig, ihr dient ihm doch, des Niblungen Sohn. Ein Teppich, welcher dem Vordergrunde zu die Halle einfasste, schlägt zusammen und schliesst die Bühne vor dem Zuschauer ab. Nachdem während eines kurzen Orchester-Zwischenspieles der Schauplatz verwandelt ist, wird der Teppich gänzlich aufgezogen DRITTE SZENE Brünnhilde, Waltraute, Siegfried. Die Felsenhöhle (wie im Vorspiel. Brünnhilde sitzt am Eingange des Steingemaches, in stummen Sinnen Siegfrieds Ring betrachtend; von wonniger Erinnerung überwältigt, bedeckt sie ihn mit Küssen. Ferner Donner lässt sich vernehmen, sie blickt auf und lauscht. Dann wendet sie sich wieder zu dem Ring. Ein feuriger Blitz. Sie lauscht von neuem und späht nach der Ferne, von woher eine finstre Gewitterwolke dem Felsensaume zuzieht BRÜNNHILDE Altgewohntes Geräusch raunt meinem Ohr die Ferne. Ein Luftross jagt im Laufe daher; auf der Wolke fährt es wetternd zum Fels. Wer fand mich Einsame auf? WALTRAUTES STIMME aus der Ferne Brünnhilde! Schwester! Schläfst oder wachst du? BRÜNNHILDE fährt vom Sitze auf Waltrautes Ruf, so wonnig mir kund! in die Szene rufend Kommst du, Schwester? Schwingst dich kühn zu mir her? sie eilt nach dem Felsrande Dort im Tann - dir noch vertraut - steige vom Ross und stell den Renner zur Rast! Sie stürmt in den Tann, von wo ein starkes Geräusch, gleich einem Gewitterschlage, sich vernehmen lässt. Dann kommt sie in heftiger Bewegung mit Waltraute zurück; sie bleibt freudig erregt, ohne Waltrautes ängstliche Scheu zu beachten Kommst du zu mir? Bist du so kühn, magst ohne Grauen Brünnhild bieten den Gruss? WALTRAUTE Einzig dir nur galt meine Eil ! BRÜNNHILDE in höchster freudiger Aufgeregtheit So wagtest du, Brünnhild zulieb, Walvaters Bann zu brechen? Oder wie - o sag - wär wider mich Wotans Sinn erweicht? Als dem Gott entgegen Siegmund ich schützte, fehlend - ich weiss es - erfüllt ich doch seinen Wunsch. Dass sein Zorn sich verzogen, weiss ich auch; denn verschloss er mich gleich in Schlaf, fesselt er mich auf den Fels, wies er dem Mann mich zur Magd, der am Weg mich fänd und erweckt , meiner bangen Bitte doch gab er Gunst mit zehrendem Feuer umzog er den Fels, dem Zagen zu wehren den Weg. So zur Seligsten schuf mich die Strafe der herrlichste Held gewann mich zum Weib! In seiner Liebe leucht und lach ich heut auf. Sie umarmt Waltraute unter stürmischen Freudenbezeigungen, welche diese mit scheuer Ungeduld abzuwehren sucht Lockte dich, Schwester, mein Los? An meiner Wonne willst du dich weiden, teilen, was mich betraf? WALTRAUTE heftig Teilen den Taumel, der dich Törin erfasst? Ein andres bewog mich in Angst, zu brechen Wotans Gebot. Brünnhilde gewahrt hier erst mit Befremdung die wildaufgeregte Stimmung Waltrautes BRÜNNHILDE Angst und Furcht fesseln dich Arme? So verzieh der Strenge noch nicht? Du zagst vor des Strafenden Zorn? WALTRAUTE düster Dürft ich ihn fürchten, meiner Angst fänd ich ein End ! BRÜNNHILDE Staunend versteh ich dich nicht! WALTRAUTE Wehre der Wallung achtsam höre mich an! Nach Walhall wieder drängt mich die Angst, die von Walhall hierher mich trieb. BRÜNNHILDE erschrocken Was ist s mit den ewigen Göttern? WALTRAUTE Höre mit Sinn, was ich dir sage! Seit er von dir geschieden, zur Schlacht nicht mehr schickte uns Wotan; irr und ratlos ritten wir ängstlich zu Heer; Walhalls mutige Helden mied Walvater. Einsam zu Ross, ohne Ruh noch Rast, durchschweift er als Wandrer die Welt. Jüngst kehrte er heim; in der Hand hielt er seines Speeres Splitter die hatte ein Held ihm geschlagen. Mit stummem Wink Walhalls Edle wies er zum Forst, die Weltesche zu fällen. Des Stammes Scheite hiess er sie schichten zu ragendem Hauf rings um der Seligen Saal. Der Götter Rat liess er berufen; den Hochsitz nahm heilig er ein ihm zu Seiten hiess er die Bangen sich setzen, in Ring und Reih die Hall erfüllen die Helden. So sitzt er, sagt kein Wort, auf hehrem Sitze stumm und ernst, des Speeres Splitter fest in der Faust; Holdas Äpfel rührt er nicht an. Staunen und Bangen binden starr die Götter. Seine Raben beide sandt er auf Reise kehrten die einst mit guter Kunde zurück, dann noch einmal - zum letztenmal - lächelte ewig der Gott. Seine Knie umwindend, liegen wir Walküren; blind bleibt er den flehenden Blicken; uns alle verzehrt Zagen und endlose Angst. An seine Brust presst ich mich weinend da brach sich sein Blick - er gedachte, Brünnhilde, dein ! Tief seufzt er auf, schloss das Auge, und wie im Traume raunt er das Wort "Des tiefen Rheines Töchtern gäbe den Ring sie wieder zurück, von des Fluches Last erlöst wär Gott und Welt!" Da sann ich nach von seiner Seite durch stumme Reihen stahl ich mich fort; in heimlicher Hast bestieg ich mein Ross und ritt im Sturme zu dir. Dich, o Schwester, beschwör ich nun was du vermagst, vollend es dein Mut! Ende der Ewigen Qual! Sie hat sich vor Brünnhilde niedergeworfen BRÜNNHILDE ruhig Welch banger Träume Mären meldest du Traurige mir! Der Götter heiligem Himmelsnebel bin ich Törin enttaucht nicht fass ich, was ich erfahre. Wirr und wüst scheint mir dein Sinn; in deinem Aug - so übermüde - glänzt flackernde Glut. Mit blasser Wange, du bleiche Schwester, was willst du Wilde von mir? WALTRAUTE heftig An deiner Hand, der Ring, er ist s; - hör meinen Rat für Wotan wirf ihn von dir! BRÜNNHILDE Den Ring? - Von mir? WALTRAUTE Den Rheintöchtern gib ihn zurück! BRÜNNHILDE Den Rheintöchtern - ich - den Ring? Siegfrieds Liebespfand? Bist du von Sinnen? WALTRAUTE Hör mich! Hör meine Angst! Der Welt Unheil haftet sicher an ihm. Wirf ihn von dir, fort in die Welle! Walhalls Elend zu enden, den verfluchten wirf in die Flut! BRÜNNHILDE Ha! Weisst du, was er mir ist? Wie kannst du s fassen, fühllose Maid! Mehr als Walhalls Wonne, mehr als der Ewigen Ruhm ist mir der Ring ein Blick auf sein helles Gold, ein Blitz aus dem hehren Glanz gilt mir werter als aller Götter ewig währendes Glück! Denn selig aus ihm leuchtet mir Siegfrieds Liebe Siegfrieds Liebe! O liess sich die Wonne dir sagen! Sie - wahrt mir der Reif. Geh hin zu der Götter heiligem Rat! Von meinem Ringe raune ihnen zu die Liebe liesse ich nie, mir nähmen nie sie die Liebe, stürzt auch in Trümmern Walhalls strahlende Pracht! WALTRAUTE Dies deine Treue? So in Trauer entlässest du lieblos die Schwester? BRÜNNHILDE Schwinge dich fort! Fliege zu Ross! Den Ring entführst du mir nicht! WALTRAUTE Wehe! Wehe! Weh dir, Schwester! Walhalls Göttern weh ! Sie stürzt fort. Bald erhebt sich unter Sturm eine Gewitterwolke aus dem Tann BRÜNNHILDE während sie der davonjagenden, hell erleuchteten Gewitterwolke, die sich bald gänzlich in der Ferne verliert, nachblickt Blitzend Gewölk, vom Wind getragen, stürme dahin zu mir nie steure mehr her! Es ist Abend geworden. Aus der Tiefe leuchtet der Feuerschein allmählich heller auf. Brünnhilde blickt ruhig in die Landschaft hinaus Abendlich Dämmern deckt den Himmel; heller leuchtet die hütende Lohe herauf. Der Feuerschein nähert sich aus der Tiefe. Immer glühendere Flammenzungen lecken über den Felsensaum auf Was leckt so wütend die lodernde Welle zum Wall? Zur Felsenspitze wälzt sich der feurige Schwall. Man hört aus der Tiefe Siegfrieds Hornruf nahen. Brünnhilde lauscht und fährt entzückt auf Siegfried! Siegfried zurück? Seinen Ruf sendet er her! Auf! - Auf! Ihm entgegen! In meines Gottes Arm! Sie eilt in höchstem Entzücken dem Felsrande zu. Feuerflammen schlagen herauf aus ihnen springt Siegfried auf einen hochragenden Felsstein empor, worauf die Flammen sogleich wieder zurückweichen und abermals nur aus der Tiefe heraufleuchten. Siegfried, auf dem Haupte den Tarnhelm, der ihm bis zur Hälfte das Gesicht verdeckt und nur die Augen freilässt, erscheint in Gunthers Gestalt BRÜNNHILDE voll Entsetzen zurückweichend Verrat! Wer drang zu mir? Sie flieht bis in den Vordergrund und heftet von da aus in sprachlosem Erstaunen ihren Blick auf Siegfried SIEGFRIED im Hintergrunde auf dem Steine verweilend, betrachtet sie lange, regungslos auf seinen Schild gelehnt; dann redet er sie mit verstellter - tieferer - Stimme an Brünnhild ! Ein Freier kam, den dein Feuer nicht geschreckt. Dich werb ich nun zum Weib du folge willig mir! BRÜNNHILDE heftig zitternd Wer ist der Mann, der das vermochte, was dem Stärksten nur bestimmt? SIEGFRIED unverändert wie zuvor Ein Helde, der dich zähmt, bezwingt Gewalt dich nur. BRÜNNHILDE von Grausen erfasst Ein Unhold schwang sich auf jenen Stein! Ein Aar kam geflogen, mich zu zerfleischen! Wer bist du, Schrecklicher? langes Schweigen Stammst du von Menschen? Kommst du von Hellas nächtlichem Heer? SIEGFRIED wie zuvor, mit etwas bebender Stimme beginnend, alsbald aber wieder sicherer fortfahrend Ein Gibichung bin ich, und Gunther heisst der Held, dem, Frau, du folgen sollst. BRÜNNHILDE in Verzweiflung ausbrechend Wotan! Ergrimmter, grausamer Gott! Weh ! Nun erseh ich der Strafe Sinn zu Hohn und Jammer jagst du mich hin! SIEGFRIED springt vom Stein herab und tritt näher heran Die Nacht bricht an in diesem Gemach musst du dich mir vermählen! BRÜNNHILDE indem sie den Finger, an dem sie Siegfrieds Ring trägt, drohend ausstreckt Bleib fern! Fürchte dies Zeichen! Zur Schande zwingst du mich nicht, solang der Ring mich beschützt. SIEGFRIED Mannesrecht gebe er Gunther, durch den Ring sei ihm vermählt! BRÜNNHILDE Zurück, du Räuber! Frevelnder Dieb! Erfreche dich nicht, mir zu nahn! Stärker als Stahl macht mich der Ring nie - raubst du ihn mir! SIEGFRIED Von dir ihn zu lösen, lehrst du mich nun! Er dringt auf sie ein; sie ringen miteinander. Brünnhilde windet sich los, flieht und wendet sich um, wie zur Wehr. Siegfried greift sie von neuem an. Sie flieht, er erreicht sie. Beide ringen heftig miteinander. Er fasst sie bei der Hand und entzieht ihrem Finger den Ring. Sie schreit heftig auf. Als sie wie zerbrochen in seinen Armen niedersinkt, streift ihr Blick bewusstlos die Augen Siegfrieds SIEGFRIED lässt die Machtlose auf die Steinbank vor dem Felsengemach niedergleiten Jetzt bist du mein, Brünnhilde, Gunthers Braut. - Gönne mir nun dein Gemach! BRÜNNHILDE starrt ohnmächtig vor sich hin, matt Was könntest du wehren, elendes Weib! Siegfried treibt sie mit einer gebietenden Bewegung an. Zitternd und wankenden Schrittes geht sie in das Gemach SIEGFRIED das Schwert ziehend, mit seiner natürlichen Stimme Nun, Notung, zeuge du, dass ich in Züchten warb. Die Treue wahrend dem Bruder, trenne mich von seiner Braut! Er folgt Brünnhilde Der Vorhang fällt この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Götterdämmerung/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/207.html
男爵 [執事の幅広の肩の後ろに椅子を移動し、小間使いと思い込んでいる子の手を優しくつかむ。] [オクタヴィアンへ] カヴァリエ(紳士)と二人きりで晩ご飯を食べたことがあるかい? オクタヴィアン [ひどく当惑したふりをする] 男爵 ない?目を丸くするぞ。してみたい? オクタヴィアン [静かに、はにかんで] してええか知らねえです。 元帥夫人 [執事の話をおざなりに聞きながら二人を観察し、静かに笑ってしまう。] 執事 [お辞儀をして下がると、元帥夫人の目から二人を遮るものがなくなる。] 元帥夫人 [笑いながら執事へ] 待たせておきなさい。 [執事退場] 男爵 [できるだけ自然を装ってきちんと座り直す。] 元帥夫人 [笑いながら] 御兄様はえり好みをなさらないんですのね。 男爵 [気を楽にして] 閣下のもとでは [深く息をつく] 気が楽ですな。ここでは口実もいらない、エチケットもいらない、 [元帥夫人の手に口づける] スペイン式の気取りもいらない。 元帥夫人 [おもしろがって] でも新郎でいらっしゃるんじゃないこと? 男爵 [中腰になって彼女へ近づく] だからといってあしなえの騾馬になりはてるとでも?だから私がよい足跡を追うよい犬のようではなくなると?それも他の倍鋭く、あらゆる獲物を、左に、右に! 元帥夫人 よくわかりました、閣下が職業としてなさっているのが。 男爵 [完全に立ち上がって] そのとおりです。正直、どちらがより好きかわかりませんな。閣下を本当にお哀れみ申し上げますよ。閣下は… どう申しましょうか… 防御側のご経験しかお持ちでないですからなあ。Parole d’honneur(宣誓)!反対側の経験に勝るものはありません。 元帥夫人 [笑う] 察しますに、本当にいろいろなことがあるんでしょうね。 男爵 一年にはかくも多くの季節があり、一日にはかくも多くの時があり、一時として 元帥夫人 一時として? 男爵 ないのです 元帥夫人 ないのです? 男爵 クピド坊やから贈り物をだまし取れない時はないのです。この点では、人は大雷鳥でも鹿でもなく、むしろ創造の主なのですな、暦に支配されないという点では。いや、お許しください!例えば五月は恋愛業にはぴったりで、これはどんな子供でも知っている。ですが、私の意見ではよりよいのは六月、七月、八月です。なぜなら夜があります。 そして私たちにとっては、その上ボヘミアからこちらへの若い娘たちの移動がある。そのうちの二、三人をよく十一月くらいまで家においとくんです。それからようやく彼らを国に送り返します!収穫の時になりますからね、そうじゃなきゃまだまだいけるんですが… [ほくそえむ] それでようやく彼らを国に送り返すんです… それにしてもあの若くてまるっこいボヘミアのやつら、ずっしりして愛らしいのが、森とか、厩とかで、ドイツタイプのぴしっと無愛想なレッツァー・ワインのようなのと混ざると、もうその混ざりようといったら!そしてそこら中で誰かが立っていたり、待ち伏せていたり、柵から盗み見ていたり、互いに忍び寄ったり、隣に横たわったり、そしてそこら中で誰かが歌ったり、お尻で押しあったり、誰かが乳搾りをしたり、誰かが刈り取りをしたり(メーと鳴いたり)、誰かが小川や馬の水飲み場でぴちゃぴちゃ、ぱしゃぱしゃいわせたり… 元帥夫人 [ひどくおもしろがって] そしてあなたはいつでも彼らの後ろに? 男爵 ユピテルのように千の形をとれたらよかったのに!それぞれに使えるのに。 元帥夫人 たとえば牡牛のように?そんなに粗野になられたいの?それとも雲に扮して、そこから湿った空気の帯になってささやきながら近付きたいの? 男爵 [とても陽気に] その場次第に、みなその場次第に。御婦人にはまったくさまざまなタイプがいて、それぞれどのようにしたいかが違います。謙虚な嬢ちゃんがおります。それから、反抗的な悪魔の申し子、重い厩の扉を人の脳天にがつんとくらわすのがおります…それからくすくす笑ったりめそめそ泣いたりするおつむのからっぽなの…こういうのは好きですな…それからまた、あの目の中に冷たく計算高いサタンがいるのがおります。ですが待っていれば、その油断なく窺う目がゆらめく瞬間がある、そしてこのサタン、瀕死のまなざしを投げかけてくるサタンほど [舌なめずりして] 食事をうまくするものはありません。 元帥夫人 ご自身がそうじゃありませんこと、まったく! 男爵 それからまたいいのが…お許しください…誰も見向きもしないやつですな。汚いぼろの上っ張りを着てあっちのほうでしゃがみ込んでかまどの後ろの灰にまみれているようなの…これがちょうどいい時間にアタックしてみると、これがまた!なんという驚きよう、 まったく理解できずにいて、それから不安と羞じらいと、そして最後にかくも激しい歓喜、主人が、情け深い主人が自分のような全くの卑賤の者に気安く接してくださったという慶び。 元帥夫人 上級編ですわね(いろはよりもご存知ですのね)! 男爵 忍び寄られるのが好きなタイプがおります。やさしく、刈られたばかりの干し草に忍び寄る風のように。それからまた、ヤマネコのように背後に近づいて、乳搾り倚子の後ろからぐいととらえるのが有効なのがおりまして、そうするとよろめいて倒れこむのです!まったく干し草を… [ゆったりとほくそ笑みながら] 近くにおいておかなければなりませんな。 オクタヴィアン [吹き出す] 元帥夫人 もう、私にはお振る舞いがよすぎますわ!この子はともかく私のもとへ残してくださいな。 男爵 [開けっぴろげにオクタヴィアンへ] 私はすごく狭い隠れ場所にも順応できるし、優雅なアルコーヴの中での礼儀作法も心得ている。千の形を使って千の娘っこをつかまえておけたらなあ。私には若過ぎるとか、しぶすぎるとかないし、卑しすぎるとかもないし、粗野すぎるとかもない!どんな隠れ場所でするのも恥ずかしいということはないし、何か愛するものを見たら、それを手に入れずにはいられないのだよ。 [楽譜:私は干し草や藁の中にも順応できるし、優雅なアルコーヴの中での礼儀作法も心得ている。千の形を使って千の娘っこをつかまえておけたらなあ。鹿や雄鶏は乗り気にさせるし、雉のすごい交尾を見ればむずむずして、羽が生えてその中に飛んでいきたくなる。木の上でするのも畑の中でも順応できるし、何か愛するものを見たら、それを手に入れずにはいられないのだよ。] オクタヴィアン [すぐに役に戻って] うんにゃ、旦那さまのとこには、そら、おらいがねです。そら、おら、敬意をもっとります。うんにゃ、そらおらに何がおこるかわからんです。そら、ほんとにおどろくだろうです。おら、わからねです、何をお考えなのか。おら、わからねです、何をお望みなのか。ですが行き過ぎは、そりゃ行き過ぎです。そりゃ、もう、間違いねえのは、おら、旦那様のとこにはいがねえです、もうものも言えねえほどおどろいたです。そりゃおらたちみてえのを悪ふざけでだめにしますです。 [元帥夫人へ] 私は男爵閣下がすごく恐ろしいです。 元帥夫人 もう、私にはお振る舞いがよすぎますわ!大した方ですわ!本物ですわ!でもこの子は私のもとへ残してくださいな。あなたは他の四分の三の人々とまったく同じですわ。あなたに見るのと同じことを、ほんとうにしょっちゅう見かけますわ。結局遊びなのよ、自分たちに都合の良い!そして私たちは、神様!私たちは傷に苦しみ、私たちは嘲弄に苦しみ、そして私たちは結局、単に他人に得させるだけなのだわ。 [厳格さを装って] そして今は、とにかくもう今はその子をおいておいてください。 男爵 [威厳のある姿勢を取り直して] どうか閣下、 この新人くんを我が妻となる方の侍女にお譲りください。 元帥夫人 なんです、そこの私の子を?何のために?花嫁様にはすでにおつきがたくさんいて、閣下が新たにお選びになる必要はないでしょう。 男爵 あれは逸物です!まったくなんてこったい!あれには一滴のいい血が混ざってますよ。 オクタヴィアン [独白] 一滴のいい血! 元帥夫人 閣下の目は鋭いこと! 男爵 当然です [秘密めいて] まったく適切なことですよ、地位ある人間がこのような形で高貴な流れの人間を侍らせることは。私自身、気分でできた子をひとり連れております。 オクタヴィアン [ひどくおもしろがりながら耳を傾けて、独白] 気分でできた子? 元帥夫人 なんですって?まさか女の子?そうでないことを願いますわ! 男爵 [強く] いいえ、息子です。 オクタヴィアン 息子? 元帥夫人 息子? 男爵 顔にレルヒェナウの特徴を帯びております。側付きの小姓としております。 元帥夫人 [笑いながら] 小姓として! オクタヴィアン 小姓として! 男爵 閣下が私めにお命じになって銀の薔薇をお手元に届ける段となれば、彼がこちらにもって参ります。 元帥夫人 喜んでいたしましょう。ですがちょっとお待ちを。 [オクタヴィアンに合図する] マリアンデル! 男爵 どうか閣下、この小間使いをください。ぞんざいには扱いませんから。 元帥夫人 もう!ちょっと行って、例のメダイヨンを持ってきなさい。 オクタヴィアン [静かに] テレーズ、テレーズ、気をつけて! 元帥夫人 [同様に] 持ってきて、早く。ちゃんとわかってやってるから! 男爵 [オクタヴィアンを目で追う] 若い侯爵夫人であったっておかしくない。 [それから会話する調子で] 実は、花嫁に我が系図の忠実な複製をやろうと思っております。レルヒェナウの祖の髪房を添えて。我が祖は偉大なる修道院設立者であり、ケルンテンとスロヴェニア地域の首席領地管理人でいらしたのです。 オクタヴィアン [メダイヨンを持ってくる] 元帥夫人 こちらの若い殿方を閣下の花婿代理人にいかがしら? 男爵 拝見せずとも同意いたします。 元帥夫人 [すこしためらって] 私の若い従兄弟、オクタヴィアン伯爵よ。 男爵 [常にきわめて愛想よく] かほどに高位の方は望んだ以上でございます。そちらの若い殿方に心より恩義を感じております。 元帥夫人 [急いで] じっくりご覧くださいな! [メダイヨンを差し出す] 男爵 [メダイヨンをみたり、小間使いをみたりする] なんと似ている! 元帥夫人 ええ、ええ。 男爵 顔から切り取ったみたいだ! 元帥夫人 私もそのように思いましたわ。 [メダイヨンを指し示して] ロフラーノ、マルキーズ閣下の二番目の弟ですの。 男爵 オクタヴィアン?ロフラーノ!そのような方、そのような一族の方が [小間使いを指しながら] やっぱり召使い部屋の戸のもとにいらっしゃるんですなあ! 元帥夫人 そんなわけもあって彼女を特別なものとしておいているのですよ。 男爵 当然です。 元帥夫人 いつも私の側にね。 男爵 よくわかります。 元帥夫人 さあ行きなさい、マリアンデル、急いで。 男爵 またどうして?戻ってきますか? 元帥夫人 [わざと男爵を聞き流す] それから次の間の人たちを中に入れなさい! オクタヴィアン [右手、観音開きの戸に向かう] 男爵 [後をついて] 僕のかわいこちゃん! オクタヴィアン [右の扉の前で] いかせてくだせえ! 男爵 [後をついて] あなたのしもべになります。一瞬の引見でいいからぜひ! オクタヴィアン [男爵の鼻の前で小さな扉をたたきつける] いま参ります。 BARON hat seinen Stuhl hinter den breiten Rücken des Haushofmeisters geschoben, ergreift zärtlich die Hand der vermeintlichen Zofe. zu Octavian Hat Sie schon einmal mit einem Kavalier im tête-à-tête zu Abend gegessen? OCTAVIAN tut sehr verlegen BARON Nein? Da wird Sie Augen machen. Will Sie? OCTAVIAN leise, verschämt I weiß halt nit, ob i dös derf. MARSCHALLIN dem Haushofmeister unaufmerksam zuhörend, beobachtet die Beiden, muss leise lachen. HAUSHOFMEISTER verneigt sich, tritt zurück, wodurch die Gruppe für den Blick der Marschallin frei wird. MARSCHALLIN lachend zum Haushofmeister Warten lassen. Haushofmeister ab. BARON setzt sich möglichst unbefangen zurecht. MARSCHALLIN lachend Der Vetter ist, ich seh’ es, kein Kostverächter. BARON erleichtert Mit Eurer Gnaden aufatmend ist man frei daran. Da gibt’s keine Flausen und keine Etiquette er küsst der Marschallin die Hand und keine spanische Tuerei. MARSCHALLIN amüsiert Aber wo Er doch ein Bräut’gam ist? BARON halb aufstehend, ihr genähert Macht das einen lahmen Esel aus mir? Bin ich da nicht wie ein guter Hund auf einer guten Fährte? Und doppelt scharf auf jedes Wild, nach links, nach rechts! MARSCHALLIN Ich sehe, Euer Liebden betreiben es als Profession. BARON ganz aufstehend Das will ich meinen. Wüsste nicht, welche mir besser behagen könnte. Ich muss Euer Gnaden sehr bedauern, dass Euer Gnaden nur - wie drück’ ich mich aus - die verteidigenden Erfahrungen besitzen. Parole d’honneur! Es geht nichts über die von der anderen Seite. MARSCHALLIN lacht Ich glaube Ihm, dass die sehr mannigfaltig sind. BARON So viel Zeiten das Jahr, so viel Stunden der Tag, da ist keine, MARSCHALLIN Keine? BARON wo nicht, MARSCHALLIN wo nicht? BARON Wo nicht dem Knaben Cupido ein Geschenkerl abzulisten wär’! Dafür ist man kein Auerhahn und kein Hirsch, sondern ist man Herr der Schöpfung, dass man nicht nach dem Kalender forciert ist, halten zu Gnaden! Zum Exempel, der Mai ist recht lieb für’s verliebte Geschäft, das weiss jedes Kind, aber ich sage Schöner ist Juni, Juli, August. Da hat’s Nächte! Da ist bei uns da droben so ein Zuzug von jungen Mägden aus dem Böhmischen herüber, ihrer zweie, dreie halt’ ich oft bis im November mir im Haus. Dann erst schick’ ich sie heim! Zur Ernte kommen sie und sind auch ansonsten anstellig und gut - schmunzelnd dann erst schick’ ich sie heim. - Und wie sich das mischt, das junge, runde böhmische Völkel, schwer und süss, mit denen im Wald mit denen im Stall, den deutschen Schlag scharf und herb wie ein Retzer Wein - wie sich das mischen tut! Und überall steht was und lauert und schielt durch den Gattern, und schleicht zueinander und liegt beieinander, und überall singt was und schupft sich in den Hüften und melkt was und mäht was und plantscht und plätschert was im Bach und in der Pferdeschwemm. MARSCHALLIN sehr amüsiert Und Er ist überall dahinter her? BARON Wollt’ ich könnt’ sein wie Jupiter selig in tausend Gestalten! Wär’ Verwendung für jede. MARSCHALLIN Wie, auch für den Stier? So grob will Er sein? Oder möchte Er die Wolken spielen und daher gesäuselt kommen als ein Streiferl nasse Luft? BARON sehr munter Je nachdem, all’s je nachdem. Das Frauenzimmer hat gar vielerlei Arten, wie es will genommen sein. Da ist die demütige Magd. Und da die trotzige Teufelskreatur, haut dir die schwere Stalltür an den Schädel - Und da ist, die kichernd und schluchzend den Kopf verliert - die hab’ ich gern - und jener wieder, der sitzt im Auge ein kalter rechnender Satan. Aber es kommt eine Stunde, da flackert dieses lauernde Auge, und der Satan, indem er ersterbende Blicke dazwischen schießt, mit Gusto der würzt mir die Mahlzeit unvergleichlich. MARSCHALLIN Er selber ist einer, meiner Seel’! BARON Und wär’ eine, - haben die Gnad’, - die keiner anschaut im schmutzigen Kittel schlumpt sie her, hockt in der Asche hinterm Herd - die, wo du sie angehst zum richtigen Stünd’l, Die hat’s in sich! Ein solches Staunen gar nicht begreifen können und Angst und Scham; und auf die letzt so eine rasende Seligkeit, dass sich der Herr, der gnädige Herr herab gelassen gar zu ihrer Niedrigkeit. MARSCHALLIN Er weiß mehr als das A B C! BARON Da gibt es welche, die wollen beschlichen sein, sanft wie der Wind das frisch gemähte Heu beschleicht. Und welche - da gilt’s wie ein Luchs hinterm Rücken heran und den Melkstuhl gepackt, dass sie taumelt und hinschlägt! Muss halt ein Heu - behäbig schmunzelnd in der Nähe dabei sein. OCTAVIAN platzt lachend heraus MARSCHALLIN Nein, Er agiert mir gar zu gut! Lass Er mir doch das Kind! BARON sehr ungeniert zu Octavian Weiß mich ins engste Versteck zu bequemen, weiß im Alkoven galant mich zu benehmen. Hätte Verwendung für tausend Gestalten, tausend Jungfern festzuhalten. Wäre mir keine zu junge, zu herbe, keine zu niedrige, keine zu derbe! Tät’ mich für keinem Versteck nicht schämen, seh’ ich was Liebs ich muss mir’s nehmen. [楽譜 Weiß mich in Heu und Stroh zu bequemen, weiß in Alkoven galant mich zu benehmen. Hätte Verwendung für tausend Gestalten, tausend Jungfern festzuhalten. Hirsche und Hahnen geben mir Laune, seh’ ich Fasanen sauber sich paaren, juckt’s mich, gefiedert dazwischen zu fahren. Tät’ auf’m Baum und im Korn mich bequemen, seh’ ich was Lieb’s, ich muss mir’s nehmen.] OCTAVIAN sofort wieder in seiner Rolle Na, zu dem Herrn, da ging i net, da hätt’ i an Respekt, na was mir da passieren könnt’, da wir i gar zu g’schreckt. I wass net, was er meint, i wass net, was er will. Aber was z’viel is, das is zu viel. Das is ja net zum sagen, zu so an Herrn da ging i net, mir tat’s die Red’ verschlagen. Da tät’ sich unsereins mutwillig schaden. zur Marschallin Ich hab’ solche Angst vor ihm fürstliche Gnaden. MARSCHALLIN Nein, Er agiert mir gar zu gut! Er ist ein Rechter! Er ist der Wahre! Lass Er mir doch das Kind. Er ist ganz wie die andern dreiviertel sind. Wie ich Ihn so sehe, so seh ich hübsch viele. Das sind halt die Spiele, die euch convenieren! Und wir, Herr Gott! Wir leiden den Schaden, wir leiden den Spott, und wir haben’s halt auch net anders verdient. mit gespielter Strenge Und jetzt sakerlott, jetzt lass Er das Kind. BARON nimmt wieder würdevolle Haltung an Geben mir Euer Gnaden den Grasaff’ da zu meiner künft’gen Frau Gemahlin Bedienung. MARSCHALLIN Wie, meine Kleine da? Was sollte die? Die Fräulein Braut wird schon versehen sein und nicht ansteh’n auf Euer Liebden Auswahl. BARON Das ist ein feines Ding! Kreuzsakerlott! Da ist ein Tropf gutes Blut dabei. OCTAVIAN für sich Ein Tropf gutes Blut! MARSCHALLIN Euer Liebden haben ein scharfes Auge! BARON Geziemt sich. vertraulich Find’ in der Ordnung, dass Personen von Stand in solcher Weise von adeligem Blut bedient werden. Führ selbst ein Kind meiner Laune mit mir. OCTAVIAN stets sehr belustigt zuhörend, für sich Ein Kind seiner Laune? MARSCHALLIN Wie? Gar ein Mädel? Das will ich nicht hoffen. BARON stark Nein, einen Sohn. OCTAVIAN Einen Sohn? MARSCHALLIN Einen Sohn? BARON Trägt lerchenauisches Gepräge im Gesicht. Halt’ ihn als Leiblakai. MARSCHALLIN lachend Als Leiblakai! OCTAVIAN Als Leiblakai! BARON Wenn Euer Gnaden dann werden befehlen, dass ich die silberne Rose darf Dero Händen übergeben, wird er es sein, der sie heraufbringt. MARSCHALLIN Soll mich recht freu’n. Aber wart’ Er einmal. Octavian winkend Mariandel! BARON Geben mir Euer Gnaden das Zofel! Ich lass nicht locker. MARSCHALLIN Ei! geh’ Sie nur und bring’ Sie das Medaillon her. OCTAVIAN leise Theres, Theres, gib acht! MARSCHALLIN ebenso Bring’s nur schnell. Ich weiß schon, was ich tu’! BARON Octavian nachsehend Könnt’ eine junge Fürstin sein. dann, im Konversationston Hab’ vor, meiner Braut eine getreue Kopie meines Stammbaums zu spendieren - nebst einer Locke vom Ahnherrn Lerchenau, der ein grosser Klosterstifter war und Oberst-Erblandhofmeister in Kärnten und in der windischen Mark. OCTAVIAN bringt das Medaillon MARSCHALLIN Wollen Euer Gnaden leicht den jungen Herren da als Bräutigamsaufführer haben? BARON Bin ungeschauter einverstanden! MARSCHALLIN etwas zögernd Mein junger Vetter, der Graf Octavian. BARON stets sehr verbindlich Wüsste keinen vornehmeren zu wünschen. Wär’ in Devotion dem jungen Herrn sehr verbunden. MARSCHALLIN schnell Seh’ Er ihn an! hält ihm das Medaillon hin BARON sieht bald auf das Medaillon, bald auf die Zofe Die Ähnlichkeit! MARSCHALLIN Ja, ja. BARON Wie aus dem Gesicht geschnitten! MARSCHALLIN Hat mir auch schon Gedanken gemacht. auf das Medaillon deutend Rofrano, des Herrn Marchese zweiter Bruder. BARON Octavian? Rofrano! Da ist man wer, wenn man aus solchem Haus, mit Beziehung auf die Zofe und wär’s auch bei der Domestikentür! MARSCHALLIN Darum halt’ ich sie auch wie was Besonderes. BARON Geziemt sich. MARSCHALLIN Immer um meine Person. BARON Sehr wohl. MARSCHALLIN Jetzt aber geh’ Sie, Mariandel, mach’ Sie fort. BARON Wie denn? Sie kommt doch wieder? MARSCHALLIN überhört den Baron absichtlich Und laß’ Sie die Antichambre herein! OCTAVIAN geht gegen die Flügeltür rechts BARON ihm nach Mein schönstes Kind! OCTAVIAN an der Tür rechts Derfts eina geh’! BARON Ich bin ihr Serviteur. Geb’ Sie doch einen Augenblick Audienz! OCTAVIAN schlägt dem Baron die kleine Tür vor der Nase zu I komm glei. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@mmnakai Strauss,Richard/Der Rosenkavalier/I-3
https://w.atwiki.jp/oper/pages/249.html
In dem breiten Fenster erscheint Klytämnestra. Ihr fahles, gedunsenes Gesicht, in dem grellen Licht der Fackeln, erscheint noch bleicher über dem scharlachroten Gewand. Sie stützt sich auf eine Vertraute, die dunkelviolett gekleidet ist, und auf einen elfenbeinernen, mit Edelsteinen geschmückten Stab. Eine gelbe Gestalt, mit zurückgekämmtem schwarzem Haar, einer Egypterin ähnlich, mit glattem Gesicht einer aufgerichteten Schlange gleichend, trägt ihr die Schleppe. Die Königin ist über und über bedeckt mit Edelsteinen und Talismanen, die Arme sind voll von Reifen, ihre Finger starren von Ringen. Die Lider ihrer Augen scheinen übermässig gross und es scheint ihr eine furchtbare Anstrengung zu kosten, sie offen zu halten. Elektra richtet sich hoch auf. Klytämnestra öffnet jäh die Augen, zitternd vor Zorn tritt sie ans Fenster und zeigt mit dem Stock auf Elektra KLYTÄMNESTRA Was willst du? Seht doch, dort! so seht doch das! Wie es sich aufbäumt mit geblähtem Hals und nach mir züngelt! und das lass ich frei in meinem Hause laufen! Wenn sie mich mit ihren Blicken töten könnte! O Götter, warum liegt ihr so auf mir? Warum verwüstet ihr mich so? warum muss meine Kraft in mir gelähmt sein, warum bin ich lebendigen Leibes wie ein wüstes Gefild und diese Nessel wächst aus mir heraus, und ich hab nicht die Kraft zu jäten! Warum geschieht mir das, ihr ew gen Götter? ELEKTRA Die Götter! bist doch selber eine Göttin! bist, was sie sind. KLYTÄMNESTRA Habt ihr gehört? habt ihr verstanden, was sie redet? DIE VERTRAUTE Dass auch du vom Stamm der Götter bist. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN zischend Sie meint es tückisch. KLYTÄMNESTRA Klytämnestras schwere Augenlider fallen zu Das klingt mir so bekannt. Und nur als hätt ich s vergessen, lang und lang. Sie kennt mich gut. Doch weiss man nie, was sie im Schilde führt. Die Vertraute und die Schleppträgerin flüstern miteinander ELEKTRA nähert sich langsam Klytämnestra Du bist nicht mehr du selber. Das Gewürm hängt immerfort um dich. Was sie ins Ohr dir zischen, trennt dein Denken fort und fort entzwei, so gehst du hin im Taumel, immer bist du als wie im Traum. KLYTÄMNESTRA Ich will hinunter. Lasst, lasst, ich will mit ihr reden. Sie geht vom Fenster weg und erscheint mit ihren Begleiterinnen in der Türe von der Türschwelle aus Sie ist heute nicht widerlich. Sie redet wie ein Arzt. DIE VERTRAUTE Sie redet nicht, wie sie s meint. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN Ein jedes Wort ist Falschheit. KLYTÄMNESTRA auffahrend Ich will nichts hören. Was aus euch herauskommt, ist nur der Atem des Aegisth. Und wenn ich nachts euch wekke, redet ihr nicht jede etwas andres? Schreist nicht du, dass meine Augenlider angeschwollen und meine Leber krank ist, und winselst nicht du ins andre Ohr, dass du Dämonen gesehen hast mit langen spitzen Schnäbeln, die mir das Blut aussagen? zeigst du nicht die Spuren mir an meinem Fleisch, und folg ich dir nicht und schlachte, schlachte, schlachte Opfer um Opfer? Zerrt ihr mich mit euren Reden und Gegenreden nicht zu Tod? Ich will nicht mehr hören das ist wahr und das ist Lüge. Was die Wahrheit ist, das bringt kein Mensch heraus. Wenn sie zu mir redet, was mich zu hören freut, so will ich horchen, auf was sie redet. Wenn einer etwas Angenehmes sagt, und wär es meine Tochter, wär es die da, will ich von meiner Seele alle Hüllen abstreifen und das Fächeln sanfter Luft, von wo es kommen mag, einlassen, wie die Kranken tun, wenn sie der kühlen Luft, am Teiche sitzend, abends ihre Beulen und all ihr Eiterndes der kühlen Luft preisgeben abends, und nichts andres denken, als Linderung zu schaffen. Lasst mich allein mit ihr. Ungeduldig weist sie mit dem Stock die Vertraute und die Schleppträgerin ins Haus. Diese verschwinden zögernd in der Tür. Auch die Fackeln verschwinden und nur aus dem Innern des Hauses fällt ein schwacher Schein durch den Flur auf den Hof und streift hie und da die Gestalten der beiden Frauen Klytämnestra kommt herab KLYTÄMNESTRA Ich habe keine guten Nächte. Weisst du kein Mittel gegen Träume? ELEKTRA näher rückend Träumst du, Mutter? KLYTÄMNESTRA Wer älter wird, der träumt. Allein es lässt sich vertreiben. Es gibt Bräuche. Es muss für alles richtige Bräuche geben. Darum bin ich so behängt mit Steinen. Denn es wohnt in jedem ganz sicher eine Kraft. Man muss nur wissen, wie man sie nützen kann. Wenn du nur wolltest, du könntest etwas sagen, das mir nützt. ELEKTRA Ich, Mutter, ich? KLYTÄMNESTRA Ja, du! denn du bist klug. In deinem Kopf ist alles stark. Du könntest vieles sagen, was mir nützt. Wenn auch ein Wort nichts weiter ist! Was ist denn ein Hauch! und doch kriecht zwischen Tag und Nacht, wenn ich mit offnen Augen lieg , ein Etwas hin über mich, es ist kein Wort, es ist kein Schmerz, es drückt mich nicht, es würgt mich nicht, nichts ist es, nicht einmal ein Alp, und dennoch es ist so fürchterlich, dass meine Seele sich wünscht, erhängt zu sein, und jedes Glied in mir schreit nach dem Tod, und dabei leb ich und bin nicht einmal krank; du siehst mich doch seh ich wie eine Kranke? Kann man denn vergehn, lebend, wie ein faules Aas? kann man zerfallen, wenn man garnicht krank ist? zerfallen wachen Sinnes, wie ein Kleid, zerfressen von den Motten? Und dann schlaf ich und träume, träume! dass sich mir das Mark in den Knochen löst, und taumle wieder auf, und nicht der zehnte Teil der Wasseruhr ist abgelaufen, und was unter m Vorhang hereingrinst, ist noch nicht der fahle Morgen, nein, immer noch die Fackel vor der Tür, die grässlich zuckt wie ein Lebendiges und meinen Schlaf belauert. Diese Träume müssen ein Ende haben. Wer sie immer schickt ein jeder Dämon lässt von uns, sobald das rechte Blut geflossen ist. ELEKTRA Ein jeder! KLYTÄMNESTRA Und müsst ich jedes Tier, das kriecht und fliegt, zur Ader lassen und im Dampf des Blutes aufsteh n und schlafen gehn wie die Völker des letzten Thule in blutroten Nebel ich will nicht länger träumen. ELEKTRA Wenn das rechte Blutopfer unter m Beile fällt, dann träumst du nicht länger. KLYTÄMNESTRA Also wüsstest du, mit welchem geweihten Tier -- ELEKTRA Mit einem ungeweihten! KLYTÄMNESTRA Das drin gebunden liegt? ELEKTRA Nein! es läuft frei. KLYTÄMNESTRA Und was für Bräuche? ELEKTRA Wunderbare Bräuche, und sehr genau zu üben. KLYTÄMNESTRA Rede doch! ELEKTRA Kannst du mich nicht erraten? KLYTÄMNESTRA Nein, darum frag ich. Den Namen sag des Opfertiers. ELEKTRA Ein Weib. KLYTÄMNESTRA hastig Von meinen Dienerinnen eine sag! ein Kind? ein jungfäuliches Weib? ein Weib, das schon erkannt vom Manne? ELEKTRA Ja! erkannt! das ist s! KLYTÄMNESTRA Und wie das Opfer? und welche Stunde, und wo? ELEKTRA An jedem Ort, zu jeder Stunde des Tags und der Nacht. KLYTÄMNESTRA Die Bräuche sag! Wie brächt ich s dar? ich selber muss -- ELEKTRA Nein. Diesmal gehst du nicht auf die Jagd mit Netz und mit Beil. KLYTÄMNESTRA Wer denn? wer brächt es dar? ELEKTRA Ein Mann. KLYTÄMNESTRA Aegisth? ELEKTRA lacht Ich sagte doch ein Mann! KLYTÄMNESTRA Wer? gib mir Antwort. Vom Hause jemand? oder muss ein Fremder herbei? ELEKTRA zu Boden stierend, wie abwesend Ja, ja, ein Fremder. Aber freilich ist er vom Haus. KLYTÄMNESTRA Gib mir nicht Rätsel auf. Elektra, hör mich an. Ich freue mich, dass ich dich heut einmal nicht störrisch finde. ELEKTRA Lässt du den Bruder nicht nach Hause, Mutter? KLYTÄMNESTRA Von ihm zu reden hab ich dir verboten. ELEKTRA So hast du Furcht vor ihm? KLYTÄMNESTRA Wer sagt das? ELEKTRA Mutter, du zitterst ja! KLYTÄMNESTRA Wer fürchtet sich vor einem Schwachsinnigen. ELEKTRA Wie? KLYTÄMNESTRA Es heisst, er stammelt, liegt im Hofe bei den Hunden und weiss nicht Mensch und Tier zu unterscheiden. ELEKTRA Das Kind war ganz gesund. KLYTÄMNESTRA Es heisst, sie gaben ihm schlechte Wohnung und Tiere des Hofes zur Gesellschaft. ELEKTRA Ah! KLYTÄMNESTRA mit gesenkten Augenlidern Ich schickte viel Gold und wieder Gold, sie sollten ihn gut halten als ein Königskind. ELEKTRA Du lügst! Du schicktest Gold, damit sie ihn erwürgen. KLYTÄMNESTRA Wer sagt dir das? ELEKTRA Ich seh s an deinen Augen. Allein an deinem Zittern seh ich auch, dass er noch lebt. Dass du bei Tag und Nacht an nichts denkst als an ihn. Dass dir das Herz verdorrt vor Grauen, weil du weisst er kommt. KLYTÄMNESTRA Was kümmert mich, wer ausser Haus ist. Ich lebe hier und bin die Herrin. Diener hab ich genug, die Tore zu bewachen, und wenn ich will, lass ich bei Tag und Nacht vor meiner Kammer drei Bewaffnete mit offenen Augen sitzen. Und aus dir bring ich so oder so das rechte Wort schon an den Tag. Du hast dich schon verraten, dass du das rechte Opfer weisst und auch die Bräuche, die mir nützen. Sagst du s nicht im Freien, wirst du s an der Kette sagen. Sagst du nicht satt, so sagst du s hungernd. Träume sind etwas, das man los wird. Wer dran leidet und nicht das Mittel findet, sich zu heilen, ist nur ein Narr. Ich finde mir heraus, wer bluten muss, damit ich wieder schlafe. ELEKTRA mit einem Sprung aus dem Dunkel auf sie zu, immer näheran ihr, immer furchtbarer anwachsend Was bluten muss? Dein eigenes Genick, wenn dich der Jäger abgefangen hat! Ich hör ihn durch die Zimmer gehn, ich hör ihn den Vorhang von dem Bette heben Wer schlachtet ein Opfertier im Schlaf! Er jagt dich auf, schreiend entfliehst du. Aber er, er ist hinterdrein, er treibt dich durch das Haus! willst du nach rechts, da steht das Bett! nach links, da schäumt das Bad wie Blut! das Dunkel und die Fakkeln werfen schwarzrote Todesnetze über dich -- KLYTÄMNESTRA von sprachlosem Grauen geschüttelt Hinab die Treppen durch Gewölbe hin, Gewölbe und Gewölbe geht die Jagd Und ich, ich, ich, ich, ich, die ihn dir geschickt, ich bin wie ein Hund an deiner Ferse, willst du in eine Höhle, spring ich dich von seitwärts an. So treiben wir dich fort, bis eine Mauer Alles sperrt, und dort -- im tiefsten Dunkel, doch ich seh ihn wohl, ein Schatten, und doch Glieder und das Weisse von einem Auge doch, da sitzt der Vater, er achtet s nicht, und doch muss es geschehn, zu seinen Füssen drücken wir dich hin. Du möchtest schreien, doch die Luft erwürgt den ungebornen Schrei und lässt ihn lautlos zu Boden fallen, wie von Sinnen hälst du den Nacken hin, fühlst schon die Schärfe zukken bis an den Sitz des Lebens, doch er hält den Schlag zurück die Bräuche sind noch nicht erfüllt. alles schweigt, du hörst dein eignes Herz an deinen Rippen schlagen diese Zeit -- sie dehnt sich vor dir wie ein finstrer Schlund von Jahren -- diese Zeit ist dir gegeben zu ahnen, wie es Scheiternden zu Mute ist, wenn ihr vergebliches Geschrei die Schwärze der Wolken und des Tods zerfrisst, diese Zeit ist dir gegeben, alle zu beneiden, die angeschmiedet sind an Kerkermauern, die auf dem Grund von Brunnen nach dem Tod als wie nach Erlösung schrei n -- denn du, du liegst in deinem Selbst so eingekerkert, als wär s der glühnde Bauch von einem Tier von Erz -- und so wie jetzt kannst du nicht schrein! da steh ich vor dir, und nun liest du mit starrem Aug das ungeheure Wort, das mir in mein Gesicht geschrieben ist erhängt ist dir die Seele in der selbst- gedrehten Schlinge, sausend fällt das Beil, und ich steh da und seh dich endlich sterben! Dann träumst du nicht mehr, dann brauche ich nicht mehr zu träumen, und wer dann noch lebt, der jauchzt und kann sich seines Lebens freun! Sie stehn einander, Elektra in wilder Trunkenheit, Klytämnestra grässlich atmend vor Angst, Aug in Aug . In diesen Augenblick erhellt sich die Hausflur. die Vertraute kommt hergelaufen. Sie flüstert Klytämnestra etwas ins Ohr. Diese scheint erst nicht recht zu verstehen. Allmählich kommt sie zu sich. Sie winkt Lichter! Es laufen Dienerinnen mit Fackeln heraus, und stellen sich hinter Klytämnestra. Sie winkt Mehr Lichter! Nun verändern sich ihre Züge allmählich und die Spannung weicht einem bösen Triumph. Es kommen immer mehr Dienerinnen heraus, stelle sich hinter Klytämnestra, so dass der Hof voll von Licht wird undrotgelber Schein um die Mauern flutet. Klytämnestra lässt sich die Botschaft abermals zuflüstern und verliert dabei Elektra keinen Augenblick aus dem Auge. Ganz bis an den Hals sich sättigend mitwilder Freude, streckt Klytämnestra die beiden Hände drohend gegen Elektra. Dann hebt ihr die Vertraute den Stock auf und, auf beide sich stützend, eilig, gierig, an den Stufen ihr Gewand aufraffend, läuft sie ins Haus. Die Dienerinnen mit den Lichtern,wie gejagt, hinter ihr drein ELEKTRA Was sagen sie ihr denn? sie freut sich ja! Mein Kopf! Mir fällt nichts ein. Worüber freut sich das Weib? In dem breiten Fenster erscheint Klytämnestra. Ihr fahles, gedunsenes Gesicht, in dem grellen Licht der Fackeln, erscheint noch bleicher über dem scharlachroten Gewand. Sie stützt sich auf eine Vertraute, die dunkelviolett gekleidet ist, und auf einen elfenbeinernen, mit Edelsteinen geschmückten Stab. Eine gelbe Gestalt, mit zurückgekämmtem schwarzem Haar, einer Egypterin ähnlich, mit glattem Gesicht einer aufgerichteten Schlange gleichend, trägt ihr die Schleppe. Die Königin ist über und über bedeckt mit Edelsteinen und Talismanen, die Arme sind voll von Reifen, ihre Finger starren von Ringen. Die Lider ihrer Augen scheinen übermässig gross und es scheint ihr eine furchtbare Anstrengung zu kosten, sie offen zu halten. Elektra richtet sich hoch auf. Klytämnestra öffnet jäh die Augen, zitternd vor Zorn tritt sie ans Fenster und zeigt mit dem Stock auf Elektra KLYTÄMNESTRA Was willst du? Seht doch, dort! so seht doch das! Wie es sich aufbäumt mit geblähtem Hals und nach mir züngelt! und das lass ich frei in meinem Hause laufen! Wenn sie mich mit ihren Blicken töten könnte! O Götter, warum liegt ihr so auf mir? Warum verwüstet ihr mich so? warum muss meine Kraft in mir gelähmt sein, warum bin ich lebendigen Leibes wie ein wüstes Gefild und diese Nessel wächst aus mir heraus, und ich hab nicht die Kraft zu jäten! Warum geschieht mir das, ihr ew gen Götter? ELEKTRA Die Götter! bist doch selber eine Göttin! bist, was sie sind. KLYTÄMNESTRA Habt ihr gehört? habt ihr verstanden, was sie redet? DIE VERTRAUTE Dass auch du vom Stamm der Götter bist. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN zischend Sie meint es tückisch. KLYTÄMNESTRA Klytämnestras schwere Augenlider fallen zu Das klingt mir so bekannt. Und nur als hätt ich s vergessen, lang und lang. Sie kennt mich gut. Doch weiss man nie, was sie im Schilde führt. Die Vertraute und die Schleppträgerin flüstern miteinander ELEKTRA nähert sich langsam Klytämnestra Du bist nicht mehr du selber. Das Gewürm hängt immerfort um dich. Was sie ins Ohr dir zischen, trennt dein Denken fort und fort entzwei, so gehst du hin im Taumel, immer bist du als wie im Traum. KLYTÄMNESTRA Ich will hinunter. Lasst, lasst, ich will mit ihr reden. Sie geht vom Fenster weg und erscheint mit ihren Begleiterinnen in der Türe von der Türschwelle aus Sie ist heute nicht widerlich. Sie redet wie ein Arzt. DIE VERTRAUTE Sie redet nicht, wie sie s meint. DIE SCHLEPPENTRÄGERIN Ein jedes Wort ist Falschheit. KLYTÄMNESTRA auffahrend Ich will nichts hören. Was aus euch herauskommt, ist nur der Atem des Aegisth. Und wenn ich nachts euch wekke, redet ihr nicht jede etwas andres? Schreist nicht du, dass meine Augenlider angeschwollen und meine Leber krank ist, und winselst nicht du ins andre Ohr, dass du Dämonen gesehen hast mit langen spitzen Schnäbeln, die mir das Blut aussagen? zeigst du nicht die Spuren mir an meinem Fleisch, und folg ich dir nicht und schlachte, schlachte, schlachte Opfer um Opfer? Zerrt ihr mich mit euren Reden und Gegenreden nicht zu Tod? Ich will nicht mehr hören das ist wahr und das ist Lüge. Was die Wahrheit ist, das bringt kein Mensch heraus. Wenn sie zu mir redet, was mich zu hören freut, so will ich horchen, auf was sie redet. Wenn einer etwas Angenehmes sagt, und wär es meine Tochter, wär es die da, will ich von meiner Seele alle Hüllen abstreifen und das Fächeln sanfter Luft, von wo es kommen mag, einlassen, wie die Kranken tun, wenn sie der kühlen Luft, am Teiche sitzend, abends ihre Beulen und all ihr Eiterndes der kühlen Luft preisgeben abends, und nichts andres denken, als Linderung zu schaffen. Lasst mich allein mit ihr. Ungeduldig weist sie mit dem Stock die Vertraute und die Schleppträgerin ins Haus. Diese verschwinden zögernd in der Tür. Auch die Fackeln verschwinden und nur aus dem Innern des Hauses fällt ein schwacher Schein durch den Flur auf den Hof und streift hie und da die Gestalten der beiden Frauen Klytämnestra kommt herab KLYTÄMNESTRA Ich habe keine guten Nächte. Weisst du kein Mittel gegen Träume? ELEKTRA näher rückend Träumst du, Mutter? KLYTÄMNESTRA Wer älter wird, der träumt. Allein es lässt sich vertreiben. Es gibt Bräuche. Es muss für alles richtige Bräuche geben. Darum bin ich so behängt mit Steinen. Denn es wohnt in jedem ganz sicher eine Kraft. Man muss nur wissen, wie man sie nützen kann. Wenn du nur wolltest, du könntest etwas sagen, das mir nützt. ELEKTRA Ich, Mutter, ich? KLYTÄMNESTRA Ja, du! denn du bist klug. In deinem Kopf ist alles stark. Du könntest vieles sagen, was mir nützt. Wenn auch ein Wort nichts weiter ist! Was ist denn ein Hauch! und doch kriecht zwischen Tag und Nacht, wenn ich mit offnen Augen lieg , ein Etwas hin über mich, es ist kein Wort, es ist kein Schmerz, es drückt mich nicht, es würgt mich nicht, nichts ist es, nicht einmal ein Alp, und dennoch es ist so fürchterlich, dass meine Seele sich wünscht, erhängt zu sein, und jedes Glied in mir schreit nach dem Tod, und dabei leb ich und bin nicht einmal krank; du siehst mich doch seh ich wie eine Kranke? Kann man denn vergehn, lebend, wie ein faules Aas? kann man zerfallen, wenn man garnicht krank ist? zerfallen wachen Sinnes, wie ein Kleid, zerfressen von den Motten? Und dann schlaf ich und träume, träume! dass sich mir das Mark in den Knochen löst, und taumle wieder auf, und nicht der zehnte Teil der Wasseruhr ist abgelaufen, und was unter m Vorhang hereingrinst, ist noch nicht der fahle Morgen, nein, immer noch die Fackel vor der Tür, die grässlich zuckt wie ein Lebendiges und meinen Schlaf belauert. Diese Träume müssen ein Ende haben. Wer sie immer schickt ein jeder Dämon lässt von uns, sobald das rechte Blut geflossen ist. ELEKTRA Ein jeder! KLYTÄMNESTRA Und müsst ich jedes Tier, das kriecht und fliegt, zur Ader lassen und im Dampf des Blutes aufsteh n und schlafen gehn wie die Völker des letzten Thule in blutroten Nebel ich will nicht länger träumen. ELEKTRA Wenn das rechte Blutopfer unter m Beile fällt, dann träumst du nicht länger. KLYTÄMNESTRA Also wüsstest du, mit welchem geweihten Tier -- ELEKTRA Mit einem ungeweihten! KLYTÄMNESTRA Das drin gebunden liegt? ELEKTRA Nein! es läuft frei. KLYTÄMNESTRA Und was für Bräuche? ELEKTRA Wunderbare Bräuche, und sehr genau zu üben. KLYTÄMNESTRA Rede doch! ELEKTRA Kannst du mich nicht erraten? KLYTÄMNESTRA Nein, darum frag ich. Den Namen sag des Opfertiers. ELEKTRA Ein Weib. KLYTÄMNESTRA hastig Von meinen Dienerinnen eine sag! ein Kind? ein jungfäuliches Weib? ein Weib, das schon erkannt vom Manne? ELEKTRA Ja! erkannt! das ist s! KLYTÄMNESTRA Und wie das Opfer? und welche Stunde, und wo? ELEKTRA An jedem Ort, zu jeder Stunde des Tags und der Nacht. KLYTÄMNESTRA Die Bräuche sag! Wie brächt ich s dar? ich selber muss -- ELEKTRA Nein. Diesmal gehst du nicht auf die Jagd mit Netz und mit Beil. KLYTÄMNESTRA Wer denn? wer brächt es dar? ELEKTRA Ein Mann. KLYTÄMNESTRA Aegisth? ELEKTRA lacht Ich sagte doch ein Mann! KLYTÄMNESTRA Wer? gib mir Antwort. Vom Hause jemand? oder muss ein Fremder herbei? ELEKTRA zu Boden stierend, wie abwesend Ja, ja, ein Fremder. Aber freilich ist er vom Haus. KLYTÄMNESTRA Gib mir nicht Rätsel auf. Elektra, hör mich an. Ich freue mich, dass ich dich heut einmal nicht störrisch finde. ELEKTRA Lässt du den Bruder nicht nach Hause, Mutter? KLYTÄMNESTRA Von ihm zu reden hab ich dir verboten. ELEKTRA So hast du Furcht vor ihm? KLYTÄMNESTRA Wer sagt das? ELEKTRA Mutter, du zitterst ja! KLYTÄMNESTRA Wer fürchtet sich vor einem Schwachsinnigen. ELEKTRA Wie? KLYTÄMNESTRA Es heisst, er stammelt, liegt im Hofe bei den Hunden und weiss nicht Mensch und Tier zu unterscheiden. ELEKTRA Das Kind war ganz gesund. KLYTÄMNESTRA Es heisst, sie gaben ihm schlechte Wohnung und Tiere des Hofes zur Gesellschaft. ELEKTRA Ah! KLYTÄMNESTRA mit gesenkten Augenlidern Ich schickte viel Gold und wieder Gold, sie sollten ihn gut halten als ein Königskind. ELEKTRA Du lügst! Du schicktest Gold, damit sie ihn erwürgen. KLYTÄMNESTRA Wer sagt dir das? ELEKTRA Ich seh s an deinen Augen. Allein an deinem Zittern seh ich auch, dass er noch lebt. Dass du bei Tag und Nacht an nichts denkst als an ihn. Dass dir das Herz verdorrt vor Grauen, weil du weisst er kommt. KLYTÄMNESTRA Was kümmert mich, wer ausser Haus ist. Ich lebe hier und bin die Herrin. Diener hab ich genug, die Tore zu bewachen, und wenn ich will, lass ich bei Tag und Nacht vor meiner Kammer drei Bewaffnete mit offenen Augen sitzen. Und aus dir bring ich so oder so das rechte Wort schon an den Tag. Du hast dich schon verraten, dass du das rechte Opfer weisst und auch die Bräuche, die mir nützen. Sagst du s nicht im Freien, wirst du s an der Kette sagen. Sagst du nicht satt, so sagst du s hungernd. Träume sind etwas, das man los wird. Wer dran leidet und nicht das Mittel findet, sich zu heilen, ist nur ein Narr. Ich finde mir heraus, wer bluten muss, damit ich wieder schlafe. ELEKTRA mit einem Sprung aus dem Dunkel auf sie zu, immer näheran ihr, immer furchtbarer anwachsend Was bluten muss? Dein eigenes Genick, wenn dich der Jäger abgefangen hat! Ich hör ihn durch die Zimmer gehn, ich hör ihn den Vorhang von dem Bette heben Wer schlachtet ein Opfertier im Schlaf! Er jagt dich auf, schreiend entfliehst du. Aber er, er ist hinterdrein, er treibt dich durch das Haus! willst du nach rechts, da steht das Bett! nach links, da schäumt das Bad wie Blut! das Dunkel und die Fakkeln werfen schwarzrote Todesnetze über dich -- KLYTÄMNESTRA von sprachlosem Grauen geschüttelt Hinab die Treppen durch Gewölbe hin, Gewölbe und Gewölbe geht die Jagd Und ich, ich, ich, ich, ich, die ihn dir geschickt, ich bin wie ein Hund an deiner Ferse, willst du in eine Höhle, spring ich dich von seitwärts an. So treiben wir dich fort, bis eine Mauer Alles sperrt, und dort -- im tiefsten Dunkel, doch ich seh ihn wohl, ein Schatten, und doch Glieder und das Weisse von einem Auge doch, da sitzt der Vater, er achtet s nicht, und doch muss es geschehn, zu seinen Füssen drücken wir dich hin. Du möchtest schreien, doch die Luft erwürgt den ungebornen Schrei und lässt ihn lautlos zu Boden fallen, wie von Sinnen hälst du den Nacken hin, fühlst schon die Schärfe zukken bis an den Sitz des Lebens, doch er hält den Schlag zurück die Bräuche sind noch nicht erfüllt. alles schweigt, du hörst dein eignes Herz an deinen Rippen schlagen diese Zeit -- sie dehnt sich vor dir wie ein finstrer Schlund von Jahren -- diese Zeit ist dir gegeben zu ahnen, wie es Scheiternden zu Mute ist, wenn ihr vergebliches Geschrei die Schwärze der Wolken und des Tods zerfrisst, diese Zeit ist dir gegeben, alle zu beneiden, die angeschmiedet sind an Kerkermauern, die auf dem Grund von Brunnen nach dem Tod als wie nach Erlösung schrei n -- denn du, du liegst in deinem Selbst so eingekerkert, als wär s der glühnde Bauch von einem Tier von Erz -- und so wie jetzt kannst du nicht schrein! da steh ich vor dir, und nun liest du mit starrem Aug das ungeheure Wort, das mir in mein Gesicht geschrieben ist erhängt ist dir die Seele in der selbst- gedrehten Schlinge, sausend fällt das Beil, und ich steh da und seh dich endlich sterben! Dann träumst du nicht mehr, dann brauche ich nicht mehr zu träumen, und wer dann noch lebt, der jauchzt und kann sich seines Lebens freun! Sie stehn einander, Elektra in wilder Trunkenheit, Klytämnestra grässlich atmend vor Angst, Aug in Aug . In diesen Augenblick erhellt sich die Hausflur. die Vertraute kommt hergelaufen. Sie flüstert Klytämnestra etwas ins Ohr. Diese scheint erst nicht recht zu verstehen. Allmählich kommt sie zu sich. Sie winkt Lichter! Es laufen Dienerinnen mit Fackeln heraus, und stellen sich hinter Klytämnestra. Sie winkt Mehr Lichter! Nun verändern sich ihre Züge allmählich und die Spannung weicht einem bösen Triumph. Es kommen immer mehr Dienerinnen heraus, stelle sich hinter Klytämnestra, so dass der Hof voll von Licht wird undrotgelber Schein um die Mauern flutet. Klytämnestra lässt sich die Botschaft abermals zuflüstern und verliert dabei Elektra keinen Augenblick aus dem Auge. Ganz bis an den Hals sich sättigend mitwilder Freude, streckt Klytämnestra die beiden Hände drohend gegen Elektra. Dann hebt ihr die Vertraute den Stock auf und, auf beide sich stützend, eilig, gierig, an den Stufen ihr Gewand aufraffend, läuft sie ins Haus. Die Dienerinnen mit den Lichtern,wie gejagt, hinter ihr drein ELEKTRA Was sagen sie ihr denn? sie freut sich ja! Mein Kopf! Mir fällt nichts ein. Worüber freut sich das Weib? Strauss,Richard/Elektra/3